
Moderne Kuckucksuhr: Cookoo zeigt an, wenn auf dem Smartphone neue E-Mails oder Telefonanrufe eingehen.
HannoverWo ist bloß mein iPhone? Nutzer der Smartwatch Cookoo können sich diese drängende Frage auf Knopfdruck beantworten lassen: Der Zeitnehmer befiehlt dem Apple-Gerät per Funk, ein Kuckucksgeräusch von sich zu geben und zu vibrieren. Zumindest, wenn es in Reichweite des Bluetooth-Senders liegt – das sind 10 bis 15 Meter.
Auf der Cebit in Hannover sind diese und zwei andere, mehr oder weniger intelligente Uhren zu sehen. Angesichts der Gerüchte um eine Smartwatch von Apple gucken viele Besucher genau hin.
Apple arbeitet laut Medienberichten mit einem großem Team an einer Computer-Armbanduhr: 100 Mitarbeiter seien daran beteiligt, schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg. Darunter seien neben Designern und Software-Entwicklern auch Manager und Marketing-Experten. Die Größe der Mannschaft weise darauf hin, dass Apple bei der Entwicklung des Geräts über die Phase der Experimente hinaus sei.
Über die Funktionen wird bereits spekuliert. So soll das Gerät eine Oberfläche aus gebogenem Glas haben, wie die „New York Times“ erfahren haben will. Das „Wall Street Journal“ berichtet, dass Apple an einer Uhr arbeite, die einige Funktionen des iPhone übernehmen könne. Als besondere Herausforderung gilt die Akku-Laufzeit.
Den Namen „iWatch“ will sich das Unternehmen offenbar bereits in mehreren Ländern schützen lassen.
Die Idee an sich ist nicht neu. Schon jetzt bietet Sony eine Smartwatch an, eine ähnliche Idee steckt auch hinter der italienischen i'm Watch. Weitere Geräte wie das US-Projekt Pebble sind auf dem Weg.
Apple-Chef Tim Cook steht unter Druck, ein neues innovatives Produkt vorzustellen. Die Aktie verlor seit den Höchstwerten im September massiv an Wert. Kritiker werfen Apple eine nachlassende Innovationskraft vor, weil das Unternehmen seit dem Start des iPad-Tablets 2010 nur Weiterentwicklungen bisheriger Geräte vorgestellt habe. Mit einer eventuellen „iWatch“ könnte Apple die Skeptiker widerlegen.
Die Suchfunktion fürs iPhone bringt das Cookoo-Prinzip auf den Punkt: Die Uhr ist ein Signalgeber. Sie informiert den Träger, wenn auf dem iPhone E-Mails, Facebook-Nachrichten und Anrufe eingehen. Sie erinnert an Termine. Und sie warnt, wenn das Gerät sich außer Bluetooth-Reichweite befindet oder der Akku des Smartphones fast leer ist. Umgekehrt dient die Uhr als Fernauslöser für die Smartphone-Kamera und die Checkin-Funktion von Facebook.
E-Mails oder Telefonanrufe kann Cookoo allerdings nicht empfangen – will man antworten, muss man das Handy zur Hand nehmen. Hersteller Connectedevice spricht von einer „tragbaren Erweiterung des iPhone“, die sich übrigens auch mit dem iPad koppeln lässt. Es handelt sich also eher um eine Uhr als um ein Smartphone. Mit einem empfohlenen Preis von 130 Euro liegt es auch in dieser Preisklasse.
Ein Vorteil dieser Konstruktion: Sie hält lange durch. Zwei Batterien treiben die moderne Kuckucksuhr an – eine für die analogen Zeiger, die nach Herstellerangaben zwei bis drei Jahre läuft, sowie eine für die Bluetooth-Verbindung, die immerhin sechs bis acht Monate lang Strom liefert. Der Hersteller empfiehlt einen Preis von 130 Euro.
Noch ein Prototyp ist das Modell WearIT der italienischen Firma Si14. Die Uhr hat einen 600-Megahertz-Prozessor und das Betriebssystem Android an Bord – damit ist sie ein Mini-Computer fürs Handgelenk. Pikant: Der Hersteller macht damit dem Partner i'm SpA Konkurrenz, der die Hardware-Plattform von Si14 für sein Modell i'm Watch nutzt.
Vorinstalliert werden diverse Anwendungen für Sportler, die mit GPS, Beschleunigungssensor und Schrittzähler beispielsweise die absolvierte Strecke und Geschwindigkeit messen. Außerdem soll es einen Navigationsdienst, Spiele und einen Audio-Player geben. Nutzer können außerdem Apps von der Online-Plattform Google Play installieren, die allerdings für den kleinen Bildschirm angepasst werden müssten, damit sie sich sinnvoll bedienen lassen. Dafür sucht Si14 noch Partner. Das Gerät verbindet sich per WLAN mit dem Internet.
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