Yanmar „Wir sind ein starker Partner!“
Herr Parodi, inwieweit ist YANMAR ganz generell ein unverzichtbarer Global Player für die Baubranche?
Giuliano Parodi: YANMAR ist führend bei Kompaktgeräten mit einem kompletten Service- und Produktportfolio. Dieses Portfolio umfasst Mini- und Midibagger, Kompaktradlader und Mobilbagger sowie Transporter etwa für Erdtransporte für alle Arten von Anwendungen im Landschaftsbau, Abbruch oder Tiefbau. YANMAR wirkt dabei nicht nur in der Konstruktion von Baumaschinen, sondern in sechs weiteren Unternehmensbereichen: Großmotoren, Industriemotoren, Marine beziehungsweise Motoren für Boote und Schiffe, Landwirtschaft, Energiesysteme und Komponenten wie Getriebe und Hydraulikgeräte. YANMAR ist eine japanische Gruppe mit 98 Gesellschaften, drei Fabriken und etwa 23.000 Mitarbeitern weltweit. Den ersten Minibagger haben wir vor 50 Jahren produziert, im Jahr 1993 haben wir das Zero-Tail-Konzept erfunden. Mit diesem globalen Hintergrund und einer über 100-jährigen Geschichte, zusammen mit den Fähigkeiten unseres Unternehmens, wollen wir in der Zukunft neue Technologien entwickeln und unsere Forschungszentren in Maibara, Kurashiki, Kunisaki (Japan), Shandong (China), Kota Kinabalu (Malaysia) und in der Toskana (Italien) erweitern. Hier nutzen wir die neuen technologischen Möglichkeiten und integrieren sie in unsere Strategien, um sicherzustellen, dass wir die besten Dienstleistungen und Produkte anbieten können, um die Arbeit unserer Endbenutzer zu erleichtern.
Inwiefern hat sich die europäische Tochtergesellschaft von YANMAR in den letzten Jahren erheblich verändert?
Parodi: Im Jahr 2016 hat YANMAR die Terex Compact Germany übernommen, ein historisches deutsches Unternehmen, das bis 2002 unter dem Namen Schaeff bekannt war. Seither integrieren wir Terex in den französischen Betrieb von YANMAR Construction Equipment Europe, wodurch wir das Produkt- und Dienstleistungsangebot erweitern und die Abläufe im Vertriebskanal wirtschaftlich effizienter gestalten können. Wir arbeiten mit den YANMAR-Standards in den Betrieben, wir verdoppeln das Humankapital; so sichern wir die Zukunftsfähigkeit unserer Wertschöpfungskette. Wichtig ist uns, die Kontakte zu bestehenden und neuen Händlern zu intensivieren, sowohl in Deutschland als auch in Frankreich. YANMAR ist fest entschlossen, sein Geschäft in Europa auszubauen.
In Sachen Nachhaltigkeit: Wie trägt Yanmar bei der Herstellung seiner Baumaschinen zum Umweltschutz bei?
Parodi: Unser Markenversprechen lautet: „eine nachhaltige Zukunft“. Deshalb sind die Prozesse in allen Regionen und Geschäftsbereichen auf Nachhaltigkeit und Sicherheit ausgerichtet. Unsere drei Werke sind nach ISO 9001 V 2015 zertifiziert. Die Verwendung japanischer Standards ist darüber hinaus KAIZEN, dieser Begriff kommt aus dem Japanischen: Er setzt sich zusammen aus dem Wort „Kai“, das „Veränderung und Wandel“ bedeutet, und „Zen“, das mit „zum Besseren“ übersetzt wird. KAIZEN entspricht unserer Unternehmensphilosophie. Die Sicherheit der Mitarbeiter und der Umweltschutz stehen für YANMAR an oberster Stelle. Das YANMAR-Management verpflichtet sich zu einem soliden Managementsystem für Gesundheit, Sicherheit und Umwelt. Hierbei sind die wichtigsten Ziele, Unfälle und Umweltverschmutzung durch Analyse der Risiken und Umsetzung von Präventionsmaßnahmen zu vermeiden, die gesetzlichen Anforderungen hierfür vollständig zu erfüllen und die Mitarbeiter von YANMAR um einen angemessenen Mitarbeiter- und Management-Dialog zu bitten.
„Qualität, effiziente Gesamtkosten für Verbraucher
und Unternehmen (TCO) und Kundennähe haben für
uns höchste Priorität.“ (Giuliano Parodi)
Inwieweit will YANMAR bis 2030 sein Produktportfolio optimieren?
Parodi: Das Ziel von YANMAR ist es, kontinuierlich ein komplettes Sortiment an kompakten Geräten und fokussierten Dienstleistungen zu entwickeln, um das Angebot besser auf die Kundenbedürfnisse zuzuschneiden. Dies wollen wir erreichen, indem wir vorhandene Geräte aufrüsten und neue Modelle in unser Sortiment integrieren. Das oberste Ziel ist, die Qualität und die Gesamtbetriebskosten für Verbraucher und Unternehmen (Total Cost of Ownership) für unsere Maschinen zu optimieren. Außerdem beziehen wir natürlich auch die neuen technologischen Möglichkeiten der Digitalisierung, Elektrifizierung und Automatisierung in unsere zukünftigen Entwicklungen mit ein. Unsere weltweiten Forschungszentren arbeiten stetig an nachhaltigen Lösungen, um den Anforderungen von morgen gerecht zu werden.
Warum ist die geografische Nähe zum Markt in einer globalisierten Wirtschaft ein entscheidender Faktor für den Geschäftserfolg im Allgemeinen – und insbesondere für YANMAR?
Parodi: Unser Geschäftsbereich besteht aus kompakten Geräten, die ein großes Wissen über die Bedürfnisse unserer Kunden sowie Anwendungen und eine hohe Kapillarität des Vertriebsnetzes erfordern, um die Nähe zum Markt zu gewährleisten. Dies bedeutet, dass wir unsere Kunden während der gesamten Lebensdauer der Maschine mit unserem technischen Know-how unterstützen, das ist uns sehr wichtig; so können wir unseren Kunden eine zuverlässige und dauerhafte Wartung garantieren. Letztlich verfügen wir über ein Netzwerk von über 260 Händlern in fast 40 Ländern (EMEAR). Nicht zuletzt freuen wir uns über unser räumliches Standing: Mit einer Fabrik in Frankreich und einer in Deutschland sind wir im Herzen des europäischen Marktes!
In Zukunft will YANMAR seine Vertriebspräsenz in Europa ausbauen. Wie sollte der verstärkte Fokus auf Europa genau aussehen?
Parodi: Unser jüngster Geschäftsausbau in Deutschland, unsere Investitionen in die Fabriken vor Ort, unser starkes Zusammenspiel mit unserem Händlernetzwerk und der Einsatz unserer Mitarbeiter gewährleisten, dass wir Produkte und Dienstleistungen von höchster Qualität mit dem umfassendsten Angebot an kompakten Geräten auf dem Markt gewährleisten. Unser Ziel ist ganz klar: mehr Nähe zu unseren Kunden!
Herr Parodi, wir bedanken uns für dieses Gespräch!
