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100 Jahre Lions Club Ein Netzwerk zum Geben und Nehmen

Eine reiche Klüngelgesellschaft mit eigenen Interessen im Vordergrund - so lautet ein Vorbehalt gegen die Lions Clubs. Ist da etwas dran? Zum 100-jährige Jubiläum planen örtliche Clubs verschiedene Aktionen.
18.04.2017 - 12:59 Uhr Kommentieren
Der Lions Club feiert seinen 100. Geburtstag. Das Netzwerk bezeichnet sich selbst als Wohltätigkeitsorganisation. Quelle: dpa
Lions Club feiert 100-jähriges Jubiläum

Der Lions Club feiert seinen 100. Geburtstag. Das Netzwerk bezeichnet sich selbst als Wohltätigkeitsorganisation.

(Foto: dpa)

Bremen/Berlin Wenn Bremens ehemaliger Regierungschef Jens Böhrnsen (SPD) von der Organisation Lions spricht, ist seine Begeisterung spürbar. „Es ist die Idee, dass Menschen mit unterschiedlichen beruflichen und persönlichen Hintergründen freundschaftlich zusammenkommen und Gutes tun“, sagt der 67-Jährige, der seit mehr als 15 Jahren Mitglied in einem Bremer Lions Club ist.

„We Serve“ (wir dienen) ist das Motto der Vereinigung Lions Clubs International, die vor rund 100 Jahren am 7. Juni 1917 in den USA gegründet wurde. Nach eigenen Angaben hat sie weltweit rund 1,4 Millionen Mitglieder, dem vergleichbaren Netzwerk Rotary International gehören etwa 1,2 Millionen Menschen an. Hilfe für Notleidende ist ein Anliegen beider Organisationen.

„Es ist kein Scheckbuch-Engagement“, betont Böhrnsen. „Es ist ein Tun und ein Machen.“ Dann erzählt der Altbürgermeister, wie er bei Optikern darum bat, alte Brillen zu sammeln. Der Einsatz von ihm und seinen Lions-Freunden habe sich gelohnt. „Wir haben containerweise Brillen nach Haiti geschickt.“ Als weitere Beispiele sozialer Aktivitäten seines Clubs nennt er Besuche in Bremer Altenheimen.

So helfen die reichsten Deutschen
Hohe Spenden
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Reiche Unternehmer in Deutschland unterstützen mit großen Summen Projekte in Wissenschaft, Sport oder im Sozialen. Einige Beispiele:

(Foto: dpa)
Familie Quandt
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Die Unternehmerfamilie Quandt (hier: Stefan Quandt, Johanna Quandt und Susanne Klatten, v.l.) hat mehrere gemeinnützige Stiftungen ins Leben gerufen, zum Beispiel die Herbert-Quandt-Stiftung: Nach dem langjährigen Vorstandsvorsitzenden (1910-1982) benannt wurde sie 1980 in Bad Homburg gegründet. Sie verfügt über rund 40 Millionen Euro Kapital.

(Foto: AP)
Schwerpunkt
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Millionen flossen in den vergangenen Jahren etwa in ein Stipendienprogramm für Nachwuchsjournalisten zur Verständigung zwischen Islam, Judentum und Christentum oder in Projekte, die bürgerschaftliches Engagement stärken sollen. Die Vorsitzende des Stiftungsrats, Quandts Tochter Susanne Klatten (53), will sich künftig mehr auf Natur, Kunst und kulturelle Bildung konzentrieren.

(Foto: dpa)
Susanne Klatten
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100 Millionen Euro sollen bis zu 100 Menschen und Organisationen zugute kommen, die auf gesellschaftliche Herausforderungen „gute Antworten finden“, sagte Klatten. Zuerst gefördert im Rahmen der neuen Initiative werden eine Demenz-Aufklärungskampagne (915.000 Euro), ein Paten-Projekt für benachteiligte Kinder in Berlin-Neukölln (371.000 Euro) und ein Fuldaer Job-Vorbereitungsprogramm für Flüchtlinge (482.000 Euro).

(Foto: dpa)
Johanna Quandt
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Herbert Quandts Ehefrau Johanna (1926-2015) gründete 2005 die zunächst mit fünf Millionen Euro ausgestattete Stiftung Charité. Die Private Exzellenzinitiative Johanna Quandt, mit der die Stiftung Aufbau und Weiterentwicklung des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung fördert, stellt zudem bis 2022 (seit 2014) bis zu 40 Millionen Euro zur Verfügung.

(Foto: dpa)
Wendelin Wiedeking
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Der ehemalige Porsche-Chef Wendelin Wiedeking (63) hat drei Stiftungen gegründet, zuletzt 2009 die Wiedeking-Stiftung Stuttgart mit einem Vermögen von 25 Millionen Euro. Gefördert werden Projekte im sozialen, kulturellen und wissenschaftlichen Bereich.

(Foto: Reuters)
Alexander Otto
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Der jüngste Sohn des Versandhausgründers Werner Otto, Alexander Otto (hier: r. Maren Otto und Werner Otto) spendete Anfang 2015 dem Hamburger Sportverein (HSV) zehn Millionen Euro für den Bau des Nachwuchsleistungszentrums Campus.

(Foto: AP)

Bundesweit gibt es rund 1560 Clubs mit insgesamt 52 000 Mitgliedern. Zu den Besonderheiten der Vereine gehört, dass Interessierte nur auf Einladung eines Mitglieds und nach Zustimmung des Clubs beitreten können. Dies soll sicherstellen, dass der Neuling in den jeweiligen Verein passt. Neben einem Mitgliedsbeitrag - in Böhrnsens Clubs sind es 235 Euro pro Jahr - wird von den Lions die Teilnahme an sozialen Aktivitäten und Engagement für die Gruppe erwartet.

Corinna Tonner, die Mitglied in einem Bremer Club von 21 Frauen ist, freut sich über die Gemeinschaft und Aktivitäten der Lions. „Man kann vor Ort etwas umsetzen“, sagt die 51-Jährige und berichtet etwa von Arbeiten im Bremer Frauenhaus, in dem von Gewalt bedrohte Frauen Schutz suchen. Mit Blick auf den 100. Geburtstag der internationalen Organisation wollen Tonner und andere über die Arbeit der Clubs in Bremen und Niedersachsen informieren. Für den 22. April sind unter anderem Informationsstände auf dem Bremer Marktplatz geplant. Im Mai wird es einen Festakt in Berlin geben.

Den Vorwurf, die Mitglieder suchten in erster Linie Kontakte für die eigene Karriere, weisen alle angesprochenen Lions-Mitglieder zurück. „Karriereförderung spielt keine Rolle“, sagt Böhrnsen. Der Pressesprecher von Lions Deutschland, Ulrich Stoltenberg, erklärt, dass die meisten beim Eintritt bereits eine erfolgreiche Karriere hätten. Eine Grafik zur Altersstruktur legt das nahe - sie zeigt, dass die große Mehrheit der Mitglieder über 50 Jahre alt ist, im Jahr 2015 war rund ein Drittel älter als 65.

Einsatz für Arme und Schwache hat Priorität
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