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Industrie muss Emissionen senken
(Foto: Adobe Stock)

Studie zur CO2-Reduktion So erreichen Unternehmen ihre Klimaziele

Mutig und entschlossen handeln – so erreichen Unternehmen ihre Klimaziele. Welche Branchen die Weichen bereits erfolgreich gestellt haben und den Weg dorthin verrät eine neue Studie.  
24.06.2021 - 13:32 Uhr Kommentieren

Es beginnt beim Schnökern von Süßigkeiten und reicht bis zum Mobilitätswandel – Unternehmen rücken die Reduktion von CO2 stärker in den Vordergrund ihres unternehmerischen Handelns. Vom Süßwarenhersteller, der seine Naschereien mit dem Schlagwort „Klimaneutralität“ auf Plakaten bewirbt, bis zu den Autoherstellern, die langsam, aber deutlich dem Verbrennungsmotor Adieu sagen.  

Es ist der richtige Weg, wie die Studie „On target: How to succeed with carbon-reduktion initiatives“ der Unternehmensstrategieberatung McKinsey zeigt. Die Autoren ziehen aus der Analyse der veröffentlichten Zahlen zum Thema Treibhausgas-Emissionen von weltweit 4500 Unternehmen unter anderem dieses Fazit: „Je aggressiver die Ziele, desto besser sind die Resultate.“  

Unternehmen müssen sich, so die Studie, der Aufgabe der Reduzierung von Treibhausgasen aus mehreren Gründen stellen. Zum einen sind es die Konsumenten, die von Unternehmen erwarten, dass ihre Dienstleistungen oder Produkte möglichst klimaschonend erzeugt werden. Des Weiteren ist es die Politik, die mit ihren Vorgaben zum Ausstoß von CO2 und anderen Treibhausgasen die Unternehmen zwingt, diese Werte einzuhalten. Und auch die Investoren lassen Faktoren des Umweltschutzes und sozialer Themen immer stärker einfließen in ihre Bewertung von Unternehmen.  

Die ersten Schritte sind getan: In den meisten Industrien sind mindestens die Hälfte der Unternehmen dabei, ihre eigenen Ziele einzuhalten. Mit dem Blick auf Kurz- und Langfristziele sind Unternehmen, die ihre Ziele bis ins Jahr 2025 erreichen werden, auch in der Lage, die Langfristziele bis 2050 deutlich früher umzusetzen.   

Zwischen den Branchen bestehen bedeutende Unterschiede. Stromerzeuger und Kleidungsmittelhersteller liegen bei der Erfüllung ihrer Ziele sowohl kurz- wie langfristig deutlich über dem Durchschnitt, während Agrar- und Tourismusindustrie noch hinter den Produzenten fossiler Brennstoffe rangieren. „Ihnen fehlen teils die ökonomisch gangbaren Alternativen, um zu dekarbonisieren“, schreiben die Autoren.  

Laut den Autoren vernachlässigt die Mehrheit der Unternehmen bei ihren Zielen für die Reduktion von CO2 Prozesse, auf die sie nur mittelbar Einfluss haben, wie zum Beispiel die Emissionen, die beim Transport oder in der Lieferkette entstehen. Lediglich 26 Prozent der untersuchten Unternehmen hätten hierfür Ziele definiert, diese zu senken. Ein Fehler: „Nach unserer Einschätzung sind diese mittelbaren Faktoren die Mühen wert, tragen sie doch mehr als 50 Prozent der gesamten Emissionen von Treibhausgasen des Unternehmens bei.“  

Aus den untersuchten Zahlen leiten die Autoren Vorschläge für Entscheider ab. An erster Stelle steht dabei die Berücksichtigung der Emissionen in den Prozessen, die sie nicht selber kontrollieren. Zweitens anzuerkennen, dass der Erfolg bei der heutigen Umsetzung von CO2-Reduktionen ein guter Indikator für zukünftigen Erfolg ist und drittens, dass Geschäftsmodelle, die sich mutige Ziele setzen, wahrscheinlich einen Vorsprung gegenüber den Wettbewerbern erarbeiten.   

Für die Autoren ist eindeutig, dass es für all diese Anstrengungen der Einsicht von Unternehmenslenkern benötigt: „Allein die Festlegung von CO2-Reduktionszielen kann ein wichtiger Schritt für Unternehmen sein; es birgt sowohl Risiken als auch Chancen, durch die Dekarbonisierung Werte zu schaffen.“ Gehandelt werden müsse heute: „Unternehmenslenker sollten absichtlich kürzerfristige Ziele für 2025 und 2030 verfolgen, da diese Ziele von entscheidender Bedeutung sein werden, um die Organisation zum Handeln zu mobilisieren.“