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Bolzenschneider und Liebesschlösser Paris schließt die Brücke der Liebe

Die Pariser Pont des Arts zieht seit Jahren Paare an, die ihrer „ewigen“ Liebe mit einem Schloss Ausdruck verleihen wollen – die Brücke wiegt mittlerweile 14 Tonnen. Nun kommt die Stadtverwaltung mit dem Bolzenschneider.
01.06.2015 - 14:07 Uhr Kommentieren

Tod den Liebesschlössern von Paris

Paris Mit Zangen und Bolzenschneidern gegen Liebesschlösser: Mit robustem Gerät rückt die Pariser Stadtverwaltung von Montag Mittag an den Vorhängeschlössern zu Leibe, mit denen Hunderttausende von Paris-Touristen sich und ihre Liebe auf einer Fußgängerbrücke verewigen.

Für mindestens eine Woche wird die Brücke geschlossen, um sie von ihren Anhängseln zu befreien. Seit ein paar Jahren hat sich die Mode der Schlösser so rapide entwickelt, dass der Pont des Arts zwischen Louvre und Quartier Latin mittlerweile angeblich 14 Tonnen mehr wiegt.

Im vergangenen Jahr flog ein Metallgitter unter der Last der Liebessymbole aus der Halterung und landete in der Seine. Seitdem fürchtet die Mairie um die Sicherheit des Bootsverkehrs und die Standfestigkeit der Brücke, die einen wunderschönen Blick auf die Ile de la Cité bietet.

Am Sonntag waren zahlreiche Touristen dennoch unverdrossen dabei, ihre metallische Duftmarke an der Brücke zu hinterlassen, emsig beobachtet von TV-Teams. „Wir haben es gerade noch rechtzeitig geschafft“, freut sich ein Pärchen junger Amerikaner.

Für eine Woche wird die Brücke geschlossen, um die Schlösser zu entfernen.
Paris greift durch

Für eine Woche wird die Brücke geschlossen, um die Schlösser zu entfernen.

Sie wussten nichts von der Absicht der Stadtverwaltung, doch auf der Brücke haben sie die auch auf Englisch verfasste Bekanntmachung gelesen: „Unsere Brücken können eure Gesten der Liebe nicht mehr aushalten – Keine Liebesschlösser mehr!“

Das hält sie allerdings nicht davon ab, ihren Beweis der Zuneigung anzuschließen. „Wir sind schon vier Mal interviewt worden!“ strahlen die beiden. Da kann man nur hoffen, dass sie nicht fremdgegangen sind, sonst wird die Brückengeste unerwartete Folgen haben.

Bruno Juillard, erster Stellvertreter der Bürgermeisterin Anne Hidalgo, verspricht eine „noch nie dagewesene Kunstaktion“, die an die Stelle des Buntmetalls treten werde. Ab September dann sollen dauerhafte Glasscheiben die Brücke zieren - ohne Aufhängungspunkt für Bügelschlösser.

Bislang haben die Abwehrversuche der Verwaltung das fragile Bauwerk eher noch mehr verunziert: Die Mairie hat hässliche Sperrholzplatten anschrauben lassen, die zwar optisch ihren Eindruck hinterlassen, die Schlosser aber nicht abhalten konnten.

Der verbissene Kampf der Verwaltung - warum nur?
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