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Hurrikan Irma „Die Frage ist nur noch, wie hart Florida getroffen wird“

Supersturm Irma rückt unaufhaltsam auf die US-Küste vor und wird wieder stärker. Die Menschen fliehen vor allem aus einem Landesteil Floridas. Wer dort bleibt, wird wahrscheinlich nicht überleben.
09.09.2017 - 08:28 Uhr Kommentieren
Der Sturm verwüstete bereits Teile der Karibik und forderte bereits mindestens 22 Menschenleben. Jetzt rast der Hurrikan weiter in Richtung Florida. Quelle: AP
Zerstörung in der Karibik

Der Sturm verwüstete bereits Teile der Karibik und forderte bereits mindestens 22 Menschenleben. Jetzt rast der Hurrikan weiter in Richtung Florida.

(Foto: AP)

San Francisco Zu Wochenbeginn war für Rush Limbaugh noch alles klar. Der konservative US-Radio-Talker und Trump-Verehrer wetterte in seiner Show gegen eine hysterische Berichterstattung in den Medien über den kommenden Hurrikan „Irma“. Das sei nur Teil der liberalen Klimawandel-Agenda, um Panik zu verbreiten, sagte Limbaugh. Außerdem zeige sich hier eine Symbiose von TV-Sendern und lokalem Einzelhandel, um die TV-Quoten in die Höhe zu treiben und Hamsterkäufe zu provozieren.

Am Donnerstag teilte der Klimawandel-Verweigerer seinen rund 15 Millionen Zuhörern ganz beiläufig mit, von Freitag bis Sonntag werde es seine täglich vom Küstenort Palm Beach in Florida ausgestrahlte Radiosendung nicht geben. Ab Montag werde es dann von irgendwo aus weitergehen. Weitere Details wolle er nicht liefern. Limbaugh bringt sich offenbar in Sicherheit. Am Samstag werden erste Ausläufer des Sturms Florida treffen.

Auf seinem Pfad der Vernichtung hat Irma in der Karibik bereits 22 Menschenleben gefordert und den Menschen in Florida noch einmal die potenzielle Zerstörungskraft vor Augen gehalten. Auf Kuba sorgten schon Ausläufer des Sturms für sechs bis acht Meter hohe Wellen, berichtete das staatliche Fernsehen. Da war das Zentrum des Hurrikans noch über 200 Kilometer entfernt. Tausende waren nach der Zerstörung von Wohnhäusern zunächst obdachlos. Der Infrastrukturminister der Turks- und Caicosinseln, Gold Ray Ewing, rechnete mit Schäden in Höhe von mindestens auf 500 Millionen Dollar. Das bitterarme Haiti kam entgegen aller Befürchtungen vergleichsweise glimpflich davon. Ein Mensch galt am Freitag als vermisst, wie der Leiter des Zivilschutzes, Jerry Chandler, mitteilte.

Es bleibt nur zu hoffen, dass seine Verharmlosung des herannahenden Supersturms nicht zu viele Menschen in Florida davon abgehalten haben, den Evakuierungsaufforderungen von Polizei und Landesregierung nachzukommen. Gouverneur Rick Scott appellierte am Freitag noch einmal eindringlich an die Menschen in den mutmaßlich betroffenen Gebieten: „Uns läuft die Zeit davon. Sie müssen jetzt gehen“.

Fast sechs Millionen Bürger Floridas sind aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen. In den USA können die Behörden niemanden zwingen, einer entsprechenden Aufforderung nachzukommen. Aber wer bleibt, ist auf sich allein gestellt. Es werde während der aktiven Phase des Sturms keine Rettungsaktionen geben, betonen die Behörden: „Rufen sie 911 gar nicht erst an. Es wird niemand kommen.“

Der Nationale Wetterdienst der Florida Keys, der stets gefüllten und hochbeliebten Party- und Ferieninseln von Key Largo bis Key West, warnt ebenso drastisch wie eindringlich: „Nirgendwo auf den Florida Keys wird es sicher sein.“

Ed Rappaport, Director des National Hurricane Centers erklärt: „Es ist nicht klar, ob es eine Situation geben wird, die jemand, der auf den Keys bleibt, überleben kann.“ Der Sturm, der von Kategorie fünf zuletzt auf Kategorie vier zurückgestuft wurde, scheint wieder stärker zu werden. Jüngste Vorhersagen am Freitagabend gingen davon aus, dass er wieder Kategorie fünf erreichen wird, wenn er auf die Küste trifft.

In der Metropole Miami wurde noch eine zusätzlich Warnung ausgesprochen, sich unbedingt von den rund 20 Baukränen in der Innenstadt fernzuhalten, die auf zahlreichen Hochhaus-Baustellen installiert sind. Die hunderte Tonnen schweren Ungetüme sind zwar eng an die Fassaden angeschmiegt und fest verankert – das allerdings ist keine Garantie. Herrschen am Boden, so wie bei Irma, Windgeschwindigkeiten von 240 km/h, sind es dreißig Stockwerke höher bis zu 300 km/h. Bereits 2012 brachte der Sturm „Sandy“ in New York einen Baukran teilweise zum Einsturz.

Warnung folgt auf Warnung
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