Diren-Dede-Prozess 70 Jahre Haft für den Todesschützen
„Ich habe einem Mann das Leben genommen“
Missoula Wegen der tödlichen Schüsse auf den Hamburger Austauschschüler Diren Dede ist der Hausbesitzer Markus Kaarma aus Montana zu 70 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Eine Freilassung auf Bewährung komme frühestens nach 20 Jahren in Frage, entschied Bezirksrichter Ed McLean am Donnerstag in Missoula. Kaarma, der den Teenager nachts in seiner Garage erschossen hatte, war im Dezember der vorsätzlichen Tötung schuldig gesprochen worden.
Bei der Anhörung im Bezirksgericht der Universitätsstadt in den Rocky Mountains versuchten Kaarmas Verteidiger am Donnerstag vergeblich, den Richter zur Milde zu bewegen. McLean wies ihren Antrag auf ein neues Verfahren oder eine Abmilderung des Urteils zurück. Auf vorsätzliche Tötung stehen in Montana zwischen zehn und 100 Jahre Haft. Der 30-jährige Kaarma hatte sich im Prozess auf Notwehr berufen.
Mit ihrem Urteil waren die Geschworenen im Dezember der Auffassung gefolgt, dass der Täter regelrecht darauf lauerte, einen jugendlichen Eindringling zu stellen und zu töten. Der 17-jährige Diren hatte nach Angaben eines Freundes vermutlich auf der Suche nach Alkohol die halb offenstehende Garage betreten. Mit den früheren Einbrüchen bei Kaarma hatte er aber nichts zu tun. Für diese wurde ein anderer Jugendlicher am Mittwoch zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.
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Ein Fehlurteil wie so viele in den USA.