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Zwischenspeichern leicht gemacht

Die Cloud wird für Unternehmen immer wichtiger.

(Foto: Adobe Stock)

Cloud Computing In der Wolke ist die Freiheit fast grenzenlos

Daten sind schön und gut – wichtiger ist aber, was man aus ihnen macht. Zur Datenanalyse brauchen Unternehmen sicher viel Geld, viel IT, viel Expertise? Nein, das war einmal. Jetzt gibt es Cloud Computing.
09.04.2018 - 08:16 Uhr Kommentieren

Aus unserem Alltag ist sie kaum noch wegzudenken: die Cloud – jener Ort für Daten aller Art, irgendwie weit weg, gleichzeitig aber nur ein paar Klicks entfernt. Wir nutzen sie als Backup für die Fotos von unserem Smartphone. Mit ihrer Hilfe teilen wir Bilder und Videos mit unseren Freunden. Wir beginnen mit einer Präsentation im Büro und stellen sie zu Hause fertig, zwischengespeichert wird in der „Wolke“. Dank ihr haben wir von überall Zugriff auf unsere Mails oder den Terminkalender, ob am PC, dem Smartphone oder Tablet.

Nicht nur privat erleichtert die Cloud den Umgang mit Daten. Auch die Wirtschaft hat die Datenwolke längst für sich entdeckt. Laut aktuellem Cloud Monitor, einer jährlichen Untersuchung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und des Branchenverbandes Bitkom, nutzen bereits 65 Prozent der deutschen Unternehmen Cloud Computing – Tendenz steigend.

Die Cloud ist nichts anderes als eine virtuelle IT-Ressource: Rechenleistung, Speicher, Applikationen und Daten können je nach Bedarf über das Internet in Echtzeit bereitgestellt, verwaltetet und abgerechnet werden. Infrastruktur und Daten liegen dabei auf Servern in Rechenzentren. „Im Prinzip handelt es sich bei Cloud Computing um die Industrialisierung der IT – im Gegensatz zur individuellen, sozusagen handwerklich geschaffenen IT im Unternehmen“, sagt Christoph Ranze, Geschäftsführer des Softwareentwicklers encoway, einer Tochter des Automatisierungsspezialisten Lenze. „Denn nun haben praktisch beliebig viele Nutzer beliebig viele Ressourcen zur Verfügung – und das mit erheblichen Kostenvorteilen.“

Für die Industrie ist die Wolke aus einem weiteren, gewichtigen Grund interessant: In der Industrie 4.0 vernetzen sich IT-Systeme und Maschinen, Geräte werden intelligent. Dabei entstehen schier unglaubliche Mengen an Daten. Aber: „Daten alleine sind noch nichts“, gibt Ranze zu bedenken, „es kommt drauf an, was man daraus macht. Erst die datenbasierten Services, die datengetriebenen Produktions- und Geschäftsmodelle schaffen in der Industrie 4.0 echten Mehrwert.“ Daten müssen also gespeichert, aggregiert und ausgewertet werden. Dazu brauchen digitalisierte Unternehmen Rechenpower, doch herkömmliche IT-Strukturen stoßen schnell an ihre Grenzen. Wer die hauseigenen Ressourcen mittels Cloud Computing erweitert, eröffnet sich neue Möglichkeiten – mit neuen Anwendungen und Angeboten für die Kunden.

Cloud-Anbieter – es gibt derzeit über 150 – offerieren hierfür eine ganze Vielzahl an Lösungen – ganz nach Bedarf und Wunsch. Einerseits natürlich den nötigen Speicherplatz, um Daten von Maschinen und Anlagen aus dem Internet of Things (IoT) abzulegen. Andererseits aber auch Dienste, mit denen Datenanalyse und -aufbereitung möglich ist. Darüber hinaus stehen ganze Netzwerkarchitekturen oder virtuelle Umgebungen mit Entwickler-Tools zur Verfügung. Firmen können sie nutzen, um ihre eigenen IoT-Applikationen zu programmieren. Außerdem lassen sich in der Cloud Anwendungen für den eigenen Kunden vorhalten. Aktuelle Forschungsprojekte haben gezeigt, dass sich heute schon Teile der Maschinensteuerung sicher und effektiv in die Cloud verlagern lassen. So steht es in einem von Lenze jüngst veröffentlichten Whitepaper zum Thema.

So komplex und vielschichtig die Datenwolke klingen mag, sie ist nicht nur etwas für große Konzerne. „Auch kleine und mittelständische Unternehmen können Cloud Computing wirtschaftlich einsetzen“, meint encoway-Chef Ranze. Insbesondere die Aggregation und systematische Auswertung von Big Data eröffne neue Chancen. „Bisher war der Zugang zu größerer Rechenleistung sehr teuer, weil Firmen dafür massiv in ihre IT investieren mussten. Einen eigenen Datenanalysten können sich die meisten kleinen Organisationen gar nicht leisten. Der Cloud-Ansatz räumt diese Hürden aus dem Weg.“

Cloud-basierte Datenanalyse schafft für Maschinenbauer echten Mehrwert in kurzer Zeit. Applikationen etwa, die einen Zugriff auf Datenvisualisierungen über mobile Endgeräte bieten („Dashboards“), sind heute schon weit verbreitet. Darüber hinaus sind Anwendungen denkbar, die Prognosen über bestimmte Abläufe in Produktionsprozessen abgeben oder diese Abläufe sogar selbst steuern können – eine wichtige Voraussetzung für die „Smart Factory“. Weitere Einsatzfelder sind Zustandsüberwachung („Condition Monitoring“) und vorausschauende Wartung („Predictive Maintenance“). So können Anlagen optimiert und die Gesamtanlageneffektivität erhöht werden. Das alles kann ein Unternehmen nicht nur für sich selbst nutzen, sondern als Geschäftsmodell seinen eigenen Kunden anbieten.

Damit Unternehmen, die ins Cloud Computing einsteigen wollen, später nicht aus allen Wolken fallen, sollten sie schon im Vorfeld gewisse Aspekte beachten. „Es muss zum Beispiel vor der Wahl des Anbieters klar sein, wie groß das Datenvolumen ist, das in die Cloud übertragen wird. Denn je größer, desto teurer wird es“, betont Christoph Ranze. Sinnvoll könne die Integration eines sogenannten Edge Computers sein, der unter anderem Daten vor der Übertragung komprimiert. Auch der Datenschutz spielt eine Rolle. Je nach Standort der physischen Server gelten andere Bestimmungen. Trotz aller Vorteile birgt die Datenwolke auch Risiken, die es abzuwägen gilt, etwa Datenverlust oder Datenmanipulation. Ein Risikomanagement ist also nötig, damit Unternehmen von der Cloud möglichst sorgenfrei profitieren können.