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EPBD: Verpflichtung und Chance

EPBD

  • 21.02.2025
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Industrieverband Hartschaum e. V. (IVH)
Die EPBD sagt Gebäuden mit schlechter Energieeffizienz den Kampf an. Deutschland wird umdenken müssen. Dabei lohnt sich die Beschäftigung mit einem bisher wenig beachteten Material.

Europa spart Energie

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Industrieverband Hartschaum e. V. (IVH)
Die EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) dient dazu, die Energieeffizienz von Gebäuden zu erhöhen und bis 2050 einen emissionsfreien Gebäudebestand zu erreichen. Sie trat am 28.05.2024 in Kraft und verpflichtet die Mitgliedstaaten, einen "Nationalen Gebäuderenovierungsplan" zu erstellen, der die bisherige "Langfristige Renovierungsstrategie" ersetzt. Die neuen Regelungen sind binnen 24 Monaten – also bis Ende Mai 2026 – in nationales Recht umzusetzen. Der Plan tritt zum 01.01.2027 in Kraft.

Ziel ist es, den durchschnittlichen Primärenergieverbrauch von Wohngebäuden bis 2030 um 16 Prozent und bis 2035 um 20 bis 22 Prozent zu senken. Bei Nichtwohngebäuden müssen die energieintensivsten 16 Prozent bis 2030 und 26 Prozent bis 2033 modernisiert werden. Ausnahmen gelten beispielsweise für historische Gebäude oder Ferienhäuser.

In Deutschland wird die EPBD im Gebäudeenergiegesetz (GEG) umgesetzt. Dieses bündelt bestehende Regelungen zur Energieeinsparung und zur Nutzung erneuerbarer Energien im Gebäudesektor. Eine strikte Sanierungspflicht wie ursprünglich angedacht entfällt; stattdessen legen die Mitgliedstaaten selbst fest, welche Gebäude wie zu sanieren sind. Etwa 30 Millionen Immobilien in Deutschland sind betroffen.
Für Neubauten gilt künftig der Standard "Nullemissionsgebäude". Zudem zielt die Richtlinie darauf ab, fossile Brennstoffe schrittweise aus der Gebäudebeheizung zu verbannen und die Nutzung von Solarenergie zu fördern. Ab Januar 2025 sind Subventionen für eigenständige Heizkessel mit fossilen Brennstoffen untersagt.

Um eine europaweite "Renovierungswelle" auszulösen, setzt die Richtlinie auf finanzielle Anreize, technische Unterstützung und Maßnahmen gegen Energiearmut, insbesondere bei Gebäuden mit schlechter Effizienz.

Eine wichtige Aufgabe für die neue Regierung

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Industrieverband Hartschaum e. V. (IVH)
Die Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) in Deutschland ist überfällig und obliegt der neuen Bundesregierung. Sie bedeutet auch eine Chance, die Baubranche zu stabilisieren und den Gebäudebestand energieeffizienter zu machen. Etwa 30 Prozent der Gebäude in Deutschland zählen zu den schlechtesten Effizienzklassen; die aktuelle Sanierungsquote von 0,7 Prozent liegt deutlich unter dem Ziel von zwei Prozent. Der Gebäudesektor verfehlt seit Jahren seine CO2-Einsparziele und ist für 30 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Zwar sind Fachwissen, Materialvielfalt und Technologien ausreichend vorhanden, doch fehlende politische Rahmenbedingungen erschweren den Fortschritt.

Der deutsche Gesetzgeber kann die Richtlinie unverändert umsetzen oder strengere Regeln einführen, was voraussichtlich zu höherem Sanierungsdruck führen wird. Die Finanzierung dieser Maßnahmen ist noch unklar. Die EU stellt rund 150 Milliarden Euro bereit, dennoch werden Eigentümer ineffizienter Gebäude ebenfalls investieren müssen. Für eine nachhaltige Modernisierung sind langfristige Planungssicherheit, finanzielle Anreize und klare Richtlinien notwendig, damit die Baubranche gestärkt und Klimaziele eingehalten werden können.

Gut gedämmt ist halb gewonnen

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Industrieverband Hartschaum e. V. (IVH)
Heizungstechnik spielt eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der EPBD, doch auch eine funktionale Dämmung ist unverzichtbar. Eine gut isolierte Gebäudehülle senkt Wärmeverluste und verringert den CO2-Ausstoß. Selbst bei einer Wärmepumpe, die Wärme aus Umweltenergiequellen wie Luft oder Erdwärme bezieht, steigt die Effizienz, wenn die Vorlauftemperatur möglichst niedrig gehalten wird. Eine hochwertige Dämmung wirkt hier unterstützend und führt zu niedrigeren Stromkosten.

Ein bewährter und kostengünstiger Dämmstoff ist EPS (expandierter Polystyrol-Hartschaum, auch bekannt als Styropor). Seit über 60 Jahren am Markt etabliert, überzeugt EPS durch seine guten Isoliereigenschaften, Langlebigkeit und eine robuste Ökobilanz. Dank geringem Gewicht und einfacher Verarbeitung lassen sich Bauvorhaben damit rasch und wirtschaftlich realisieren. Hinzu kommen hohe Druckfestigkeit und Feuchtigkeitsbeständigkeit, was die Lebensdauer eines Gebäudes erhöht und den Instandhaltungsaufwand senkt.

Die Einsatzbereiche für EPS sind vielfältig: von der Fassaden- und Dachisolierung bis zu Perimeterdämmungen. Der Dämmstoff kann in unterschiedliche Formen geschnitten und dadurch in zahlreiche Baukonzepte integriert werden. Auch in puncto "graue Energie" – also jener nicht-erneuerbaren Primärenergie, die etwa für Rohstoffabbau, Produktion, Transporte oder Entsorgung aufgewendet wird
– schneidet EPS gut ab. Bereits nach fünf bis acht Monaten gleicht die erzielte Energieeinsparung im laufenden Betrieb den CO2-Aufwand seiner Herstellung aus.

Zudem ist EPS zu 100 Prozent recyclingfähig. Seit Jahrzehnten werden bei der Montage anfallende Verschnitte gesammelt, aufbereitet und zu Regranulat weiterverarbeitet. Dieses Granulat ersetzt Rohstoff in neuen EPS-Dämmstoffplatten, es dient aber auch als Leichtzuschlag für Estriche und kann sogar als Rohstoff für andere Polystyrolschäume zum Einsatz kommen wie bei XPS-Dämmplatten. Laut einer aktuellen Conversio-Studie im Auftrag des Industrieverbandes Hartschaum (IVH) liegt die Recyclingquote in Deutschland bei 65,8 Prozent – ein Spitzenwert unter Dämmstoffen. Somit leistet EPS einen wesentlichen Beitrag, um Energieeffizienz und Klimaschutz im Gebäudebereich voranzutreiben.
Um die Vorgaben der EPBD umzusetzen, lohnt es sich, auch an die Dämmung zu denken. EPS ist für diesen Zweck aus zahlreichen Gründen gut geeignet.
Impressum
Industrieverband Hartschaum e. V. (IVH)
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