
Wer krank ist, sollte auch zu Hause bleiben.
DüsseldorfDen Profifußballer Jerome Boateng hat es derzeit erwischt, Aaron Hunt lag Anfang dieser Woche ebenfalls darnieder. Ihre Arbeitgeber, die Fußballclubs Bayern München und Werder Bremen, mussten auf ihre hochbezahlten Mitarbeiter verzichten, weil sie erkältet waren. So wie den beiden Sportlern geht es derzeit vielen Deutschen: Vergangene Woche erreichte die Erkältungswelle den Daten des Robert-Koch-Instituts zufolge ihren Höhepunkt. Seit einiger Zeit steigt wieder die Zahl derer, die den Bürostuhl wegen Krankheit gegen das Bett eintauschen müssen.
Laut dem aktuellsten vorliegenden Gesundheitsbericht der Techniker Krankenkasse (TK), bei der 12,7 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten versichert sind, sind die Ausfälle durch Krankheiten 2011 wieder gestiegen. Demnach fehlten erwerbstätige Deutsche im Durchschnitt erkrankungsbedingt 12,79 Tage. Auch die DAK meldet für 2011 den höchsten Krankenstand seit 15 Jahren.
Akute Atemwegserkrankungen
Weit höher würden die Fehlzeiten jedoch ausfallen, wenn alle Kranken tatsächlich zu Hause blieben. Viele Arbeitnehmer schleppen sich jedoch auch mit Schnupfen, Husten und Gliederschmerzen ins Büro. Laut des aktuellen „Fehlzeitenreports“ der Krankenkasse AOK haben 59 Prozent der befragten Arbeitnehmer im vorangegangenen Jahr trotz Krankheit gearbeitet.
In einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsunternehmens GfK im Auftrag der Zeitschrift „Apotheken Umschau“ gaben 63,9 Prozent der befragten Berufstätigen an, es sich nicht erlauben zu können, wegen einer einfachen Erkältung am Arbeitsplatz zu fehlen. Nur 37,5 Prozent glaubten, dass ihr Arbeitgeber volles Verständnis dafür habe, wenn sie sich bei einer Erkältung krank melden und so die Kollegen nicht anstecken. Für die Erhebung wurden 1.964 Personen ab 14 Jahren, darunter 1.040 Berufstätige befragt.
Wer sich gesund ernährt und mehr Gemüse als Fleisch isst, der tut seinem Körper etwas Gutes. Doch ein konkreter Schutz vor Krebs ist das nicht. Das ergab eine Studie von Hsin-Chia Hung und Walter Willet, Harvard University Boston/"Journal of the National Cancer Institute". Die Probanden, die mehr Obst und Gemüse aßen, hatten jedoch ein geringeres Herzinfarktrisiko.
Das stimmt leider nicht. Egal, wie dunkel die Schokolade ist, sie besteht in erster Linie aus Kakaobutter, Zucker und Kakaomasse. Im Gegensatz zu Milchschokolade enthält dunkle Schokolade keine Milch, folglich auch keinen Milchzucker. Die Kalorienzahl ist aber vergleichbar mit der der Milchschokolade.
Nein, Kaffee entzieht dem Körper kein Wasser. Koffein wirkt allerdings harntreibend: Wer viel Kaffee trinkt, muss also öfter die Toilette aufsuchen. Das bedeutet aber nicht, dass er dabei mehr Flüssigkeit verliert, als er mit dem Bürokaffee aufgenommen hat.
Es ist richtig, dass der Mensch "ausreichend" Flüssigkeit braucht. Er muss aber nicht zwangsläufig zwei Liter in Form von Wasser trinken. Auch Obst, Gemüse und Milchprodukte enthalten Flüssigkeit. Außerdem hängt der Flüssigkeitsbedarf davon ab, wie heiß es ist, wie viel der Mensch wiegt und ob man sich körperlich stark anstrengt. Pauschal eine Menge von zwei Litern zu empfehlen ist wenig sinnvoll. Zu viel Wasser kann dem Körper auch schaden. Wer ein normales Durstgefühl hat, nimmt automatisch genug Flüssigkeit zu sich.
Das stimmt nicht. Salat hat viel Folsäure, die der Körper braucht, aber Vitamin C etwa findet sich in der doppelten bis achtfachen Menge in Tomaten oder Paprika.
Cholesterin ist ein lebensnotwendiger, natürlicher Stoff und kein Schadstoff. Der Körper produziert selbst Cholesterin und stoppt die Produktion, wenn zu viel Cholesterin in Form von Nahrung aufgenommen wird. Nur wer eine Cholesterin-Stoffwechselstörung hat muss auf seine Ernährung achten. Alle anderen können so viele Frühstückseier essen, wie sie wollen.
Das stimmt nur, wenn Sie zu den so genannten salzsensitiven Menschen zählen. Bei denen kann der häufige Genuss von stark gesalzenen Speisen zu einem Anstieg des Blutdrucks führen. Da die Mehrheit der Menschen aber nicht salzsensitiv isst, müssen sie auch nicht auf Salz verzichten.
Immer wieder hört man, es sei besser fünf kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen, als die drei großen Klassiker Frühstück – Mittag – und Abendessen. Im Grunde ist es völlig egal, wann man isst. Wer mit fünf „kleinen“ Mahlzeiten am Tag abnehmen möchte, läuft jedoch schnell Gefahr, zu viele Kalorien aufzunehmen. Wer sich an feste Mahlzeiten hält, behält besser den Überblick über die Gesamtmenge der aufgenommenen Kalorien.
Ob wir zu- oder abnehmen liegt an der Menge der Kalorien, die wir zu uns nehmen und nicht am Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme. Mehrere Studien haben widerlegt, dass Stoffwechselvorgänge am Abend ruhen und daher, wer abends mehr isst, schneller dick wird.
Zwar keine Ernährungsweisheit, aber ein Gesundheitsmythos ist, dass der Mensch gar nicht die volle Leistung des Gehirns ausschöpfe. Einmal heißt es 10 Prozent, ein andermal 25 Prozent. Mehr unserer Hirnkapazitäten nutzen wir nicht? Doch, tatsächlich nutzt der Mensch alle Bereiche seines Gehirns. Untersuchungen haben gezeigt, dass es keine inaktiven Teile gibt. So verführerisch der Gedanke an noch ungenutzte Areale und Möglichkeiten wie Telepathie und Telekinese sein mag, sie bleiben Fantasterei.
Der Arbeitseifer der Deutschen klingt auf den ersten Blick löblich, verursacht jedoch offenbar großen wirtschaftlichen Schaden. Eine Studie der Beratungsfirma Booz & Company berechnet die durch die Fehlzeiten bedingten Kosten auf 1.199 Euro pro Mitarbeiter und Jahr. Doch das sei nur ein Drittel der krankheitsbedingten Kosten, heißt es in der Studie. Weit teurer kommen den Unternehmen die verschnupften Mitarbeiter, die sich trotz Husten und Unwohlsein ins Büro schleppen.
Kündigungsgrund Krankheit
Ihre eingeschränkte Einsatzfähigkeit vermindere die Arbeitsqualität, erhöhe die Fehleranfälligkeit und die Anzahl von Unfällen. Eine Verzögerung der Genesung könne sogar zu chronischer Erkrankung und Burnout führen. Die Kosten für diesen so genannten Präsentismus ließen sich laut der Studie auf jährlich 2.399 Euro pro Kopf beziffern. Dabei sind die Kosten, die jemand verursacht, wenn er seine Kollegen ansteckt, nicht einmal berücksichtigt.
Hochgerechnet auf alle deutschen Unternehmen fielen 2009 somit Kosten in Höhe von etwa 129 Milliarden Euro an - das entsprach laut Booz & Company der Hälfte der gesamten Gesundheitsausgaben des Bundes in Deutschland im gleichen Zeitraum. Der volkswirtschaftliche Schaden belief sich auf 225 Milliarden Euro. Die Forscher hatten diese Summe aus dem so genannten Bruttowertschöpfungsausfall berechnet, also dem Wert der Güter und Dienstleistungen, die auf Grund von Krankheiten nicht produziert oder geleistet werden konnten.
Also sollte man lieber zu Hause bleiben, um Kollegen nicht anzustecken und keine Fehler bei der Arbeit zu machen? Dann riskiert man unter Umständen tatsächlich seinen Job.
Eine aktuelle Umfrage der Personalberatung LAB & Company und der Hochschule Coburg unter 381 Managern mit einem Jahreseinkommen von deutlich über 100.000 Euro zeigt, warum Arbeitnehmer möglicherweise davor scheuen, ihre Krankheit auszukurieren. Demnach sind 17 Prozent der befragten Führungskräfte der Ansicht, dass man sich von häufig kranken Angestellten trennen sollte. Jeder zehnte Manager hält ein individuelles Prämiensystem bei weniger Krankheitstagen für ein geeignetes Steuerungsinstrument.
Und rund ein Drittel der Chefs schickt laut der Umfrage seine Mitarbeiter auch bei ernsten Erkrankungen nicht nach Hause. Das Problem der häufigen Krankheitsfälle wird in den kommenden Jahren möglicherweise noch zunehmen. „Bei der Entwicklung des Krankenstandes zeigen sich über alle Branchen hinweg bereits die ersten Anzeichen des demografischen Wandels“, sagt Herbert Rebscher, Chef der DAK Gesundheit. „Die Belegschaften sind schon heute durchschnittlich älter als vor zehn Jahren. Ältere Mitarbeiter sind seltener krank als Jüngere, dafür aber deutlich länger.“
11 Kommentare zu "Erkältungswelle : Kranke, bleibt zu Hause!"
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.
@Der_Henker
Auch Atemschutzmasken verhindern Übertragungen nicht zuverlässig und sind eher eine Beruhigungspille. Spätesten beim Essen in der Kantine ist man wieder eine Virenschleuder; dort kann man den Atemschutz nicht permanent tragen.
Die direkten Symptome nach einer Impfung (falls sie denn überhaupt auftreten) sind eine normale Reaktion des Körpers, die schnell vorübergehen. Übertragen wird dabei nichts.
Falls Menschen trotz Impfung grippekrank werden, ist der Krankheitsverlauf deutlich schwächer und die Krankheit klingt deutlich schneller ab als ohne Impfung. Man liegt nicht ein bis zwei Wochen flach sondern schlimmstenfalls ein paar Tage.
::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
Numismatiker
Auch Menschen mit einer Grippeschutzimpfung werden noch
grippekrank . Zwar ist der Verlauf nicht so gravierend .
Ebenso zeigen Geimpfte nach der direkten Impfung Anzeichen von Grippesymtomen . Aus diesem Grund haben viele Menschen Bedenken , daß sie schon vor der Grippewelle krank werden .
::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
Guter Artikel.
Ich hab null Verständnis für die Kollegen die sich rotzend ins Büro schleppen, alle anderen anstecken, Mitleid haben wollen und auch noch Lob für Ihre Tapferkeit und Durchhaltevermögen von jedem Kollegen erwarten.
Bleibt gefälligst zuhause, wenn Ihr krank seid.
Das ist persönlich und volkswirtschaftlich viel besser.
@Der_Henker
Die einfachste Maßnahme wäre, die Mitarbeiter im Herbst dahingehend zu informieren, daß es so etwas wie eine Grippe-Impfung gibt und daß man ihnen gerne die Zeit gibt, dafür zum Arzt zu gehen.
Oder -das habe ich auch schon in einem größeren Betrieb erlebt- man bietet die Impfung im Haus an, vollkommen ohne Druck/Zwang selbstversändlich. In besagtem Betrieb hatten die Angestellten das auch gerne genutzt.
Manche Dinge sind so einfach, wenn man im Kopf flexibel ist.
:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
Die Grippe ist schon keine Grippewelle mehr ,eher ist hier
von einer Volksseuche die Rede , die jedesmal an Karneval
ausbricht.
Der enorme wirtschaftliche Schaden die den Arbeitgebern teuer zu stehen kommt . Dann glauben viele Kranke noch ohne sie würde der Betrieb nicht laufen ,aber diese machen alles noch viel schlimmer .Die letzten Gesunden fallen auch noch der Seuche zum Opfer .
Der Gesundheitsminister müsste bei dieser katastrophalen Durchseuchung den Notstand ausrufen u. mit geeigneten Maßnahmen gegensteuern .
Die einfachste Maßnahme wäre z.B. ,daß alle Menschen ob
krank oder gesund Atemschutzmasken tragen müssten.
Japaner zeigen wie es geht .
:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
"Och, ich bin ja so erkältet", sprach's, gab mir die Hand und eine Woche später lag ich auch flach. Kranke, bleibt zu Hause! Echt jetzt!
Einen sichtlich kranken Mitarbeiter würde ich kurzerhand zum Auskurieren nachhause schicken, bevor der mir noch den Rest und mich selber ansteckt. Würde ich allerdings bemerken, daß das mißbraucht wird, gäbe es Ärger, aber richtig!
@Andy: Ich finde den Artikel gerade deswegen gut. Das HB hat "eigentlich" die Aufgabe zu INFORMIEREN,was hier gut gemacht wurde. Es wurden beide Seiten beleuchtet und dargestellt was 'Sache' ist. Ein guter Artikel sollte nämlich KEINE Wertung abgeben. So kann sich jeder Leser seine eigene Meinung aus den vorgetragenen Informationen ableiten und wird nicht durch die Meinung des Autors beeinflusst.
Ob die Menschen wegen Pflichtbewusstsein nicht zu Hause bleiben oder doch nicht aus Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, ist offen! Denn früher sind ja viele wegen Erkältung 3 Tage der Arbeit fern geblieben um die Krankheit nicht erst massiv werden zu lassen. Heute kursiert die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes! Auch gibt es so einige, die meinen, ohne ihnen geht die Firma unter. Jeder muß sich entscheiden, was einem wichtig ist. Die Gesundheit oder die Firma.
Anscheinend ist die verrohende Kaste der Manager nicht in der Lage öknomisch zu denken. Es ist schon bezeichnend dieser Artikel der auf de einen Seite beschreibt, dass man seine Krankeheit auskurieren sollte und auf der anderen Seite die Vorstellung der Manager sich von Kranken zu trennen. Was nun dieser Artikel wirklich sagen will ist mir schleierhaft, vielleicht will man es wieder allen recht machen udn so kommen denn solche Artikel ohne Aussage zum tragen....