
Marion Schick wurde im Mai 2012 als Personalchefin in den Vorstand der Deutschen Telekom berufen.
DüsseldorfDie Deutsche Telekom muss sich einen neuen Personalvorstand suchen: Das Unternehmen und die bisherige Amtsinhaberin Marion Schick trennen sich in „beiderseitigem Einvernehmen“ wie es nach Informationen des Handelsblatts heißt. Inzwischen bestätigte das Unternehmen die Trennung. Als Grund wurden gesundheitliche Gründe angegeben. Nun soll möglichst schnell ein Nachfolger für Schick gesucht werden, die gerade mal knapp zwei Jahre im Amt war.
Der Aufsichtsrat bedauerte den Schritt. Sie habe Verständnis dafür, dass das Ressort Personal und Amt des Arbeitsdirektors im Hinblick auf ihre längere Krankheit wieder besetzt werden müsse, erklärte die Managerin.
Die 55-Jährige hatte sich schon Anfang Dezember krank gemeldet, über ihren Gesundheitszustand drang nichts an die Öffentlichkeit. Kommissarisch übernahm Compliance-Vorstand Thomas Kremer ihre Aufgaben. Er zeichnete auch für den ersten Tarifabschluss verantwortlich, der Mitte dieser Woche mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi erzielt wurde.
Die Deutsche Telekom ist mit einem Jahresumsatz von über 60 Milliarden Euro eines der größten europäische Telekommunikationsunternehmen. Der Konzern beschäftigt rund 220.000 Mitarbeiter. Größte Tochter mit mehr als 22 Milliarden Euro Umsatz ist Telekom Deutschland. Außerdem ist die Deutsche Telekom in 12 weiteren Ländern vertreten.
Hervorgegangen ist der Konzern aus der Deutschen Bundespost. Um das Staatsunternehmen wettbewerbsfähig zu machen, wurde es von 1990 an in die Geschäftsbereiche Telekom, Postdienst und Postbank aufgeteilt und schrittweise privatisiert. Seit 1995 ist die Deutsche Telekom eine Aktiengesellschaft.
Der erste Vorstandsvorsitzende Ron Sommer versuchte, den ehemaligen Staatsbetrieb mit Zukäufen in aller Welt zum „Global Player“ zu machen. Heute ist die Deutsche Telekom in 50 Ländern vertreten und erlöst mehr als die Hälfte ihres Umsatzes im Ausland.
T-Mobile US tat sich gegen die Marktführer AT&T und Verizon lange schwer. Seit dem Zusammenschluss mit dem Wettbewerber MetroPCS und unter der Führung des CEOs John Legere, ist die Kundenzahl wieder deutlich gewachsen, der Umsatz ebenso. Allerdings stehen auch hohe Investitionen an.
Die frühere Kultusministerin von Baden-Württemberg war nicht unumstritten bei der Telekom. Vor allem die Gewerkschaften hatten ein gespanntes Verhältnis zu ihr. Schon im vergangenen Jahr gab es Spekulationen über eine Entlassung oder einen Rücktritt von Schick. Allerdings gilt der Job als Personalvorstand der Telekom als schwierig: Die Gewerkschaften haben eine starke Position, gleichzeitig muss ein permanenter personeller Umbau des früheren Staatskonzerns gemanagt werden.
Die Telekom konnte jetzt auch nicht mehr länger warten: Schließlich stehen deutliche personelle Veränderungen an. So will allein die IT-Tochter T-Systems rund 4.900 Stellen in diesem und im kommende Jahr abbauen.
1 Kommentar zu "Marion Schick: Telekom muss neuen Personalvorstand suchen"
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In der Tat ist der Personalvorstandsjob bei der DTAG nichts für schwache Nerven und vor allem nichts für Quotenfrauen.
Bisher haben die Top-Quoten-Damen ja nicht viel gerissen ... besser man konzentriert sich auf die, die es mit Leistung schaffen ...