
Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, vor dem Triebkopf eines ICE 3, Foto: dpa
HB BERLIN. Bahnchef Hartmut Mehdorn bekräftigte, dass das Unternehmen den Börsengang als „wichtigstes Ziel“ von 2005 an ermöglichen wolle. Nach dem tief greifenden Wandel seit 1994 sei die Modernisierung der Bahn aber „noch lange nicht fertig“.
Angesichts knapper werdender staatlicher Mittel gebe es zu den Kapitalmärkten keine Alternative. Klarheit über das Ausmaß der erwarteten Kürzungen bei den Investitionsmitteln des Bundes erwartet Mehdorn bis Anfang März.
„Zu Jubel und Trubel besteht kein Anlass, aber die Bahner können stolz sein auf das, was in den letzten zehn Jahren geschaffen worden ist“, sagte Mehdorn. Die Anfang 1994 aus der westdeutschen Bundesbahn und der Reichsbahn der früheren DDR hervorgegangene Deutsche Bahn AG habe die Verkehrsleistung gesteigert, die Produktivität erhöht und den Bund um mehr als 100 Mrd. € entlastet, die ohne Reform angefallen wären. Der „historische Wandlungsprozess“ weg von der Behördenbahn sei erfolgreich vollzogen worden, sagte Mehdorn.
Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) zog dagegen keine durchweg positive Bilanz. „Wir haben das ganz große Ziel, nämlich einen deutlichen Ruck: Mehr Verkehr auf die Schiene, nicht erreichen können“, sagte Stolpe im Deutschlandfunk. Der Verkehrsträger Straße sei stärker gewachsen. Es sei jedoch gelungen, die Bahn weitgehend zu einem Wirtschaftsunternehmen zu machen.