Dach-Einsturz 57 Menschen starben in Moskauer Markthalle

Feuerwehrleute vor der eingestürzten Halle in Moskau. Foto: dpa
HB MOSKAU. Es gebe „praktisch keine Chance“ mehr, noch Überlebende zu finden, teilte die Einsatzleitung des russischen Zivilschutzes am Freitag mit. Man habe mittlerweile alle möglichen Aufenthaltsorte von Menschen in dem Trümmerberg durchsucht, gab der Zivilschutz bekannt.
In mehreren Moskauer Krankenhäusern wurden am Freitag noch 23 Überlebende der Tragödie behandelt. Ein Mensch schwebe in Lebensgefahr, wie der ärztliche Notdienst der Stadt nach Angaben der Agentur Interfax mitteilte.
Die meisten der Opfer sind Gastarbeiter aus den ehemals sowjetischen Republiken im Kaukasus und in Zentralasien. Die Toten seien bis auf wenige Ausnahmen von Verwandten und Arbeitskollegen identifiziert worden.
Zum Zeitpunkt des Einsturzes am frühen Donnerstagmorgen hatten sich nach Schätzungen der Marktleitung 100 bis 150 Menschen im Gebäude aufgehalten. Einigen Händlern war es gelungen, unversehrt aus dem nicht vollständig eingestürzten Gebäude zu fliehen.
Die Behörden haben damit begonnen, mit Kränen und schwerem Räumgerät die Trümmer des auf 2000 Quadratmeter eingestürzten Daches zu entfernen. Moskaus Bürgermeister Juri Luschkow betonte, dass fast alle Indizien auf eine zu schwere Schneelast als Auslöser der Tragödie hindeuteten. Das Dach der 1977 gebauten Halle war nach starkem Schneefall und einsetzendem Tauwetter eingestürzt.