MADRID. BBVA und Santander tätigten in den USA in diesem Jahr bereits wichtige Zukäufe und wollen in dem nach ihrer Ansicht sehr attraktiven Markt weiter zulegen. Santander hatte deswegen vor wenigen Monaten für 2,3 Mrd. Euro knapp 20 Prozent an der mittelgroßen amerikanischen Bank Sovereign erworben. Diesen Anteil hat sie vor wenigen Tagen für weitere 600 Mill. Euro auf knapp 25 Prozent aufgestockt. Sovereign will mit dem Verkaufserlös wiederum den Kauf der New Yorker Bank Independence Community finanzieren.
Mit der Beteiligung an Sovereign hat Santander-Präsident Emilio Botín den größten Barkauf eines spanischen Unternehmens in den USA abgeschlossen. Und das ist erst der Anfang. Denn 2008 hat Santander als größter Einzelaktionär der Bank laut Kaufvertrag die Option, Sovereign komplett zu übernehmen. Das US-Institut ist derzeit an der Börse rund neun Mrd. Dollar wert. Bisher hat sich Botín noch nicht dazu geäußert, ob er diese Option wahrnehmen will.
Während die BBVA vor allem die hispanischen Auswanderer in den USA als Kunden anspricht und deswegen in den vergangen zwei Jahren vier kleinere Banken in Kalifornien und Texas gekauft hat, zielt Santander mit der in Philadelphia ansässigen Sovereign auf ein traditionelles Publikum. Beide Banken finanzieren ihre Expansion in den USA durch den Verkauf ihrer zahlreichen Industriebeteiligungen.