In Essenresten wälzen Bizarres Ritual sorgt in Indien für Streit

Angehörige der unteren Kaste wälzen sich in Essenresten, vornehmlich Bananenblätter, der obersten Kaste.
Neu Delhi In Indien sorgt ein Jahrhunderte altes Ritual für Streit, bei dem sich Menschen niederer Kasten in Essensresten der obersten Kaste wälzen. Menschenrechtsaktivisten kritisierten laut der Zeitung „The Hindu" den Brauch als „unmenschlich und unwissenschaftlich" und fordern seine Abschaffung.
So tat es auch der Menschenrechtler KS Shivaramu diese Woche in der indischen Provinz Karnataka im Süden des Landes. Vor dem Tempel, wo sich Angehörige niederer Kasten in den Essensresten gewälzt hatten, hatte er protestiert, bei Offiziellen für eine Abschaffung geworben und vor Ort den Medien Interviews gegeben.
Eine Gruppe begann heftigen Streit mit dem Menschenrechtler. Einige von ihnen jagten ihn schließlich die Straße entlang und schlugen ihn dabei so heftig mit Stöcken, dass er in ein Krankenhaus eingeliefert wurde.
Das jährliche Ritual trage dazu bei, „abergläubische Überzeugungen" zu erhalten, sagte der Aktivist K.S. Shivaramu dem Blatt. Er gab an, vor einem Tempelgebäude geschlagen worden zu sein, als er Polizisten zum Einschreiten aufforderte.
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Die Regierung des südindischen Bundestaates Karnataka hatte bereits versucht, den diskriminierenden Brauch zu verbieten, scheiterte jedoch am Widerstand örtlicher Stammesvertreter, gegen die sich Politiker und Offizielle nicht auflehnen wollten.
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Und mit solchen Ländern, in denen sich Menschen freiwillig erniedrigen und sich nebenbe zu billigen Arbeitssklaven machen, sich nicht gewerkschaftlich organisieren und keinen Druck auf die Eliten ausüben, sondern sich anstelle dessen noch in deren Essensresten wälzen, sollen wir ernsthaft konkurrieren können? Viel Spaß beim globalisierten Arbeitsmarkt.