HSBC
ANZEIGE: Für sämtliche Inhalte dieser Seite ist HSBC verantwortlich.

Richtig handeln (1) Genügend Geld trotz langer Zahlungsziele

Lange Zahlungsziele sind vorteilhaft – vor allem für den Käufer. Mit alternativen Finanzierungsprogrammen überzeugen Käufer jetzt zunehmend auch ihre Lieferanten vom Zahlen auf Rechnung.
16.09.2015 - 09:37 Uhr
Quelle: HSBC

(Foto: HSBC)

Mit besonders flexiblen Zahlungsmodalitäten können Lieferanten im Wettbewerb Vorteile erzielen. Dieser so genannte Open Account-Handel stellt sie jedoch gleichzeitig vor Herausforderungen. Denn Zahlungseingänge lassen sich nicht genau planen. Das macht die Liquiditätssteuerung zur Herausforderung. Mit Reverse Factoring, einer Sonderform der Forderungsfinanzierung, können Käufer ihren Lieferanten das Zahlen auf Rechnung erleichtern.

Lieferanten günstig vorfinanzieren
Im Gegensatz zum klassischen Factoring wird das Reverse Factoring durch den Abnehmer angestoßen: Bei dem Lieferanten-Finanzierungsprogramm bestätigt der Abnehmer dem Finanzierer – einer Bank oder einem spezialisierten Finanzdienstleister – alle einredefreien Forderungen, die er zum vereinbarten Fälligkeitstag begleichen wird. Der Lieferant kann auf der Grundlage dieser Rechnungen seine Forderungen bei einer Bank vorfinanzieren.

Alle Beteiligten profitieren
Gerade durch die Einbindung eines Dritten, dem Käufer, bringt dies – mit Blick auf die Gesamtfinanzierungskosten – für Lieferanten deutliche finanzielle Vorteile. Denn Reverse Factoring ist in der Regel wesentlich günstiger als die klassische Bankfinanzierung. Zudem werden Zulieferer über Reverse Factoring rechtzeitig finanziert und können so ihrerseits Verbindlichkeiten gegenüber Vorlieferanten nachkommen, zusätzlichen Cash Flow oder Rabatte wie Skonto generieren.
Abnehmer binden ihre Lieferanten an das Unternehmen und können eine Ausweitung der Zahlungsziele anstreben, ohne damit Cash Flow-Probleme beim Zulieferer auszulösen.
Reverse Factoring-Anbieter schließlich profitieren davon, dass das beim klassischen Factoring bestehende sogenannte Veritätsrisiko des Lieferanten – also das Rechtsrisiko, dass eine Forderung gar nicht existiert – beim Reverse Factoring maßgeblich reduziert ist.

Leiter Global Trade & Receivables Finance, HSBC (alexander.mutter@hsbc.de) Quelle: HSBC
Alexander Mutter

Leiter Global Trade & Receivables Finance, HSBC (alexander.mutter@hsbc.de)

(Foto: HSBC)

Beitrag für eine langfristige Partnerschaft
Neben den harten finanziellen Aspekten wirkt sich die Vorfinanzierung auch positiv auf die Lieferantenbeziehung aus. Kunden, die sich für Reverse Factoring entscheiden, schonen durch die Vorfinanzierung die Liquiditätsbasis ihrer Zulieferer. Das heißt, sie gewinnen selbst an Versorgungssicherheit, können faktisch auch dann von den Vorteilen langfristiger Zahlungsziele profitieren, wenn der Verkäufer diese gar nicht anbietet und investieren gleichzeitig in eine langfristige, vertrauensvolle Lieferantenbeziehung.

Mehrgliedrige Lieferketten werden stabilisiert
Die Verknüpfung von Open Accounts mit den Instrumenten der Supply-Chain-Finanzierung lohnt sich besonders in Branchen, die sich durch mehrgliedrige Lieferketten auszeichnen. Denn hier ist die Geldumschlagsdauer besonders gering. Kunden jedoch möchten trotzdem von der Flexibilität von Open Accounts-Zahlungen profitieren. Durch Reverse Factoring bleiben die Liquiditätsrisiken, die durch langfristige Zahlungsziele entstehen, überschaubar, so dass am Ende alle Beteiligten gewinnen. Diese Form der Finanzierung führt regelmäßig zur Intensivierung der Partnerschaften zwischen strategisch wichtigen Lieferanten und deren Käufern.

Autor: Alexander Mutter, Leiter Global Trade & Receivables Finance, HSBC (alexander.mutter@hsbc.de)