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Digitalisierung in der Lebensmittelindustrie Wenn kalter Kaffee zum Trendprodukt wird

Neue Produkte, neue Verpackungskonzepte: Die Verbraucher setzen die Trends in der Lebensmittelbranche von morgen. Digitale Lösungen helfen Unternehmen, schnell auf Konsumentenwünsche und Veränderungen der Gesellschaft zu reagieren.
09.06.2020 - 15:00 Uhr Kommentieren
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(Foto: Adobe Stock)

Es ist immer noch Kaffee, aber doch ganz anders: Cold Brew Coffee wird nicht heiß aufgebrüht - die gemahlenen Bohnen ziehen stattdessen über mehrere Stunden in kaltem Wasser. Auf diese Weise stecken im fertigen Getränk bis zu 80 Prozent weniger Säuren und Bitterstoffe. Das macht Cold Brew im Vergleich zu seinem heißen Bruder bekömmlicher und aromatischer. In den USA hat sich die Kaffee-Variante bereits fest im Sortiment von Cafés und Lebensmittel-Läden etabliert – nun findet Cold Brew Coffee auch in Deutschland immer mehr Anhänger.

Für die Getränke- und Lebensmittelindustrie (Food & Beverage, kurz F&B) sind solche neuen Trends immer noch eine Herausforderung – vor allem, wenn es darum geht, die Konsumenten zufrieden zu stellen, die Trends setzen. Denn die Branche besteht überwiegend aus kleinen Unternehmen, deren Produktion meist historisch gewachsen und vor allem auf Masse ausgelegt ist, sagt Andreas Zintel, Portfoliomanager bei Siemens und zuständig für Digitalisierung und Innovation im Bereich F&B. „Werden diese Firmen von großen Playern aufgekauft, lässt man die Herstellung oft weiterlaufen wie bisher. Die Umstellung auf eine flexible Produktion kleiner Chargen fällt vielen dann schwer.“

Für Trends wie den des Cold Brew Coffee bietet Siemens seine innovativen Digitalisierungs-Lösungen für die F & B-Branche. Sie unterstützen Unternehmen dabei, schnell und flexibel auf sich verändernde Konsumentenwünsche und Veränderungen in der Gesellschaft zu reagieren. „Unternehmen können digitale Technologien nutzen, um die Einführung eines neuen Produktes zu simulieren“, erklärt Zintel.

Simulation mit dem digitalen Zwilling

Den Schlüssel zu mehr Flexibilität liefert nach Ansicht von Davide Picciotto die digitale Transformation. „Sie sorgt für Effizienzverbesserungen und höhere Produktqualität“, sagt der Digital-Enterprise-Experte, „doch darüber hinaus auch für eine viel höhere Geschwindigkeit und Flexibilität, um auf neue Marktanforderungen reagieren zu können.“ Und das nicht nur innerhalb der Fertigung, sondern über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg – von der Produktentwicklung bis zum Feedback durch den Konsumenten.

Das beginnt schon beim Produkt an sich. Mit Siemens-Simulationssoftware lässt sich ein virtuelles Abbild erstellen, der sogenannte digitale Zwilling. „Bei F&B bietet sich diese Herangehensweise schon auf der Ebene der Rezeptur an“, erklärt Andreas Zintel. Zum Beispiel, wie viel Zucker oder welche Menge Milch einem Cold Brew Coffee beigefügt werden soll. Dadurch lässt sich simulieren, welche Effekte Veränderungen auf die Kosten oder auf die Nährwerttabelle haben.

Ein weiterer Einsatzbereich des digitalen Zwillings ist das Verpackungsdesign. Am 3D-Modell lassen sich verschiedene Eigenschaften schnell variieren und so optimieren, etwa die Beschaffenheit einer Verpackung oder der Materialeinsatz. „Bei Mineralwasser in einer PET-Flasche entfallen 80 Prozent der Produktkosten auf die Flasche selbst“, nennt Zintel ein Beispiel. „Wenn ich da ein paar Gramm Plastik sparen kann, hat das einen enormen Effekt auf die Kosten und den CO2-Footprint des Produktes.“

Verbraucher achten auf umweltschonende Verpackung

Überhaupt sind umweltschonende Lebensmittel-Verpackungen einer der Megatrends der Branche. Verbraucher achten heute verstärkt darauf, das spüren die Hersteller und reagieren entsprechend. Siemens unterstützt auch bei diesem Thema, beispielsweise mit spezifischen Simulations-Lösungen. Der britische Verpackungsmaschinen-Hersteller TrakRap prüfte mit einem solchen Tool ein innovatives Verfahren zur Konfektionierung von Getränke-Dosen auf Praxistauglichkeit. Mit Erfolg: Die Folie, mit der Drinks auf einem Träger umwickelt werden, ist jetzt dünner und muss nicht mehr erhitzt werden. Das spart Energie und Kunststoff und schont die Umwelt.

Am Ende der Digitalisierungskette steht der Konsument, der entscheidet, ob ein Produkt sich etabliert oder doch nur ein kurzlebiger Trend bleibt. Mit Hilfe von markenspezifischen Apps können F&B-Unternehmen das Feedback digital einholen. Mit Mendix bietet Siemens eine sogenannte Low-Code-Plattform an, mit der sich solche Anwendungen schnell und einfach programmieren lassen.

„Die Technologie dahinter kann Daten aus verschiedenen Quellen zusammenführen, etwa aus der Produktion und der Logistik“, erklärt Davide Picciotto. So können Konsumenten einen QR-Code auf dem Becher ihres Cold Brew Coffee scannen und erhalten nicht nur Informationen zum Produkt, sondern auch Informationen aus der gesamten Lieferkette – zum Beispiel, woher die Rohstoffe für das Getränk stammen.

Zusätzlich können sie ihre Meinung zum Produkt als Feedback an den Produzenten zurückspielen – ähnlich wie sie es auf E-Commerce-Plattformen gewohnt sind. So gibt die Digitalisierung den Verbrauchern die Macht, neue Trends zu setzen – und den Unternehmen die Möglichkeit, darauf zu reagieren.