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Trends in der Arbeitswelt Warum der 9-to-5-Job ausstirbt

Stechuhren und feste Arbeitsplätze sind selten geworden. Heute wird immer und überall gearbeitet. Fühlen sich die Beschäftigten damit wohl? Teil eins der Serie zu Trends in der Arbeitswelt.
26.04.2017 - 22:03 Uhr Kommentieren
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(Foto: istock)

Diese Meldung sorgte für Furore: Im Sommer 2015 hat die US-Investmentbank Goldman Sachs ihren 2.900 Praktikanten wärmstens ans Herz gelegt, um Mitternacht nach Hause zu gehen und am nächsten Tag nicht vor sieben bei der Arbeit zu erscheinen. Sie sollten also nicht länger als 17 Stunden am Tag arbeiten. Zwei Jahre zuvor hatte die Bank jungen Angestellten verboten, die Büros zwischen Freitagabend und Sonntagvormittag zu betreten. Diese Maßnahmen sollten die Nachwuchs-Banker offenbar vor sich selbst schützen, denn bei angelsächsischen Unternehmen aus der Finanzbranche sind durchgearbeitete Nächte und 100-Stunden-Wochen keine Seltenheit, um sich für einen festen Job oder die nächste Stufe auf der Karriereleiter zu empfehlen.

Wenn die Nacht zum (Arbeits-)Tag wird

Der 17-stündige Arbeitstag eines Praktikanten gilt als extremer Ausnahmefall. Auf der anderen Seite ist der klassische 9-to-5-Job – also ein achtstündiger Arbeitstag immer am gleichen Ort und zur gleichen Zeit – in vielen Branchen schon längst Geschichte. Ob Berater, IT-Experten, Werber, Freelancer oder die Projektteams großer Konzerne: Sie alle arbeiten längst nicht mehr nach der Stechuhr, sondern dann, wenn die Arbeit anfällt oder wie und wo sie es am besten einrichten können. Steht ein dringender Abgabetermin an, wird die Nacht zum Tag. Und in den Verschnaufpausen zwischen den Projekten werden die Überstunden abgebummelt.

Dass die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen, liegt aber nicht zuletzt an der mobilen Technik und der Digitalisierung vieler Arbeitsprozesse. Dank Smartphones, Tablets oder Laptops können Arbeitsmails zu jeder Tages- und Nachtzeit beantwortet werden. Und kaum ein Angestellter dürfte für ein paar abendliche Mails Überstunden aufschreiben. Weil die tatsächliche Arbeitszeit in vielen Branchen nicht mehr erfasst wird, wissen selbst Wissenschaftler nicht genau, wie lange in Deutschland gearbeitet wird. Für 2014 ermittelten die Statistiker von Eurostat eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 41,5 Stunden. Es wird also eher mehr als acht Stunden am Tag gearbeitet. 2016 hat es nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) gar eine Milliarde unbezahlte Überstunden gegeben.

Anwesenheitspflicht entfällt

Viele Firmen setzen inzwischen nicht mehr nur auf Gleitzeit, bei der die Angestellten relativ flexibel selbst festlegen, von wann bis wann sie im Büro sind. Sie bauen auf Vertrauensarbeitszeit-Modelle, bei denen häufig nicht einmal mehr die Anwesenheit im Unternehmen vorgeschrieben wird. Das gilt besonders für sogenannte Wissensarbeiter, die selbst oder in Teams entscheiden, wann, wie und wo sie ihre Ziele am besten erreichen.

Doch wie glücklich sind die Beschäftigten mit dem rasanten Wandel der Arbeitswelt? Worauf legen sie Wert? Und was können die Unternehmen tun, um technologisch auf der Höhe der Zeit zu bleiben? Laut der internationalen „Future Workforce Study“ des IT-Unternehmens Dell und des Chipherstellers Intel sind neun von zehn Mitarbeiter in Deutschland (89 Prozent) mit ihrer Tätigkeit im Unternehmen zufrieden. Noch zufriedener sind die mobilen Arbeitnehmer (94 Prozent). Für mehr als zwei Drittel der Befragten ist ihr Job zudem zentraler Bestandteil ihrer persönlichen Identität.

Eine Empfehlung der Studie lautet: Die Unternehmen sollten ihren Mitarbeiter keine Restriktionen für das mobile Arbeiten auferlegen, sondern sie vielmehr in die Lage versetzen, so zu arbeiten, wie sie am produktivsten sind. Doch wie funktioniert das genau? Welche Anforderungen stellen die kommenden Generationen an Unternehmen? Wie lassen sich mobiles Arbeiten und Sicherheit unter einen Hut bringen? Die vielen Facetten des tiefgreifenden Wandels der Arbeitswelt beleuchten wir in einer großangelegten Serie. Im zweiten Teil geht es um die Frage: Was ist für die Zufriedenheit im Job ausschlaggebend?