Intuitiv, schnell und immer aktuell - jetzt Handelsblatt App installieren.
- FinanzvergleichAnzeige
- SoftwarevergleichAnzeige
Eine Studie zeigt: Bis zu 60 Prozent des angeblichen Direct Traffics kommt in Wahrheit über Google. Was das für Budgets, Teams und Umsatz bedeutet – und wie sich die Lücke schließen lässt.
"Stell Dir vor, Dein Report sagt: SEO schwächelt. Du kürzt das Team – und verbaust Dir 30 % Umsatzpotenzial."
Mit dieser bewusst provokant formulierten These fällt ein Schlaglicht auf eine Annahme aus dem SEO-Kosmos, die es zunehmend zu hinterfragen gilt: Dass Website-Traffic eindeutig und valide analysierbar sei. Doch wie realitätsnah und belastbar sind die Direct-Traffic-Zahlen tatsächlich? Und stützen sich SEO-Maßnahmen möglicherweise unbemerkt auf Reports, die die Realität verzerren?
Digitalverantwortliche, CMOs und Datenanalyst:innen müssen sich zunehmend mit der Erkenntnis auseinandersetzen, dass ihre Analytics-Systeme ihnen einen blinden Fleck präsentieren.
Besonders gravierend: Der Kanal SEO wird systematisch unterschätzt – mit strategischen Folgen für Budget, Personal und Priorisierung.
Die Klassifizierung von Traffic gehört zu den wesentlichen Kennzahlen moderner SEO-Strategien. Zu den wichtigsten Parametern gehört der Direct Traffic, der ohne eine erkennbare Quelle oder Verlinkung auf eine Webseite gelangt. Für SEO-relevante Analysen entscheidend ist dabei vor allem die Abgrenzung zum organischen Traffic, der Besucher über unbezahlte Links und Suchmaschinenergebnisse auf die Webseite führt.
Analysetools werten unter anderem das Verhältnis von Direct Traffic zu organischem Traffic aus und bilden so eine Grundlage für die Konzeption erfolgreicher SEO-Strategien. Der Kern des Problems liegt in der automatisierten Attribution von Websitezugriffen.
Nutzer, die Tracking ablehnen, Safari verwenden (mit intelligentem Tracking-Schutz), oder über ungetaggte Links auf eine Seite gelangen, hinterlassen kaum verwertbare Attribution-Spuren.
GA4 ordnet solche Sitzungen standardmäßig dem Kanal „Direct" zu – und das selbst dann, wenn sie ursprünglich über eine Google-Suche initiiert wurden.
Die Folgen:
Der SEO-Kanal wirkt leistungsschwach, der Anteil des Direct Traffic erscheint überproportional groß, obwohl viele Nutzer die Website in der Realität auf organischem Weg über eine Suche bei Google, Bing oder Ecosia erreicht haben.
Um das Phänomen in seinen Grundlagen analysieren und SEO-Verantwortlichen neue Entscheidungsgrundlagen an die Hand zu geben, hat das Team von ambition Data ein Experiment durchgeführt.
Die Hypothese:
Ein erheblicher Teil (ca. 60 Prozent!) des als Direct klassifizierten Traffics stammt in Wirklichkeit aus der organischen Suche und wird durch GA4 falsch zugeordnet.
Um die Relevanz der Hypothese zu überprüfen, hat die Analyse mit einem aufwändigen Attribution-Audit unter kontrollierten Voraussetzungen der Anteil an vermeintlich „Direct" zugeordnetem Traffic analysiert.
Das Ergebnis des Experiments untermauert die Hypothese.
Die angewandte Methodik sowie die detaillierten Ergebnisse des Experiments sind im kostenlosen Whitepaper von ambition mit dem Titel „60 % des Direct Traffic ist eigentlich organisch" zusammengefasst.
Fehlklassifizierter Traffic entfaltet konkrete Auswirkungen auf unternehmerische Entscheidungen. In vielen Unternehmen werden Marketingbudgets datengestützt verteilt. Wenn die Reports fälschlich anzeigen, dass Paid Search oder Social Ads besser performen als SEO, verschieben sich verfügbare Investitionen zum Nachteil des organischen Wachstums.
Gerade in Vorstands-Reports, Agenturbriefings oder Investorengesprächen sind belastbare und transparente Traffic-Quellen essenziell. Falsche Zuordnungen führen hier zu:
Darüber hinaus zeigt die Untersuchung auch, dass diese Fehlklassifizierung nicht nur ein analytisches Problem ist, sondern ein strukturelles Steuerungsdefizit offenlegt.
In Multi-Touch-Szenarien – also bei komplexeren Customer Journeys mit mehreren Kontaktpunkten – wird die Unsicherheit noch größer:
Ohne exakte Attribution fehlt die Grundlage für eine verlässliche Bewertung von Touchpoints und ihrer konversionsrelevanten Bedeutung.
Langfristige Entscheidungen wie die Personalplanung im Content-Team, der Aufbau von Inhouse-SEO-Kompetenz oder die technische Optimierung von Seitenarchitekturen basieren auf KPIs – doch wenn diese KPIs verfälscht sind, kann es zu massiven Strategieabweichungen kommen:
In wichtigen Entscheidungsprozessen entsteht so die Gefahr, auf vermeintlich sichere Zahlen zu vertrauen und damit realitätsferne Prozesse zu optimieren.
Wer sich der systematischen Fehlklassifizierungen bewusst wird, kann gezielt gegensteuern. Der erste Schritt ist das Verständnis, der zweite die technische Korrektur, der dritte eine strategische Neuausrichtung.
Das ambition-Team unterstützt Unternehmen auf diesem Weg – von der Attribution-Analyse über Data-Layer-Strategien bis zur operativen Neuausrichtung von Content und SEO-Prozessen.
Der Erfolgsfaktor ist eine Audit-Roadmap in drei Schritten:
Die Analyseergebnisse aus dem ambition-Whitepaper legen offen, wie tiefgreifend systematische Fehler in der Attribution die Sicht auf die Performance einzelner Marketingkanäle verzerren können – und welche strategischen Konsequenzen sich daraus für datengetriebene Unternehmen ergeben.
Nur E-Mail - zwei Minuten Lesezeit - Zero-Spam-Versprechen
Auf der Grundlage verzerrter Daten werden in Unternehmen zentrale Entscheidungen getroffen: Budgets werden zwischen Kanälen verschoben, Personalressourcen auf- oder abgebaut, und strategische Roadmaps für Content, UX oder Technologiewechsel verabschiedet. Wenn der SEO-Kanal im Reporting deutlich unterperformt, gerät eine der effizientesten und nachhaltigsten Quellen für Wachstum ins Hintertreffen.
Digitale Entscheidungen dürfen nicht auf nur scheinbar verlässlichen Daten basieren. Wer sein Unternehmen zukunftssicher steuern will, muss etablierte Analysepraktiken hinterfragen, technische Attribution kritisch prüfen und das volle organische Potenzial seines digitalen Auftritts sichtbar machen.