
Nach einem Preissprung zur Wochenmitte bewegen sich die Ölpreise kaum.
SingapurDie Ölpreise haben sich am Freitag im frühen Handel kaum verändert. Ein Barrel (195 Liter) der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im April kostete 34,45 US-Dollar. Das war ein Cent weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Auslieferung im März stieg um sieben Cent auf 31,81 Dollar.
Die Ölpreise sind derzeit schwankungsanfällig. Abseits der Tagesentwicklung haben sich die Preise seit Mitte Januar etwas von ihrer vorherigen scharfen Talfahrt erholt. Ob es sich bereits um eine Bodenbildung handelt ist unter Experten umstritten. Am Nachmittag könnte der US-Arbeitsmarktbericht den Ölmarkt bewegen.
Ein weltweites Überangebot bei schwächelnder Nachfrage setzt dem Ölpreis immer stärker zu. Noch im Juni 2014 kostete ein Barrel (Fass zu je 159 Liter) Nordseeöl der Sorte Brent 115,7 Dollar. Derzeit kostet ein Fass Öl aus der Nordsee weniger als 33 Dollar.
Ein Grund für das Überangebot ist der Schieferölboom in den USA. Ein anderer ist die Förderpolitik der Opec, die anders als in früheren Jahren den Preis nicht durch die Senkung von Fördermengen stützen will oder kann. Stattdessen kämpfen die Kartellmitglieder mit Rabatten um ihre Marktanteile. Diese Preis-Meilensteine durchschritt die Ölsorte Brent seit Anfang 2015:
Der Brent-Preis fällt zum ersten Mal seit Mai 2009 unter 50 Dollar je Fass.
Mit 45,19 Dollar erreicht Brent den niedrigsten Stand seit März 2009.
Spekulationen auf einen deutlichen Rückgang des Überangebots treiben den Preis für Brent wieder über 55 Dollar.
Export-Ausfälle in Libyen schüren Spekulationen auf einen Versorgungsengpass: Der Ölpreis steigt bis auf 69,63 Dollar.
Erstmals seit Januar rutscht Brent wieder unter die 50-Dollar-Marke. Auslöser ist ein Rekordanstieg der Ölproduktion der Opec-Länder im Juli.
Aus Sorgen vor einer deutlichen Abkühlung der chinesischen Wirtschaft machen Anleger einen großen Bogen um Öl. Brent verbilligt sich um bis zu 6,5 Prozent auf 42,51 Dollar. Damit kostet das Nordsee-Öl so wenig wie zuletzt im März 2009.
Nachdem die Opec ihre Förderpolitik bestätigt hat und in der Abschlusserklärung nicht einmal mehr eine Zahl für die Obergrenze der Produktion auftaucht, gehen die Notierungen erneut in die Knie: Brent fällt auf bis zu 39,81 Dollar und ist damit so billig wie zuletzt im Februar 2009.
Brent kostet mit rund 36 Dollar so wenig wie zuletzt im Juli 2004.
Nach der Hinrichtung eines schiitischen Geistlichen im sunnitischen Saudi-Arabien eskaliert der seit langem schwelende Konflikt zwischen dem Iran und dem Königreich. Dies macht eine gemeinsame Linie der beiden Opec-Mitglieder in der Ölpolitik unwahrscheinlich. Die Preise nehmen ihre Talfahrt wieder auf.
Brent stürzt um sechs Prozent auf 32,16 Dollar ab und notiert damit so niedrig wie zuletzt im April 2004. Damals hatte der Preis zuletzt die 30-Dollar-Marke unterschritten.
Zuletzt haben auch Spekulationen auf eine mögliche Förderkürzung die Preise nach oben getrieben. Am Mittwoch der laufenden Woche waren die Preise bereits um sieben und acht Prozent nach oben geschnellt. Unter dem Druck des monatelangen Ölpreisverfalls sind einem Bericht aus dem Iran zufolge mehrere Rohölproduzenten zu einem Krisentreffen bereit. Darunter sollen sowohl Opec-Länder wie der Iran sein als auch Staaten, die nicht dem Kartell angehören. Auch Russland befürwortet demnach eine Zusammenkunft.
Bisher haben sich die Förderländer nicht auf eine Drosselung ihrer Produktion verständigen können, die die Ölmärkte stabilisieren könnte. Der Preis für Rohöl ist in den vergangenen 18 Monaten um etwa 70 Prozent eingebrochen, weil der schwächelnden Nachfrage ein Überangebot gegenüber steht.