Facebook und Twitter Alles Roger, oder was?
Bayer-Coach Schmidt: „Empfinde die Strafe als hart“
Düsseldorf Es war DER Aufreger des 22. Spieltags der Fußball-Bundesliga: Wie ein beleidigter Schuljunge weigert sich Bayer Leverkusens Trainer Roger Schmidt, den Innenraumverweis durch Schiedsrichter Felix Zwayer zu akzeptieren.
Stattdessen bleibt der ehrgeizige Coach selbstbewusst im Innenraum stehen, um ein persönliches Gespräch mit dem Unparteiischen zu erzwingen – bis der Spielverderber Zwayer das Spiel unterbricht und die Teams in die Kabine schickt.
Das Verhalten von Roger Schmidt erinnert an ein Schulpraktikum im Kindergarten, das bereits mehrere Jahre zurückliegt. „Setz Dich bitte hin, Timo“, sagt der geduldige Erzieher. „Nö“, sagt Timo. „Na gut“, antwortet der Erzieher.
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
Roger Schmidt akzeptiert die Sperre nicht. Der DFB soll zu ihm nach Hause kommen und ihm das persönlich sagen.
— Fatih Demireli (@DemireliDE) 24. Februar 2016
Die anschließende Spielerunde findet dann ohne Timo – beziehungsweise Roger Schmidt – statt. Nun ist die Bestrafung in diesem Fall deutlich größer: Drei Spiele Sperre, dazu zwei Partien auf Bewährung bis Juni 2017 sowie eine Geldbuße von 20.000 Euro. Auch Timo’s Vater – sorry, Schmidts Vorgesetzter – Rudi Völler muss blechen.
Bin weder Schiri noch Trainer und finde: Die Entscheidung gegen Roger #Schmidt ist richtig und wichtig. Ohne Wenn, ohne Aber.
— Oliver Laskowsky (@latze01) 24. Februar 2016
Unmittelbar nach der Spielunterbrechung durch den Referee dürfte allen Beteiligten bewusst gewesen sein, was für hohe Wellen diese Aktion schlagen würde. Etwas Vergleichbares hat es schließlich in 53 Jahren Bundesliga nie gegeben. Völlig unterschiedlich waren die Reaktionen auf den Kommentar des Handelsblatt-Redakteurs, der eine lange Sperre für Roger Schmidt forderte. „Lächerlich und übertrieben“, urteilte ein User. „Dieser Artikel trifft genau den Punkt“, schrieb ein anderer.
Sehen Sie das auch so?
Posted by Handelsblatt on Montag, 22. Februar 2016
Einigen Nutzern passte auch die Linie von Schiedsrichter Zwayer nicht. „Sperrt den Schiri, der das Spiel verschoben hat“, forderte ein User. Sei’s drum: Auf Facebook kratzte der Kommentar an der Reichweitenmarke von 100.000, wurde fleißig geteilt, geliked und kommentiert. Nicht nur Roger Schmidt, sondern die gesamte Trainer-Gilde der Bundesliga, dürfte an den kommenden Spieltagen unter strenger Beobachtung stehen.