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Plötzlich digital? Schule, Behörde, Amt – die Digitalisierung des öffentlichen Lebens

Die letzten Monate haben gezeigt, wie dringend der öffentliche Sektor digitalisiert werden muss. Dabei mangelt es oft nicht an Geld, sondern am richtigen Mindset. Agile Methoden und Kundenperspektiven können das aber ändern.
01.07.2021 - 10:30 Uhr Kommentieren

Düsseldorf, München Es gibt sie, die Vorreiter im Bereich der kommunalen Digitalisierung: Hamburg, Berlin, Bremen – alle drei Städte stehen im Digitalisierungsindex weit vorne. München will sogar zur digitalen Metropole werden. Doch diese Auszeichnungen stehen im Gegensatz zu einer Meldung des Deutschen Bundestags. Im Januar gab dieser bekannt, zur nächsten Legislaturperiode die übrigen Fax Geräte abschaffen zu wollen. Das Telefax ist noch immer eines der am meisten genutzten Kommunikations- und Übermittlungsgeräte in vielen kommunalen Verwaltungen. Digitalisierung auf der einen und Faxgeräte auf der anderen Seite? Wie kann das sein?

Professor Mark von Rosing, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Mitgründer des Beratungsunternehmens LEADing Practice, beobachtet, dass die Strukturen in vielen Ämtern schlichtweg veraltet sind und es neue Denkweisen braucht. „Wir beobachten immer wieder, dass die Behörden, Kommunen und Länder nicht voneinander lernen. Man teilt nicht das Wissen und arbeitet nicht zusammen,“ sagt er. Viele verstecken sich zudem hinter der formell stark regulierten Struktur des Föderalismus.

Eine große Herausforderung bei der Begleitung digitaler Projekte sind zudem die komplexen rechtlichen Komponenten sowie die Abhängigkeiten und Verstrickungen unter den einzelnen Behörden. „Bei einem Umzug reicht es ja meist nicht, sich nur beim Einwohnermeldeamt zu melden. Zig Behörden müssen Bescheid wissen! Und diese Vernetzungen werden leider oft nicht mitgedacht,“ kritisiert von Rosing.

Trotz aller Probleme: zwangsläufig muss der öffentliche Sektor bei der Digitalisierung an Tempo zulegen. Denn das Onlinezugangsgesetz verpflichtet Bund, Länder und Kommunen dazu, bis Ende 2022 ihre Verwaltungsleistungen auch digital anzubieten.

Dominic Schmitt, Leiter des Partnergeschäfts des Open-Source-Spezialisten Red Hat, ist deswegen positiv gestimmt: „Es passiert gerade wahnsinnig viel. Und auch das Mindset ändert sich. Open Source Lösungen werden eingesetzt und keine geschlossenen Systeme mehr. So können auch Partner die Behörden besser unterstützen.“

Diese Unterstützung ist dabei oft nicht nur technischer Natur. Sie erfordert oft auch das Denken der Beteiligten in völlig neue Bahnen zu lenken. „Es bringt nichts einen schlechten analogen Prozess zu digitalisieren, dann ist es nur ein schlechter digitaler Prozess. Man muss ihn ganz neu denken. Techniken wie Design Thinking können da helfen,“ sagt Schmitt.

Wie also diese neu gedachten Ansätze aussehen? Und welche Vorzeigeprojekte es bereits gibt? Erfahren Sie mehr von unseren Experten über die Digitalisierung des öffentlichen Sektors in der ganzen Folge „Hearconomy“. Überall wo es Podcasts gibt.

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