Google-Maps-Projekt Rassisten verbreiten Flüchtlingsheim-Karte

Rassistische Motive: „Kein Asylantenheim in meiner Nachbarschaft.“
Düsseldorf Die Google-Maps-Karte ist sauber gepflegt. Hunderte rote Markierungen sind über Deutschland verteilt, jede von ihnen markiert ein Asylantenheim. In der Beschreibung heißt es: „Diese Karte wurde im Zuge der Kampagne 'Kein Asylantenheim in meiner Nachbarschaft' erstellt. Bitte teilen Sie uns weitere Standorte von Asylantenheimen im Format: Ort, Straße + Haußnummer, Bemerkung zu Erweiterung dieser Karte mit.“ So könne man „flächendeckend“ möglichst viele Asylantheime erfassen.
Die Karte ist offenbar seit ein paar Monaten online: Viele der eingetragenen Punkte weisen als Hinweis „Stand 03/2015“ auf. Doch erst vor Kurzem wurde sie einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Unter anderem rief der Blogger Alexander Schnapper dazu auf, das Projekt bei Google zu melden. In einem Beitrag erklärt er Schritt für Schritt die Vorgehensweise und schreibt: „Da versucht jemand mit rassistischen und fremdenfeindlichen Motiven Flüchtlingsheime mit den modernen Techniken publik zu machen.“ Auf Facebook und Twitter teilen viele User die Karte und fordern dazu auf, diese als Inhalte zu melden, „die zu Hass aufrufen oder gewalttätig sind“.
Nur eine E-Mail-Adresse gibt einen Hinweis auf den Urheber des Projekts. Gibt man diese bei Google ein, landet man auf dem Internet-Auftritt der offensichtlich rechtsextremen Partei „Der Dritte Weg“: Als Ziele propagiert diese die „Schaffung eines Deutschen Sozialismus“ und verkauft unter anderem Aufkleber mit Aufschriften wie „Asylflucht stoppen!“ oder „Kein Asylantheim in meiner Nachbarschaft!“. Auch ein Link zur Google-Maps-Karte findet sich hier.
Im Impressum ist nur ein Postfach in Bad Dürkheim sowie eine Mail-Adresse aufgelistet. Schaut man sich aber die hinterlegten Daten zur Internet-Domain an, stößt man auf den Namen Klaus Armstroff aus Rheinland-Pfalz (hier ein Portrait-Bild). Dieser saß als Vertreter der NPD im Kreistag Bad Dürkheim und gründete im September 2013 die Partei „Der Dritte Weg“. Diese ist nach Angaben des Rechtsextremismus-Portals „blick nach rechts“ eine Nachfolge-Organisation des verbotenen „Freien Netzes Süd“ und weitet ihre Aktivitäten derzeit bundesweit aus.
Die Daten der Google-Maps-Karte dienen aber nicht mehr nur rechtsextremen Nutzern: Nachdem jetzt.de, das Jugendportal der „Süddeutschen Zeitung“, darüber berichtet und eine Diskussion auf Facebook losgetreten hat, erstellten einige User mit den vorhandenen Daten eine neue Karte. Ihr Name: „Helft mit! Helft Menschen in Not!“. Die Beschreibung: „Schaut einfach, ob in eurer Nähe eine Unterkunft besteht oder geplant wird. Ruft dort an, geht vorbei - wie auch immer. Fragt ob ihr helfen könnt. Ob Sachspende, einfach mal mit den Leuten dort plaudern, egal.“
Am Ende stellen die unbekannten Macher klar: „Wir werden uns erlauben, Aktualisierungen der Karte 'Kein Aslyantenheim in meiner Nachbarschaft' in diese Karte zu übernehmen, um immer am neuesten Stand zu sein.“ Die Daten sind also nicht das Problem, sondern nur, wozu man sie nutzt.
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Unsere Politiker oder haben Frau Merkel, Hr. Gauck diese Personen als Nachbar??
Warum weigern sich unsere Politiker und Journalisten einmal dar zu stellen:
Flüchtling
Asylant
Migrant
Alles wird in einem Topf geworfen. Echte Flüchtlinge sollen hier Schutz, Hilfe finden. Flüchtling in Deutschland bedeutet aber nur aus den angrenzenden Ländern, da sie zurück sollen, müssen(Beispiel Ungarn). Nur, wo ist Krieg um Deutschland (geographisch).? Alles Andere sind faule, kriminelle Sozialschmarotzer, die man zum Aufbau der Heimat zwingen muss. Sie muss man zwingen mit den Nachbar in Frieden zu leben. Warum ist die Zerstörung der sanitären Anlagen und Vermüllung der Umgebung dieser leute für uns eine Kulturbereicherung, wie die Politiker es darstellen?? Schon einmal etwas gehört von: Hilfe zur Selbsthilfe? Nein. nur Deutsche ausplündern, wie Hr. Gauck und Frau Merkel es wollen, ist angesagt!
Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich.
Liebe Frau Bollmohr, schön wenn die Wirtschaftsreisenden sie grüßen, die verleben ja schliesslich auch ihr Geld, leider auch das der anderen Menschen die hier arbeiten gehen.
Die Karte stellt doch nur die Wahrheit dar, das sowas den Gutmenschen nicht immer gefällt und die so ihre Probleme mit wahren Sachverhalten haben ist ja allseits bekannt.
Wieso wird nicht erwähnt das 9 von 10 Afrikanern welche b ereits seit 8 Jahren in Dänemark leben immer noch arbeitslos sind, ach ja, das ist dann diskriminierend.
Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte achten Sie auf unsere Netiquette: „Nicht persönlich werden“ http://www.handelsblatt.com/netiquette
Die grüßen übrigens zurück. Hat man sonst leider nicht immer.
Sie Glückliche!
>> Rassisten verbreiten Flüchtlingsheim-Karte
Und das selbe macht Ihr oben ;)
Ich.
Ein seit längerem leerstehendes Amtsgebäude ganz in der Nähe meiner Wohnung wird derzeit offenbar als provisorische Unterkunft für Flüchtlinge genutzt.
War an einem früheren Wohnort auch schon so (da waren's Container).
Bin grundsätzlich froh, dass ich nicht im deutschen Muff ersticken muss.
eine unentbehrliche Karte für alle Immobilienprofis.