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"Deutschlands einziger Playboy" Gunter Sachs hat sich erschossen

Gunter Sachs ist tot. Der 78-Jährige hat sich am Samstag in seinem Haus in Gstaad in der Schweiz erschossen. In einem Abschiedsbrief erklärte er seine Entscheidung.
08.05.2011 Update: 08.05.2011 - 20:08 Uhr Kommentieren

Berlin/Gstaad Der Fotograf Gunter Sachs hat sich am Samstag das Leben genommen. Seine Familie bestätigte den Tod des 78-Jährigen am Sonntagabend in einer Erklärung. Sie veröffentlichte auch den Abschiedsbrief des Fotografen, Kunstsammlers und Playboys, wie es „sein persönlicher Wunsch“ gewesen sei. „Er war eine einmalige Persönlichkeit, die stets gradlinig und mit Herz für seine Familie und Freunde da gewesen ist“, heißt es in der Mitteilung, die im schweizerischen Gstaad verbreitet wurde, wo Sachs unter anderem ein Haus besaß.

Er habe erkannt, dass er „an der ausweglosen Krankheit A.“ erkrankt sei, schrieb Sachs in dem Abschiedsbrief, der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. „Der Verlust der geistigen Kontrolle über mein Leben wäre ein würdeloser Zustand, dem ich mich entschlossen habe, entschieden entgegenzutreten“, heißt es in dem Brief, der von Gunter Sachs unterschrieben worden ist.

Der 78-Jährige erschoss sich in seinem Haus in der Schweiz. Sachs, der drei Jahre lang mit der französischen Schauspielerin Brigitte Bardot verheiratet war, galt in den 60er Jahren wegen seines ausschweifenden Lebensstils als Playboy.

Gunter Sachs, dessen erster Vorname Fritz ist, wurde am 14. November 1932 im fränkischen Mainberg in eine Industriellenfamilie hineingeboren. Sein Vater Willy Sachs war Inhaber der Kugellager- und Motorenwerke Fichtel & Sachs. Noch vor Gunter Sachs' drittem Geburtstag trennten sich seine Eltern, und er wuchs, nach einiger Zeit im Waisenhaus, mit seinem älteren Bruder bei seiner Mutter, Elinor von Opel, in der Schweiz auf. Sachs' Vater nahm sich 1958 in seinem Jagdhaus das Leben.

Sachs war von klein auf für Sensationen gut - mit 14 gewann er im Simultanschach gegen neun Lehrer seines Internats. Er studierte Mathematik und Wirtschaft, absolvierte eine Feinmechaniker- sowie eine Banklehre und erwarb schließlich noch ein französisches Dolmetscherdiplom. Bis in die sechziger Jahre vertrat er die Auslandsaktivitäten der Schweinfurter Sachs-Gruppe, die sein Bruder Ernst Wilhelm nach dem Tod des Vaters leitete.

Er galt als Mitentdecker von St. Tropez

Seit im Sommer 1962 seine Liaison mit der persischen Exkaiserin Soraya Schlagzeilen machte, verfolgten die Fotografen ihn auf Schritt und Tritt. Er galt als Mitentdecker von St. Tropez, propagierte die freie Liebe und trumpfte mit seinen Liaisons und Affären auf, bis er 1966 die umschwärmte Filmdiva Brigitte Bardot in Las Vegas ehelichte. Seinem Ruf entsprechend hatte er die damalige Sexgöttin des französischen Films umworben, indem er unzählige rote Rosen auf ihr Grundstück regnen ließ. Drei Jahre später trennte sich das Glamour-Paar aus Gründen, die beide bis heute für sich behalten haben.

Im November 1969, einen Monat nach der Scheidung, heiratete Sachs das schwedische Fotomodell Mirja Larsson in dritter Ehe. Aus dieser Ehe stammen seine beiden Söhne Christian Gunnar und Claus Alexander. Seine erste Frau, Anne-Marie Faure war 1958 an den Folgen eines Narkosefehlers gestorben. Aus dieser Ehe stammt sein Sohn Rolf.

Sachs machte sich auch als Produzent und Kameramann von Dokumentarfilmen einen Namen, unter anderem über fremde Kulturen und Mythologien in der Südsee. Für seinen Wintersport-Film „Happening in White“ im Jahr 1970 wurde ihm der erste Preis des Internationalen Olympischen Komitees verliehen.

Sachs war mehr als nur ein Frauenheld
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