ANZEIGE
Sämtliche Inhalte auf dieser Seite sind ein Angebot der Deutschen Bank. Für den Inhalt ist nicht das Handelsblatt verantwortlich.
(Foto: Pexels)

Anlagestrategie Gute Nachrichten beflügeln die Aktienmärkte

Was alles zum jüngsten Kursfeuerwerk an den Börsen beiträgt, erläutert Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank.
18.11.2022 - 18:48 Uhr

Die Inflation in den USA fällt etwas deutlicher als erwartet und schon zünden Börsianer ein Kursfeuerwerk. War das die Nachricht, die es gebraucht hat, damit die Stimmung am Markt endlich besser wird? Oder entpuppt sich die jüngste Erholung doch wieder nur als Bärenmarktrally?

Chefanlagestratege Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank Quelle: Deutsche Bank
Dr. Ulrich Stephan

Chefanlagestratege Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank

(Foto: Deutsche Bank)

Dass die Inflation mit 7,7 Prozent etwas niedriger ausgefallen ist als erwartet, habe dazu geführt, dass an der Börse über weniger starke Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed spekuliert wurde, erklärt Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, in seinem wöchentlichen Börsenpodcast „PERSPEKTIVEN To Go“. Steigen die Zinsen weniger stark, dann sinkt die Gefahr, dass die US-Notenbank mit ihrer Geldmarktpolitik das Wirtschaftswachstum ausbremst. „Das beflügelte die Aktienmärkte und vor allem die Technologiewerte“, sagt er.

Zumal die Hoffnung wachse, dass die Rezession in den USA eher mild ausfällt. Einige Experten glauben mittlerweile sogar, sie könne ganz vermieden werden. Das sorgt für gute Stimmung an den Märkten. Die Kursanstiege fielen vor allem an der US-Technologiebörse Nasdaq stark aus – die Kurse stiegen um mehr als sieben Prozent. Technologieunternehmen gelten als zinssensitiv, entsprechend stark beflügelten die Spekulationen über eine etwas weniger restriktive Geldpolitik der Fed deren Aktienkurse.

Positive Nachrichten aus den USA und aus China

Hinzu kamen dann noch weitere Nachrichten, die die Kurse stützten: Bei den US-Zwischenwahlen blieb die sogenannte „Rote Welle“ – eine republikanische Mehrheit in beiden Kammern – aus. „Damit sehen wir wahrscheinlich mehr Konsens und weniger Extrempositionen in der amerikanischen Politik“, so Stephan. Während die Demokraten rund um US-Präsident Joe Biden den Senat verteidigten, sind die Würfel im Repräsentantenhaus vor kurzem gefallen: Die Republikaner haben die Mehrheit gewonnen. Es war ein knappes Rennen.

Weitere gute Nachrichten kommen aus China, wo die Regierung 16 Maßnahmen für den Immobilienmarkt und 20 Maßnahmen für Lockerungen der Null-Covid-Strategie bekanntgegeben hat.

„Das alles zusammen hat zu diesem kräftigen Kursanstieg geführt. Jetzt muss man abwarten, ob dieser Anstieg auch nachhaltig ist“, erklärt der Chefanlagestratege.

Für Impulse sorgte zuletzt die Berichtssaison in den USA, die fast abgeschlossen ist. Die Unternehmen haben ihre Gewinne um durchschnittlich 4,1 Prozent gesteigert. Rechnet man die Energiebranche heraus, liegen sie allerdings 3,6 Prozent unter dem Vorjahr. 44 Unternehmen hätten für das vierte Quartal einen negativen Ausblick gegeben, 26 hätten den Ausblick angehoben. Stephan spricht von einem „gemischten Bild“. Die Unsicherheit sei noch immer hoch, auch mit Blick auf die Geldpolitik der Fed und eine mögliche Rezession.

Hier hören Sie regelmäßig aktuelle Einschätzungen von Dr. Ulrich Stephan im Podcast PERSPEKTIVEN To Go.  Der Chefanlagestratege Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank spricht in seinem Podcast jede Woche mit Finanzjournalistin Jessica Schwarzer darüber, was die Märkte bewegt – und was das für Anleger bedeutet. Schnell, pragmatisch und auf den Punkt.

Hier hören Sie regelmäßig aktuelle Einschätzungen von Dr. Ulrich Stephan im Podcast PERSPEKTIVEN To Go.

Der Chefanlagestratege Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank spricht in seinem Podcast jede Woche mit Finanzjournalistin Jessica Schwarzer darüber, was die Märkte bewegt – und was das für Anleger bedeutet. Schnell, pragmatisch und auf den Punkt.