Japan Mit gefrorenem Bierschaum gegen die Hitze

Japanerinnen genießen den gefrorenen Bierschaum der Brauerei Kirin.
Tokio Japaner sind schon immer erfinderisch gewesen, wenn es darum ging, der Sommerhitze für einen Moment ein Schnippchen zu schlagen. Ein junger Angestellter eines Mini-Supermarkts einer der größten Convenience-Store-Ketten legte sich kürzlich in die Kühltrühe für das Speiseeis.
Dumm nur, dass er sich dabei fotografieren und dann das Foto ins Internet hochladen ließ. Sein Arbeitgeber fand diesen Ausbruch der Kreativität gar nicht witzig, kündigte ihn fristlos und schloss den Laden umgehend bis auf weiteres, quasi als rituelle Reinigungsmaßnahme, um das Kundenvertrauen zurückzugewinnen.
Andere Maßnahmen laden schon eher zum Kopieren ein. Da ist zum einen die alte Weisheit, dass Verdunstungskälte die Umgebung kühlt. Japaner wässern im Sommer nicht nur ihre Blumenkästen, sondern auch die Bürgersteige.
Und Japan wäre nicht Japan, wenn es nicht auch schon längst eine Hightech-Version dieser Form der Klimaanlage geben würde. Punktuell werden die Großstädter regelrecht eingenebelt – durch die feintropfige Zerstäubung von Wasser. Dies wirkt wirklich erfrischend.
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Findige Unternehmer haben das Prinzip der Verdunstungskälte sogar in Geschäftsmodelle umgemünzt. In meiner Nachbarschaft gibt es zum Beispiel eine Kneipe, die den Bierpreis im Sommer an die Außentemperatur anpasst.
Je höher das Thermometer über 30 Grad steigt, desto weniger kostet das Bier. Dies sorgt für verstärkte Kühlung der Kunden durch eine schnellere Verdunstung der Gerstenkaltschale – und damit für höheren Umsatz und Kundenbindung. Merke: Nur ein betrunkener Kunde ist ein guter Kneipenkunde.
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