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Industrieparks Wenn der Strom vom Nachbarn kommt

In Industrieparks siedeln sich Unternehmen verschiedenster Branchen an. Energieversorgung, Wasseraufbereitung und Abfallentsorgung kommen dabei oft aus einer Hand. Keine leichte Aufgabe – vor allem für die Nachhaltigkeit.
05.04.2017 - 12:10 Uhr Kommentieren
Quelle: VEOLIA
(Foto: VEOLIA)

Ein Kunststoffhersteller produziert neben einem Lebensmittelbetrieb, gegenüber werden Mikrochips gelötet. Nur selten arbeiten Firmen in einem Gewerbegebiet unmittelbar zusammen. Von der Materialbeschaffung über die Produktion bis hin zur Energieversorgung agieren sie vollständig losgelöst voneinander. In einem Industriepark gilt dieses autonome Prinzip nicht mehr. Industrieparks sind oft ehemalige Chemieparks, in denen durch Umstrukturierungen nun viele verschiedene Unternehmen tätig sind. Ein Parkbetreiber organisiert die Energie- und Wasserversorgung und kümmert sich im besten Fall auch gleich um die Abfallentsorgung, das Recycling oder die Abwasseraufbereitung.

Darüber hinaus klärt ein Industrieparkbetreiber auch Fragen rund um die Arbeitssicherheit oder auch die Organisation des Brandschutzes. Vorteile ergeben sich durch den gemeinsamen Standort für Unternehmen wie Betreiber vor allem durch die kurzen Versorgungswege. „Das Abwasser mehrerer Unternehmen kann zum Beispiel zusammen behandelt werden, was deutlich effizienter ist und einen geringeren Chemikalieneinsatz erfordert“, sagt Stefan Langer, einer der beiden Geschäftsführer, die bei dem Umweltdienstleister Veolia den Geschäftsbereich für Industrieparks leiten. Den Mehrwert sieht Langer vor allem bei Unternehmen, die einen hohen Energieverbrauch haben und auf eine Verbesserung der Energieeffizienz abzielen. Genau hier ist der „Mikro-Kosmos“ Industriepark im Vorteil gegenüber den Einzelstandorten.


Der Umweltdienstleister Veolia betreibt seit Mitte 2016 zwei Industrieparks in Nordrhein-Westfalen: Den 100 Hektar großen Bizzpark Oberbruch in Heinsberg und den 12 Hektar großen Industriepark Niederau in Düren. „Die bereits angesiedelten Unternehmen benötigen mit Energie-, Dampf- und Wasserversorgung natürlich unsere Kernleistungen“, sagt Geschäftsführer Harald Kunkler. Viele Leistungen bedeuten aber nicht gleichzeitig einen hohen Energieverbrauch. „So kann zum Beispiel die Abwärme, die als Nebenprodukt bei Prozessen des einen Unternehmens anfällt, für ein anderes Unternehmen noch großen Nutzen haben“, erläutert Langer. Ähnlich effizient funktioniert auch das Dampfturbinenkraftwerk in Düren: Durch Kraft-Wärmekopplung werden mit hoher Effizienz Dampf für die Industrieparkkunden sowie Strom für den Eigenverbrauch von Veolia produziert. In Heinsberg wird mit dem Anspruch der Ressourceneffizienz zum Beispiel in einer eigenen Kläranlage die Abwasserreinigung organisiert.

Obwohl Industrieparks schon jetzt ressourcenschonend arbeiten, gibt es für die Zukunft einige Möglichkeiten, den Energieverbrauch noch weiter zu senken und den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern: Mit Batteriespeichern kann erneuerbare Energie gelagert und später bei Bedarf genutzt werden. Auch Veolia denkt bereits in diese Richtung, sagt Langer: „Der ehemalige Kraftwerksstandort im Bizzpark Oberbruch würde sich dafür anbieten. Ein solches Projekt ist uns eine Überlegung wert und wird deshalb weiter verfolgt.“

Auch andere nachhaltige Ideen zur Energieeinsparung hat der Betreiber Veolia bereits: So ist es in Heinsberg denkbar, nicht mehr nur die „Exklave“ Industriepark, sondern auch die angrenzenden Gebiete mit im Park produzierter Wärme zu versorgen. Doch nicht pauschal jedes Unternehmen würde von einer Ansiedlung in einem Industriepark gleichermaßen profitieren. Deshalb rät Kunkler vor allem denen zum Standort, die in die bereits bestehenden Branchen gut hineinpassen und mit der gegebenen Infrastruktur gut aufgestellt wären. „Ein Unternehmen aus der Automobilbranche braucht vielleicht viel Strom, ist aber nicht unbedingt auf Dampfkraft oder industrielle Wasseranschlüsse in der Produktionshalle angewiesen. Wir haben in Heinsberg vier bis fünf Hektar frei. Ein Unternehmen aus der Lebensmittelproduktion oder auch aus der Papierbranche würde mit unseren Leistungen sicher gut fahren.“