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Osteuropa als Handelspartner So erschließen Sie Märkte in Osteuropa

Niedrige Löhne und hohe Produktivität: Osteuropa bietet gute Expansionsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen. Moritz von Gemmingen, Leiter Market Unit German Desk der Deutschen Leasing, erklärt, worauf Sie achten müssen.
18.04.2017 - 15:00 Uhr
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Herr von Gemmingen, welche Regionen Osteuropas sind besonders geeignet für ein unternehmerisches Engagement?
Osteuropa ist insgesamt ein attraktiver und strategisch wichtiger Wachstumsmarkt für den deutschen Mittelstand. Länder wie Polen und die Tschechische Republik sind schon länger etablierte Investitionsstandorte und Absatzmärkte für deutsche Unternehmen.

Gibt es auch Länder, deren Potenzial derzeit noch unterschätzt wird?
Besonders spannende Zukunftsmärkte sind die südöstlichen europäischen Märkte – vor allem Bulgarien und Rumänien bieten Wachstumschancen. Das liegt zum Beispiel daran, dass im privaten und öffentlichen Sektor hohe Investitionen nötig sind.

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Wichtige Fakten über Bulgarien

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Wie können deutsche Unternehmen das für sich nutzen?
Wir arbeiten mit vielen Mittelständlern zusammen, die Standorte in Osteuropa aufbauen oder dort in technologisch fortgeschrittene Produktionen und Dienstleistungen investieren. Auch Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten bauen Unternehmer vor Ort aus. So sind sie nah dran und verbessern Ihre Chancen, um Aufträge aus dem öffentlichen Sektor zu bekommen.

Obwohl Rumänien und Bulgarien recht kleine Länder sind, gehören sie zu den Top-25-Handelspartnern Deutschlands. Welche besondere Rolle spielen sie für deutsche Mittelständler?
Rumänien und Bulgarien sind seit rund zehn Jahren Mitglied in der Europäischen Union. Seitdem hat sich viel getan. Rumänien hat 2015 nach der Slowakei das größte Wirtschaftswachstum in der EU verzeichnen können. Auch Bulgarien ist mit einem wirtschaftlich starken Süden rund um die Hauptstadt Sofia und der geografischen Nähe zu Asien ein spannender Produktionsstandort für Mittelständler.

Was zeichnet die Standorte denn aus?
Die Löhne sind dort immer noch relativ niedrig, dennoch herrscht ein allgemein gutes Ausbildungsniveau vor. Das führt zu einer hohen Produktivität. Auch Initiativen wie die des Deutschen Wirtschaftsklubs in Siebenbürgen in Rumänien, der mit anderen deutschen Unternehmen deutschsprachige Fachschulen gründet, tragen dazu bei, dass sich das Geschäftsumfeld positiv entwickelt.

Welche Branchen sind Ihrer Ansicht nach für diese Länder von besonderem Interesse?
Schauen wir uns Rumänien näher an: 13 Prozent der ausländischen Investitionen stammen von deutschen Unternehmen. Davon entfallen 64 Prozent auf die Industrie, vor allem Automotive, und 20 Prozent auf den Handel. Die meisten der deutschen Unternehmen in Rumänien haben ihren Sitz in Siebenbürgen und im Banat. In diesen Regionen im Nordwesten verbessern sich die Bedingungen für sie immer weiter. Viele Menschen sprechen dort sogar Deutsch. In Bulgarien dominieren Sektoren wie IT, Software, Automotive oder Metall- und Kunststoffe, aber auch Umwelttechnik sowie Maschinen- und Anlagenbau bieten gute Möglichkeiten.

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Wichtige Fakten über Rumänien

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Welchen Mehrwert bietet eine Finanzierung mit der Deutschen Leasing einem deutschen Mittelständler im Vergleich zu einer lokalen Finanzierung?
In Rumänien und Bulgarien begleiten wir seit rund zehn Jahren deutsche Unternehmen, die schon vor Ort Produktionsstätten haben oder diejenigen, die den Schritt zur Expansion wagen möchten. Wir erarbeiten mit ihnen Finanzierungskonzepte, beraten mit unseren German-Desk-Experten vor Ort und unterstützen über unser internationales Sparkassen-Netzwerk S-Country Desk bei Themen wie Steuern, Recht und Fördergelder. Im Vergleich zu einer lokalen Finanzierung bieten wir gemeinsam mit den Sparkassen also eine individuelle Komplettlösung aus einer Hand. Das heißt konkret: kurze Wege, schnelle Entscheidungen, deutschsprachige Ansprechpartner, lokale Expertise und Absicherung.

Dennoch gibt es Herausforderungen, wenn man nach Osteuropa expandieren will.
Investitionen ins Ausland sind oft mit Unsicherheiten verbunden: Das fängt bei den rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen an. Auch das wirtschaftspolitische Umfeld und die Infrastruktur sind noch nicht überall so weit entwickelt wie in Deutschland. Nichtsdestotrotz sehen wir bei unseren Kunden, dass das Interesse an Osteuropa steigt.

Welchen Tipp geben Sie einem Mittelständler, der Verbindungen in den osteuropäischen Markt aufbauen will?
In Osteuropa haben wir es nach wie vor mit einer heterogenen Region zu tun – der Blick auf die einzelnen Länder lohnt sich. Man muss also Marktpotenziale genau analysieren und den passenden Standort für das eigene Geschäftsmodell finden. Außerdem sollte man vorab einen Finanzierungsplan entwickeln und sich Unterstützung holen, um bürokratische Hürden zu überwinden. Ansprechpartner mit umfassendem Know-how gibt es beispielsweise bei den örtlichen Sparkassen oder direkt bei uns.


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