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Bettencourt-Affäre Drama bei Prozess-Start gegen L'Oreal-Erbin

Die Aufregung ist groß, das Medieninteresse riesig: Der Auftakt des Bettencourt-Prozesses markiert das Ende einer Finanzaffäre. Einer der zehn Angeklagten beging einen Suizidversuch und sorgte für ein Drama zu Start.
26.01.2015 - 17:02 Uhr 1 Kommentar
Francoise Bettencourt-Meyers: Sie soll ihre Mutter betrogen haben. Quelle: ap

Francoise Bettencourt-Meyers: Sie soll ihre Mutter betrogen haben.

(Foto: ap)

Paris Die verschlungene Finanzaffäre um die L'Oréal-Milliardärin Liliane Bettencourt erschüttert seit Jahren Frankreich, nun ist auch der Prozessauftakt am Montag von einem Drama überschattet worden: Einer der zehn Angeklagten schwebte nach einem Suizidversuch kurz vor Prozessbeginn in Lebensgefahr. Die Gerichtsverhandlung im südwestfranzösischen Bordeaux wurde wegen anderer Verfahrensfragen kurz nach dem Auftakt auf Dienstag vertagt.

In der weit verzweigten Finanzaffäre um die reichste Frau Frankreichs geht es insbesondere um den Vorwurf der „Ausnutzung der Schwäche“ der heute 92-Jährigen. Die zehn Angeklagten sollen der seit 2006 an Demenz leidenden Multi-Milliardärin über Jahre hinweg insgesamt mehrere hundert Millionen Euro aus der Tasche gezogen haben.

Vor Gericht stehen frühere Vermögensverwalter, Anwälte, Bedienstete und Bekannte der alten Dame, aber auch der langjährige Vertraute von Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy und einstige Schatzmeister der konservativen Partei UMP, Eric Woerth.

Die Affäre hatte über die Landesgrenzen hinweg für Aufsehen gesorgt, weil zeitweise auch gegen Ex-Staatschef Sarkozy im Zusammenhang mit dem Verdacht der illegalen Wahlkampffinanzierung ermittelt wurde. Das Verfahren gegen Sarkozy wurde 2013 aus Mangel an Beweisen eingestellt. Sein Parteifreund Woerth aber steht vor Gericht, weil er Bargeld erhalten haben soll - laut Zeugenaussagen rund 150.000 Euro für den Wahlkampf Sarkozys im Jahr 2007.

Angeklagt sind als Schlüsselfiguren auch der einstige Vermögensverwalter Bettencourts, Patrice de Maistre, sowie der Anwalt Pascal Wilhelm. Den größten Anteil an Bettencourts Vermögen soll sich aber deren langjähriger Bekannter, der Künstler François-Marie Banier, unter den Nagel gerissen haben. Allein er soll Geldgeschenke und Kunstwerke für mehrere hundert Millionen Euro abgezweigt haben.

Barnier war auch Auslöser der Affäre, denn Bettencourts Tochter hatte wegen seiner Umtriebe Ende 2007 wegen „Ausnutzung der Schwäche“ ihrer Mutter geklagt. Die Ermittlungen der Justiz brachten dann eine ganze Reihe weiterer, auch politisch brisanter Affären zum Vorschein. Im Wahlkampf 2012 geriet Sarkozy, der die Präsidentschaft dann letztlich gegen den Sozialisten François Hollande verlor, durch Enthüllungen zu dem Fall immer wieder unter Druck.

„Zwischen Leben und Tod“
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1 Kommentar zu "Bettencourt-Affäre: Drama bei Prozess-Start gegen L'Oreal-Erbin"

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  • Zwar wird sie und ihre Erben es verschmerzen.
    Dennoch legt dieser Fall offen, wie mit dementen oder anderen nur eingeschränkt handlungsfähigen Menschen mit auch kleinen Vermögen recht häufig umgegangen wird.

    Eine sehr weite Schattenwelt tut sich auf, in der mit voller krimineller Energie geklaut, betrogen und hintergangen wird, was das sprichwörtliche Zeugs hält.

    Bietet sich die Gelegenheit, sogar Hunderte von Millionen Euro (wie beim homosexuellen Künstlerpaar Banier) abzustauben, fällt jede noch so klägliche Maske.

    Abstoßend, widerlich und übel riechend.

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