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Innovationsbarometer 2014 Die Deutschen sind zu skeptisch

Deutschland schafft es einer Studie zufolge auf Platz 2 der innovativsten Länder weltweit. Doch deutsche Akribie und fehlender Wagemut gefährden diese Position. Andere Länder dürften der Bundesrepublik schon bald den Rang als Innovationsstandort streitig machen.
23.07.2014 - 09:52 Uhr 1 Kommentar
Argwohn angeboren: Deutschland gilt nicht als sonderlich experimentierfreudig. Quelle: Imago

Argwohn angeboren: Deutschland gilt nicht als sonderlich experimentierfreudig.

(Foto: Imago)

Die gute Nachricht: Deutschland zählt zu den drei innovativsten Ländern weltweit. Die schlechte Prognose: Der Standort könnte seine Vorreiterrolle schon bald verlieren. Zu dem Ergebnis kommt das Global Innovation Barometer 2014, mit dem GE seit vier Jahren Innovationsprozesse in 26 Ländern unter die Lupe nimmt. Demnach beurteilen 84 Prozent der befragten Führungskräfte die Rahmenbedingungen für Innovationen in Deutschland als ausgezeichnet. Besser schneiden nur die USA ab, Japan auf Platz 3 ist Deutschland dicht auf den Fersen.

„Die Studie bestätigt Deutschlands Stellung als Kernmarkt für Innovationen“, sagt Dr.-Ing. Carlos Härtel, Leiter GE Global Research Europe. „Das Land befindet sich in einer starken Wettbewerbsposition, dank einer langen Tradition in Sachen Produkt- und Prozessinnovationen.“ Vor allem in der Heimat hält man sich mit Lob offenbar nicht zurück: Von den deutschen Studienteilnehmern bewerten sogar 91 Prozent den Standort als sehr positiv.

Ganz anders fällt das Urteil in Sachen Flexibilität und Experimentierfreude aus; bei diesen Aspekten gehört Deutschland zu den Schlusslichtern der Studie – der „Innovation Perfectionist“ als drastischer Gegenpol zum „Innovation Sprinter“ Japan. Deutscher Perfektionismus versperrt unkonventionellen Geschäftsmodellen oft den Weg zur Marktreife. Doch Risiken von vorherein zu meiden, birgt auch ein Risiko. Mehr Offenheit ist gefragt – gerade im Bereich der Informationstechnologien.

Beispiel Big Data: Gut die Hälfte der hierzulande befragten Führungskräfte sieht das Industrial Internet als treibende Kraft für wirtschaftliche Entwicklung und Arbeitsmarkt. Allerdings klaffen Erwartung und Realität weit auseinander, denn nur 15 Prozent der Befragten können den Begriff „Big Data“ konkret einordnen, für die meisten bleibt er eine leere Floskel. Kein Wunder, dass im vergangenen Jahr ein Drittel der Manager nichts unternommen hat, um die Nutzung und Analyse großer Datenmengen zu fördern. Nur 1 Prozent sieht das eigene Unternehmen in der Lage, die Möglichkeiten des Industrial Internet auszuschöpfen – verglichen mit 6 Prozent im globalen Durchschnitt. Bei der Anpassung an veränderte Kundenwünsche und Marktbedingungen zeigen sich die Deutschen ähnlich unflexibel.

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