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(Foto: Peshkova/Adobe Stock)

Mobilität komplett neu gedacht Vier Megatrends der Fortbewegung

Wie werden wir in Zukunft unterwegs sein? Autonom, vernetzt, elektrisch oder shared? Diese Entwicklungen werden maßgeblich beeinflussen, wie wir uns fortbewegen.
08.01.2019 - 10:04 Uhr Kommentieren

Carsharing ist im Trend und trägt dazu bei, den Verkehr in den belasteten Innenstädten zu reduzieren. Allerdings kämpfen Betreiber von Car- und Bikesharing-Services fast durchgehend mit der schlechten Profitabilität ihrer Dienste: Ein großer Kostenblock ist das regelmäßige Zurückverteilen der Flotte auf die zentralen Standorte. Etliche Mitarbeiter oder angeheuerte Studenten sammeln nachts Fahrräder und Autos ein und bringen sie an verschiedene Standorte zurück, um am nächsten Tag wieder ein passendes Mobilitätsangebot parat zu haben. Dieses Vorgehen ist vor allem zeitintensiv und teuer.

In einem Münchner Labor für künstliche Intelligenz bei Siemens entwickeln Forscher innovative Lösungen für günstigere und schnellere Arbeitsabläufe. Herausgekommen ist die Software Operide, die mit selbstlernenden Algorithmen die optimale Route für das Einsammeln der Fahrräder oder Autos vorhersagen kann. Außerdem ermittelt sie die Standortbedarfe der nächsten Tage. Die Software greift dabei auf die Daten der bisherigen Nachfrage und einer Wettervorhersage zu. Der Effizienzgewinn für die Carsharing-Anbieter ist enorm.

In fünf Minuten aufgeladen

Neben der Sharing Economy, die sowohl moralisch als auch ökologisch zum Inbegriff für Nachhaltigkeit auch abseits der Mobilität geworden ist, heißt es Steckdose statt Zapfhahn. Die grüne Ladesäule ist Sinnbild sauberer und moderne Fortbewegung – und damit ebenfalls längst zum Trend avanciert. Doch Elektromobilität hat nach wie vor ein Imageproblem.

In vielen deutschen Köpfen herrscht immer noch die sogenannte Reichweitenangst, obwohl statistisch gesehen über 95% aller Fahrten pro Jahr in Deutschland kürzer als 100 km sind. Ein Forschungsprojekt von BMW, Porsche, Siemens und anderen Partnern will mit Schnellladetechnik eine Antwort geben. So wurde bereits erfolgreich eine 450-kW-Ladesäule in Betrieb genommen. Ein BMW i3 ist damit in unter fünf Minuten vollständig aufgeladen - theoretisch, denn Stand heute kann noch kein Elektroauto diese Ladegeschwindigkeit verkraften. „Die Stehzeiten erfolgen vor allem zu Hause und am Arbeitsplatz. Und genau dort muss Ladeinfrastruktur ausgebaut werden. Wir haben diese Notwendigkeit erkannt und in das Berliner Start-up Ubitricity investiert. Dort werden günstige Ladepunkte in vorhandene Straßenlaternen eingebaut. Erst vor kurzem konnte ein Großauftrag der Stadt London gewonnen werden“, sagt Stefan Perras, Connected eMobility bei Siemens.

Da Hausanschlüsse und Kapazität beispielsweise in der Tiefgarage von Wohnkomplexen meist begrenzt sind, muss die vorhandene Ladeleistung intelligent und zeitlich versetzt auf die Fahrzeuge verteilt werden. Siemens arbeitet deshalb neben einer intelligenten Ladesteuerung auch an Möglichkeiten dezentrale Batteriespeicher als Puffer eben dort zu integrieren.

Martinshorn 2.0

Und wenn sie dann voll aufgeladen aus der Tiefgarage auf die Straße rollen, werden sich Autos künftig untereinander und mithilfe intelligenter Infrastruktur vernetzen. „Siemens ist Vorreiter auf dem Gebiet der sogenannten Car-to-X-Technologie,“ erklärt Perras. „Die Technologie macht das Fahren künftig deutlich sicherer.“ Autofahrer können mit ihrer Hilfe nämlich bereits im Fahrzeugdisplay eine Warnmeldung sehen, wenn beispielsweise Glatteis oder ein Stau hinter der nächsten Autobahnkurve liegt.

Auch für Polizei- oder Notarztwagen ist diese Entwicklung von Vorteil: Ein sich näherndes Einsatzfahrzeug kann sich den anderen Verkehrsteilnehmern im Vorfeld per Display ankündigen und sie dazu auffordern, eine Rettungsgasse zu bilden. Eine bahnbrechende Technik, die schon bald in Serie geht: Volkswagen bringt mit dem neuen Golf VIII noch in diesem Jahr das weltweit erste Auto, das serienmäßig diese Konnektivität besitzt.

Wenn Autos um die Ecke gucken

Autonome Fahrzeuge können ebenfalls dabei helfen, komplexe und kritische Situationen vor allem in Innenstädten zu bewältigen. Da solche Fahrzeuge „um die Ecke schauen“ können, werden potenzielle Risiken früher erkannt. Doch bevor das autonome Fahren einen flächendeckenden Durchbruch erlebt, sind noch viele ethische und rechtliche Fragen zu klären.

Klar ist jedoch schon heute: Mobilität verändert sich und wird sich noch weiter verändern. Vor knapp 130 Jahren hätte auch niemand damit gerechnet, wie schnell eine Mobilitätsrevolution voranschreiten kann: Als Carl Benz damals das erste Patent für ein Automobil anmeldete, empfanden viele Menschen auf ihren Pferdekutschen dieses „motorisierte Ungetüm“ als zu gefährlich. Wir dürfen gespannt sein, wann das Teilen eines autonom fahrenden vernetzten Elektroautos auf dem Weg zur Arbeit eine Selbstverständlichkeit geworden ist.