Bedrohte Tierarten Handel mit Elfenbein könnte legalisiert werden

Kenianische Ranger zünden 4,6 Tonnen Elfenbein an.
Genf Fast ein Vierteljahrhundert nach dem weltweiten Verbot des Elfenbeinhandels könnte eine Lockerung kommen: Ein Vorschlag auf der UN-Artenschutzkonferenz, die am Montag in Genf begann, sieht vor, den Handel in gewissem Umfang wieder zu erlauben. Mit dem Schritt soll nach Überzeugung der Initiatoren der Preis für Elfenbein gesenkt und damit Wilderei und illegaler Handel weniger lukrativ werden. Sollte der Vorschlag auf der Konferenz zum Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) Rückenwind erhalten, muss noch die Zustimmung beim nächstjährigen Treffen in Bangkok erfolgen.
Während vor allem südafrikanische Länder den Handel zur Finanzierung ihrer Artenschutzprogramme nutzen wollen, stehen Umweltschützer sowie Staaten in Zentral- und Ostafrika dem Vorschlag kritisch gegenüber. Man sei sehr besorgt, dass "legale" Verkäufe oder bereits die Diskussion darüber den Markt noch weiter anfeuern könne, erklärte Mary Rice von der Umweltforschungsagentur EIA in London.
Dem Vorschlag zufolge, der in einem Bericht in CITES-Auftrag gemacht wurde, sollen beschlagnahmtes Elfenbein und Elefantenzähne von eines natürlichen Todes gestorbenen Tieren verkauft werden können sowie von Tieren, die aus ökologischen Gründen abgeschossen wurden. Dafür soll ein zentralisiertes System aufgebaut werden.
Der Handel mit Elfenbein wurde 1989 verboten. Zunächst konnte der Wilderei damit Einhalt geboten werden, in den letzten Jahren nahm sie angesichts steigender Nachfrage aus Asien jedoch wieder zu. Damit werde deutlich, dass die derzeitigen Maßnahmen den illegalen Handel nicht eindämmen könnten, heißt es in dem CITES-Bericht.
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Auf der Agenda steht auch der illegale Abschuss von Nashörnern. Im Kampf dagegen wird unter anderem der stärkere Einsatz von DNA-Untersuchungen vorgeschlagen, mit deren Hilfe die Wilderer und Händler überführt werden sollen. Dem CITES-Abkommen haben sich 175 Länder angeschlossen.
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