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Großbritannien Zwölf Tote bei Großbrand in Hochhaus

London kommt nicht zur Ruhe. Nach dem Terror erschüttert ein Hochhausbrand mit bisher zwölf Toten die Briten. Um dem Flammentod zu entkommen, springen Menschen in die Tiefe oder werfen sogar ihre Kinder herunter.
14.06.2017 Update: 14.06.2017 - 21:05 Uhr Kommentieren

Londoner Hochhaus-Brand: Genaue Zahl der Toten noch unklar

London Bei einem gewaltigen Brand in einem Hochhaus im Zentrum Londons sind mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Dutzende weitere wurden verletzt. Die Zahl der Todesopfer dürfte nach Einschätzung von Scotland Yard vom Mittwochabend weiter steigen. Nach Angaben der Rettungskräfte wurden mindestens 79 Patienten in Kliniken behandelt, 18 von ihnen seien in einem kritischen Zustand. Die Ursache des Brands in dem 24-stöckigen Gebäude blieb zunächst unklar.

Die Polizei rechnete am Mittwochabend nicht mehr damit, weitere Überlebende in dem Gebäude zu finden. „Leider erwarte ich nicht, dass es noch mehr Überlebende geben wird“, sagte Stuart Cundy von der Londoner Polizei. Einige Menschen würden aber noch immer vermisst. Eine genaue Zahl nannte Cundy nicht.

Hochhaus im Flammenmeer
24-stöckiges Wohngebäude
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Im Zentrum Londons steht ein 24-stöckiges Hochhaus in Flammen. Die Polizei bestätigt den Tod von zwölf Menschen. Es werde aber befürchtet, dass die Zahl der Todesopfer noch steige, teilt sie mit. Bis zum frühen Mittwochabend waren nach Angaben der Rettungskräfte mindestens 79 Patienten in Kliniken behandelt worden. Einen Terroranschlag schließt Scotland Yard aus.

(Foto: Reuters)
Zahl der Toten dürfte steigen
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Die Londoner Polizei geht von weiteren Todesfällen aus. „Es werden noch Menschen vermisst“, sagte Stuart Cundy von Scotland Yard am Mittwoch. Teams suchen in dem 24-stöckigen Gebäude nach Opfern. Der Brand in dem Hochhaus ist noch nicht gelöscht.

(Foto: AP)
Gebäude ist derzeit stabil
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Trotz der Feuerkatastrophe in dem Londoner Hochhaus halten die Einsatzkräfte das Gebäude derzeit für stabil genug, um weiter darin nach möglicherweise eingeschlossenen Menschen zu suchen. Ein Experte überprüfe laufend die Statik des Grenfell Towers, sagte die Londoner Feuerwehrchefin Dany Cotton am Mittwoch in der Nähe des Gebäudes, aus dem immer noch Rauchschwaden emporstiegen. Einsatzkräfte seien bislang bis zum 19., 20. Stockwerk gelangt.

(Foto: AP)
Mangelnder Feuerschutz?
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In dem Hochhaus soll es bereits Beschwerden über unzureichenden Feuerschutz gegeben haben. Mehrere Anwohner hatten darauf hingewiesen, dass es nur einen Notausgang gäbe und Menschen bei einem Feuer eingeschlossen werden könnten. Augenzeugen sagten zudem, das Feuer sei im unteren Teil des Gebäudes mit mehr als 20 Stockwerken ausgebrochen und habe sich dann nach oben durchgefressen.

(Foto: dpa)
Baufirma reagiert schockiert
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Die Baufirma Rydon hat schockiert auf den Hochhausbrand in London reagiert. Sie war für die Sanierung des 24-stöckigen Grenfell Towers zuständig. Alle erforderlichen Kontrollen, Bestimmungen im Brandschutz und sonstigen Sicherheitsstandards seien eingehalten worden, teilte die Firma am Mittwoch mit.

(Foto: Reuters)
Auswirkungen auf Brexit-Gespräche
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Die Verhandlungen zwischen den Tories von Premierministerin Theresa May und den nordirischen Unionisten verzögern sich wegen des Feuers der BBC zufolge. Eine Einigung werde nicht mehr am Mittwoch bekanntgegeben, sondern könnte bis kommende Woche verschoben werden. Das bedeute, dass sich auch der Beginn der Verhandlungen über einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union verzögern könne.

(Foto: dpa)
Bürgermeister verspricht Aufklärung
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Londons Bürgermeister Sadiq Khan hat nach dem Brand in einem Hochhaus umfassende Aufklärung versprochen. „Es wird im Laufe der nächsten Tage viele Fragen zur Ursache dieser Tragödie geben und ich möchte den Londonern versichern, dass wir dazu alle Antworten bekommen werden“, teilte Khan am Mittwoch über Twitter mit. Die entsetzlichen Bilder hätten ihn schwer getroffen. Es habe Tote gegeben, Rettungskräfte hätten mehr als 50 Menschen mit Verletzungen in Kliniken gebracht. Die Feuerwehr müsse mit einer Lage klarkommen, die sich ständig verändere, schrieb Khan. Die Zahl könne daher weiter steigen.

(Foto: AP)

Das Feuer war in der Nacht zum Mittwoch ausgebrochen. Augenzeugen berichteten von Schreien. Menschen seien aus dem brennenden Gebäude gesprungen. Eltern warfen demnach in ihrer Verzweiflung Kinder aus dem brennenden Hochhaus. Eine Mutter habe ihren Säugling aus dem „neunten oder zehnten Stock“ geworfen, sagte eine Augenzeugin der britischen Nachrichtenagentur PA. Ein Mann habe den Säugling gefangen.

Trümmerteile flogen aus dem Gebäude, wie ein dpa-Reporter berichtete. Hin und wieder knallte es in dem Gebäude. Die Polizei sperrte alle Wege weiträumig ab. Einwohner wurden gebeten, die Gegend nordwestlich vom Hyde Park zu meiden. Eine Schule in der Nähe des brennenden Gebäudes blieb geschlossen. Für Bewohner wurden Notfallzentren eingerichtet.

Der Rettungseinsatz wird nach Angaben der Polizei noch mehrere Tage dauern. „Wir bleiben hier, bis die Arbeit getan ist. (...) Wir planen über Nacht hierzubleiben“, sagte ein Sprecher der Londoner Feuerwehr am Mittwochabend. Der Brand sei noch nicht gelöscht.

Am frühen Morgen stand das Gebäude im Stadtteil Kensington noch lichterloh in Flammen. Nach der Katastrophe ist das Hochhaus entgegen ersten Befürchtungen nicht einsturzgefährdet. Spezialisten hätten den Sozialbau untersucht und für weitere Lösch- und Bergungsarbeiten sicher befunden, teilte die Feuerwehr am Abend mit.

Die Feuerwehr teilte mit, dass 65 Menschen aus den Flammen gerettet worden seien. Die Brandschützer hätten inzwischen alle 24 Stockwerke des Gebäudes erreicht, sagte ein Sprecher am Abend. Medienberichten zufolge sollen sich bis zu 600 Menschen in dem Sozialbau befunden haben, als das Feuer ausbrach.

Das Gebäude wurde 1974 erbaut und war von 2014 bis 2016 saniert worden. In dem brennenden Hochhaus hatte es bereits Beschwerden über unzureichenden Brandschutz gegeben. Die Baufirma Rydon reagierte schockiert auf den Hochhausbrand. Sie war für die Sanierung zuständig. Alle erforderlichen Kontrollen, Bestimmungen im Brandschutz und die sonstigen Sicherheitsstandards seien eingehalten worden, teilte die Firma mit.

Bürgermeister Sadiq Khan versprach umfassende Aufklärung. „Es wird im Laufe der nächsten Tage viele Fragen zur Ursache dieser Tragödie geben und ich möchte den Londonern versichern, dass wir dazu alle Antworten bekommen werden.“ Scotland Yard erklärte auf Anfrage, dass es sich bei der Brandursache nicht um einen Terroranschlag handele.

Die britische Premierministerin Theresa May zeigte sich nach eigenen Worten „tief betroffen von den tragischen Todesfällen“. Die Bundesregierung würdigte den Kampf der Rettungskräfte gegen die Flammen. „Es ist heroisch, wie die Feuerwehr gegen den Brand um das Leben der Menschen, die sich noch in dem Haus befinden, kämpft“, sagte eine Regierungssprecherin in Berlin.

Die Einsatzkräfte waren nach eigenen Angaben innerhalb von sechs Minuten am Ort des Geschehens. Demnach ging der erste Notruf um 00.54 Uhr (Ortszeit) ein. Im Einsatz waren 200 Feuerwehrkräfte und 40 Löschfahrzeuge. Bei den Löscharbeiten wurden mehrere Feuerwehrleute verletzt, sagte Feuerwehrchefin Cotton.

  • dpa
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