Aus tiefer Verantwortung für die Folgen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft forderte der erste Leitartikel des Handelsblatt 1946 die Überwindung „beschränkten nationalstaatlichen Denkens“ und die Entwicklung eines „europäischen Lebensgefühls“, um den „verworrenen Kontinent“ in eine neue Ära der Prosperität zu führen.
Wie keine andere Zeitung in Deutschland begleitete das Handelsblatt nach dem Kriege Ludwig Erhard in seinem Kampf für eine liberale Wirtschaftsordnung.
Mit der deutschen Industrie internationalisierte sich auch unsere Zeitung in den fünfziger und sechziger Jahren und baute schneller als die meisten Medien in Deutschland ein Korrespondentennetz in den wichtigsten Metropolen auf.
In den siebziger und frühen achtziger Jahren kämpften die Kommentatoren des Handelsblatts früher als andere Publizisten in Deutschland gegen die Fehlentwicklungen eines Sozial- und Umverteilungsstaats, der unternehmerische Leistungen in unserem Land erdrückt.
Das berühmte Wende-Papier von Otto Graf Lambsdorff erschien 1982 in vollem Wortlaut exklusiv im Handelsblatt.
In den neunziger Jahren machte sich die Redaktion nach heftigem internen Ringen für den Euro und die Europäische Währungsunion stark.
Seit der Jahrtausendwende profilierte sich das Handelsblatt als Stimme der ökonomischen Vernunft im Zeitalter der Globalisierung.