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Serie: Digital Naiv Das Ende von Social Business... wie wir es kennen

IBM Marketing-Experte Stefan Pfeiffer über das Ende eines Kunstbegriffs, und den Einsatz sozialer Technologien und Arbeitsweisen in der nicht aufzuhaltenden digitalen Transformation.
  • Stefan Pfeiffer
18.05.2015 - 12:00 Uhr Kommentieren
Quelle: Imago
(Foto: Imago)

Zum Jahresende ist ja immer en vogue, einen Blick in die Glaskugel zu werfen. Derzeit häufen sich die entsprechenden Beiträge nicht nur auf Online-Plattformen. Zeit auch für mich, in mein Kügelchen zu schauen. Ich verkünde das Ende von Social Business. Und um es mit Wowereit zu sagen: Und das ist gut so.

Der Autor ist Marketing Lead Mobile & Social Solutions bei der IBM Deutschland-Österreich-Schweiz Quelle: IBM
Stefan Pfeiffer

Der Autor ist Marketing Lead Mobile & Social Solutions bei der IBM Deutschland-Österreich-Schweiz

(Foto: IBM)

Warum? Social Business ist und bleibt ein Kunstbegriff, den viele nicht verstehen und über denen sich viele auch wegen des Konflikts mit dem von Yunus geprägten Social Business-Begriffs aufgeregt haben. Bei “unserem” Social Business geht es um das Nutzen von Verhaltensweisen und Technologien, wie wir sie aus dem sozialen Netz kennen, im Geschäftsumfeld. Es geht nicht nur darum, über soziale Kanäle wie Twitter oder Facebook mit dem eigenen Ökosystem zu kommunizieren. Das ist zu kurz gesprungen.

Es geht darum, erwähnte Verhaltensweisen (zum Beispiel Teilen von Informationen- Sharen) und Technologien (zum Beispiel das Verwenden von Blogs oder Communities) im Geschäftskontext im Unternehmen hinter dem berühmten Firewall, in der Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern in geschützten und gesicherten Umgebungen (zum Beispiel beim gemeinsamen Projektmanagement), im Dialog mit Kunden (zum Beispiel in Online Communities von Anwendervereinigungen) oder in der Gewinnung von Neukunden (zum Beispiel durch Neugierig-Machen von Interessenten über Social Media) einzusetzen.

Die Liste der gerade genannten Anwendungsfälle kann nahezu beliebig fortgesetzt werden: Einsatz für den Kundendienst, Einholen von Kunden-Input für Produktinnovation, Aufbau von Communities zu Spezialgebieten … Allen Anwendungsfällen ist gemein, dass sie dem Geschäft des Unternehmens zugute kommen. Deshalb eben Social Business.

Und das soll tot sein? Na ja, im Prinzip schon, denn die genannten Themen sind heute Fragestellungen, mit denen sich jedes Unternehmen, jeder Geschäftsführer und jede Abteilung auseinandersetzen muss.

  • HR: Wie nutze ich soziale Medien, um die besten Mitarbeiter zu finden? Wie bilde ich meine Mitarbeiter weiter und fördere sie? …
  • Kundendienst: Wie stelle ich sicher, dass meine Kundendienstmitarbeiter schneller und besser Lösungen finden? Wie kann ich meinen Außendienst optimieren? …
  • Vertrieb: Wie baue ich mein Netzwerk auf, um beim Kunden möglichst zu punkten? Wo treiben sich meine Kunden herum und wie komme ich in Kontakt? …
  • Marketing: Wie kriege ich die berühmten Influencer dazu, mein Unternehmen und meine Lösungen positiv wahrzunehmen? Wie spreche ich Kunden personalisiert an, damit sie bei mir kaufen?
  • Forschung & Entwicklung: Wie stelle ich sicher, dass meine neuen Produkte die Kundenbedürfnisse erfüllen? Was wollen meine Kunden noch an Funktionalitäten in meinen Lösungen haben?

Die Liste kann unendlich fortgeführt werden. Für alle genannten Fragestellungen kann Social Business einen Beitrag leisten, technologisch oder in der Herangehensweise. Die geschäftliche Herausforderung rückt in den Mittelpunkt, Social ist neudeutsch gesagt ein Enabler meist zusammen mit anderen Technologien und neuartigen Wegen und Methoden, Geschäfte und Geschäftsprozesse abzuwickeln.

Genau das ist der Punkt. Social Business ist unterdessen als ein Werkzeug, eine Methode und Vorgehensweise zumindest bei den fortschrittlich denkenden Unternehmensführern (und manchen Beratern) angekommen. Sicherlich trägt dazu auch die Diskussion um die sogenannte Digitale Transformation bei, an der man gegenwärtig in Managementpublikationen und Onlinemedien nicht vorbei kommt. Viele können den Begriff schon nicht mehr hören (und ganz sicher ist auch viel digitale Dampfplauderei zu vernehmen), aber die Auseinandersetzung damit ist wichtig, wichtig für Unternehmen, wichtig aber auch für das Thema Social Business, denn social ist eine Untermenge oder besser ein Baustein dabei, wie man digital transformieren kann.

Digitale Transformation hin, Social Business her. Wichtig ist, dass die anstehenden geschäftlichen Veränderungen und Herausforderungen, die das Internet of Things (IoT), die immer höhere Mobilität, die globaler werdende Wertschöpfungsketten oder auch neue Geschäftsmodelle an Unternehmen stellen, im Mittelpunkt stehen. Soziale Technologien und Arbeitsweisen, mobile Endgeräte und Apps, die über die Cloud auf  Wissen und Analytics-Funktionen zugreifen, abgesichert durch vertrauenswürdige Security-Mechanismen werden kombiniert eingesetzt, um Geschäftsprozesse und ganze Unternehmen zu transformieren. Social Business ist tot, lang lebe der Einsatz sozialer Technologien und Arbeitsweisen in der nicht aufzuhaltenden digitalen Transformation.

Stefan Pfeiffer ist Marketing Lead Mobile & Social Solutions bei der IBM Deutschland-Österreich-Schweiz, Journalist und Schreiberling aus Passion. Seinen Blog finden Sie hier: www.digitalnaiv.com