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AirPlus-Geschäftsführer Diemer „Alle Prozesse wandern aufs Smartphone“

Wie gewinnen Reisekostenabrechnungen an Beliebtheit? Indem man sie abschafft. Patrick W. Diemer, Geschäftsführer der Lufthansa-Tochter AirPlus International, hält das für möglich – zumindest für die Reisenden selbst. Wie das gehen soll, verrät er im Interview.
20.10.2017 - 10:28 Uhr Kommentieren
Innovative Lösungen automatisieren die Reisekostenabrechnung fast komplett. Für Mitarbeiter verringert sich ihr Abrechnungsaufwand somit auf ein Minimum. Quelle: Jacob Lund/fotolia
Bezahlen und Abrechnen in einem Schritt

Innovative Lösungen automatisieren die Reisekostenabrechnung fast komplett. Für Mitarbeiter verringert sich ihr Abrechnungsaufwand somit auf ein Minimum.

(Foto: Jacob Lund/fotolia)

Herr Diemer, 18 Millionen Tickets wurden im vergangenen Jahr über die Lösungen von AirPlus abgerechnet. Wohin haben Sie ihr jüngstes Dienstreiseticket gelöst?
Zuletzt bin ich nach Mailand geflogen. Wenn ich mit dem Flugzeug reise, denke ich oft an meine erste Geschäftsreise zurück. Das war 1986. Es ging von New York nach Washington und ich saß zwischen Herren in grauen Anzügen und Damen in grauen Kostümen im Flieger. Für mich war das damals etwas ganz Besonderes. Mit den Jahren wird das Dienstreisen dann natürlich zur Routine.

So wie die Reisekostenabrechnung danach?
Das ist wahr. Aber immerhin hat sich in diesem Bereich einiges getan. AirPlus hat hier ebenfalls einen großen Beitrag geleistet. Mehr als 90 Prozent aller Dienstreisenden machen ihre Reisekostenabrechnung selbst. Für unsere Kunden ist das etwas, was wir Pain Point nennen. Denn für die Abrechnung investieren Mitarbeiter Arbeitszeit, sprich Unternehmensmittel. Hinzu kommt, dass diese Tätigkeit für die meisten Menschen so attraktiv ist wie eine Steuererklärung oder Wurzelbehandlung.

Wie poliert man also das Image der Reisekostenabrechnung am besten auf?
Indem man den damit verbundenen Aufwand auf ein Minimum reduziert, sie für den Reisenden selbst quasi abschafft. Finanztransaktionen, also beispielsweise die Bezahlung eines Mietwagens per Firmenkreditkarte, und die anschließende Abrechnung rücken seit Jahren immer näher aneinander. Inzwischen ist der Übergang in vielen Großunternehmen dank entsprechender Software nahtlos. Der Mittelstand hat hier allerdings noch Potential: 42 von 100 dieser Unternehmen machen ihre Reisekostenabrechnungen nämlich noch manuell.

Wie sieht dieser nahtlose Übergang für den Reisenden selbst aus?
Für ihn zeigt sich die Veränderung vornehmlich beim Bezahlen. In Zukunft zahlt er nicht mehr mit seiner Plastikkreditkarte. Über die Buchungsdaten wissen wir ja schon im Vorfeld, welche Dienstleistungen ein Reisender in Anspruch nehmen wird und bezahlen diese. Gleichzeitig laufen diese Daten in die Reisekostenabrechnung ein, sodass der Reisende auch hier entlastet wird. Alle anderen Zahlungsvorgänge, zum Beispiel fürs Taxi, wandern aufs Smartphone.

„Immer mehr Unternehmen erkennen die Vorzüge eines vollintegrierten Reisekostenmanagements.“ Quelle: AirPlus
AirPlus-Geschäftsführer Patrick W. Diemer

„Immer mehr Unternehmen erkennen die Vorzüge eines vollintegrierten Reisekostenmanagements.“

(Foto: AirPlus)

Der Gedanke an eine Abrechnung via Smartphone dürfte Dienstreisenden überall auf der Welt ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Das ist global tatsächlich unterschiedlich: Im westlichen Raum – Europa, Nordamerika – gibt es schon seit langer Zeit Reiseprozesse in den Unternehmen mit einem teils sehr formellen und komplexen organisatorischem Hinterbau. Abrechnen via Smartphone-App ist also absolut ein Thema und als effizienter Fortschritt einzuordnen. Im asiatischen Raum ist die Situation eine andere: Smartphone-Lösungen sind selbstverständlich, die betriebswirtschaftliche Auswertung und Nutzung von Reisedaten eines Unternehmens hingegen nicht.

Kompetenz seit mehr als 25 Jahren
Weltweit führend
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AirPlus International arbeitet seit mehr als 25 Jahren daran, das Leben von Geschäftsreisenden zu vereinfachen. Die Tochter der Lufthansa Group zählt mit 49.000 Firmenkunden zu den führenden internationalen Anbietern von Lösungen für das tägliche Management von Geschäftsreisen. (Quelle: Udo Schaefer)

(Foto: AirPlus)
Von der Planung bis zur Analyse
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Die AirPlus-Kunden verlassen sich bei der Planung, Bezahlung und Auswertung ihrer Geschäftsreisen auf die langjährige Kompetenz von AirPlus. Hierfür bietet das Unternehmen eine Vielzahl von Produkten und Services an.

(Foto: AirPlus)
Die digitale Einmal-Kreditkarte
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Zum Portfolio der Neu-Isenburger gehören unter anderem der AirPlus Company Account als ein zentrales Abrechnungskonto für Geschäftsreisekosten, die Corporate Cards als Kreditkarten für Reisende oder die AirPlus A.I.D.A. Virtual Cards als virtuelle Bezahllösung, die als digitale Einmal-Kreditkarte fungiert.

(Foto: AirPlus)
Alle Daten übersichtlich versammelt
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Die App „Connect“ bietet Geschäftsreisenden gleich mehrere Vorteile. Zum einen versammelt sie alle für seine Reise relevanten Daten. Zum anderen lassen sich Belege einfach abfotografieren und in Echtzeit in die Reisekostenabrechnung des jeweiligen Unternehmens integrieren. Die Abrechnung erfolgt somit sogar noch im Taxi oder im Flugzeug.

(Foto: AirPlus)
Mit selbstentwickelten Lösungen an die Spitze
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AirPlus setzt mit seinen 1200 Mitarbeitern national sowie international Maßstäbe: Nahezu vierzig Prozent aller Geschäftsreisen in Westeuropa werden über AirPlus abgerechnet, in Deutschland sogar fast zwei Drittel. Für mittlerweile 70 Länder existieren darüber hinaus länderspezifische Lösungen.

(Foto: AirPlus)

Werden Analysemöglichkeiten stärker nachgefragt als noch vor ein paar Jahren?
Die Frage ist eher: Wofür nutzen Unternehmen ihre Daten? In Nordamerika und Europa handeln Unternehmen seit Jahrzehnten Firmenkundenkonditionen mit Dienstleistern aus. Intensivere Datenaggregation wird ihnen kaum noch weitere Rabatte einräumen. Sie interessieren sich mehr für Lösungen, die die Einhaltung ihrer Reisekostenrichtlinien überwachen oder die Fürsorge für ihre Dienstreisenden bei einem Unfall oder anderen kritischen Ereignissen verbessern. Kunden im asiatischen Raum möchten ihre Reiseaktivitäten dagegen zunächst besser kanalisieren.

Wenn es um das Handling von Daten geht, wittern oft junge Unternehmen ihre Chance. Wie groß schätzen Sie die Konkurrenz im Analysebereich durch Start-ups ein?
Wir haben Fintechs und Start-ups natürlich auf unserem Radar und suchen inzwischen aktiv nach Kooperationsmöglichkeiten und Produktideen aus diesem Sektor. Wir haben auch schon Gründer zu Konferenzen in unsere Zentrale eingeladen. Es wäre falsch, sich als etabliertes Unternehmen diesem Potential zu verschließen. Schließlich lernen wir so auch schon mögliche Wettbewerber kennen, die gerade erst entstehen.

Zum Abschluss ein Blick in die Glaskugel: Worauf können sich Dienstreisende in den kommenden Jahren freuen?
Zum einen darauf, dass sie sich immer weniger um die anschließende Abrechnung kümmern müssen. Immer mehr Unternehmen erkennen die Vorzüge eines vollintegrierten Reisekostenmanagements. Uns als AirPlus kommt das natürlich entgegen. Zum anderen beschäftigen wir uns intensiv mit dem Thema Künstliche Intelligenz. Wir arbeiten derzeit an einer Lösung, die dem Reisenden zum Beispiel sagt, dass er sein Meeting zehn Minuten eher verlassen sollte, weil bei seiner Ankunft am Flughafen die Schlange am Sicherheitscheck länger sein wird als gewöhnlich.