
Einer Studie zufolge sind Pensionen und Gehälter der Vorstände üppig.
FrankfurtEin Transparenzgesetz hat dafür gesorgt, dass die Sparkassenvorstände in Nordrhein-Westfalen (NRW) besonders genau beäugt werden – oder vielmehr: Was sie verdienen. Ein Gesetz, das die Offenlegung der Gehälter und Pensionszahlungen verlangt, gibt bisher nur in NRW und in Schleswig-Holstein. Da inzwischen fast alle NRW-Sparkassen die Bezüge ihrer Vorstände und Verwaltungsräte veröffentlichen, eignen die Daten sich auch für Studienzwecke.
Der Frankfurter Finanzprofessor Ralf Jasny hat sich die Zahlen vorgeknöpft. Ein Ergebnis seiner Untersuchung: Die Gesamtbezüge der Sparkassenvorstände fallen an Rhein und Ruhr üppig aus.
Bilanzsumme: 11 Milliarden Euro, Mitarbeiter: 1.537
Bilanzsumme: 11,1 Milliarden Euro, Mitarbeiter: 1.683 (Stand: 2014)
Bilanzsumme: 11,5 Milliarden Euro, Mitarbeiter: 2.268. Vor zwei Jahren belegte das Institut noch den siebten Rang.
Bilanzsumme: 12 Milliarden Euro, Mitarbeiter: 1.799. Die Bank macht im Vergleich zum Jahr 2012 zwei Plätze gut.
Bilanzsumme: 13,9 Milliarden Euro, Mitarbeiter: 2.255
Bilanzsumme: 16,5 Milliarden Euro, Mitarbeiter: 3.003
Bilanzsumme: 17,7 Milliarden Euro, Mitarbeiter: 1.797
Bilanzsumme: 23,2 Milliarden Euro, Mitarbeiter: 4.512
Bilanzsumme: 29,6 Milliarden Euro, Mitarbeiter: 4.536
Bilanzsumme: 42,4 Milliarden Euro, Mitarbeiter: 5.358
Quelle: Deutscher Sparkassen- und Giroverband (DSGV).
Nicht nur die Gehälter, sondern auch die Pensionen der Vorstände sind demnach deutlich höher als bei Genossenschafts- und Privatbanken. So werden bei mehr als der Hälfte der Sparkassen 20 Prozent des Jahresgewinns in Form von Gehältern und Pensionen gezahlt. „In einigen Fällen liegen die Zahlungen sogar so hoch wie der Gewinn“, sagt Jasny.
Der Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Finanzdienstleistungen an der Frankfurt University of Applied Sciences zieht einen drastischen Vergleich: „Damit arbeiten teilweise über 1000 Sparkassenmitarbeiter über ein Jahr lang, um für zwei bis vier Vorstände die Rente zu erwirtschaften.
Dass die Gehälter der Sparkassenvorstände teils recht hoch sind, ist bereits bekannt. Einige Vorstände verdienen mehr als 500 000 pro Jahr. Jasny hat nun erstmals die Gesamtbezüge, also Gehalt und Pensionsansprüche, untersucht. Dafür griff er auf die Jahresabschlüsse 2013 von 101 der 104 NRW-Sparkassen zurück. Inzwischen halten bis auf die Sparkasse Fröndenberg alle Sparkassen das Transparenzgesetz ein. Insgesamt gibt es in Deutschland 413 Sparkassen.