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Josephine Witt „Es geht um Veränderung“

Josephine Witt ist 21 und eine Art freiberufliche Spaßguerilla der Generation Twitter. Zuletzt hat sie EZB-Präsident Mario Draghi attackiert – mit Konfetti. Was sie wirklich will, erklärte sie uns an einem Vormittag in Hamburg.
15.05.2015 - 09:54 Uhr Kommentieren
Die politischen Aktoivistin Josephine Witt.
Kämpferisch

Die politischen Aktoivistin Josephine Witt.

Hamburg Ein Hinterhof im Hamburger Schanzenviertel: Fotostudio und Wohnküche in einem. Josephine Witt kommt pünktlich mit dem Rad. Die 21-Jährige weiß um ihren aktuellen Ruhm – und genießt ihn durchaus. Also los geht’s! Wir haben eine Menge Fragen.

Frau Witt, vor ein paar Wochen sind Sie in der Europäischen Zentralbank auf den Tisch bei einer Pressekonferenz gesprungen und haben den Präsidenten Mario Draghi mit Konfetti beworfen. Was hat die Aktion gebracht?
Das Wichtigste waren die Bilder von Mario Draghis fassungslosem Gesichtsausdruck. So funktioniert Protest heute über die sozialen Medien. Er braucht Bilder. Authentizität. Ich liefere sie.

In Draghis Gesicht sahen wir vor allem Angst.
Und diese Angst war etwas Neues in seinem sonst so abgeklärten Pokerface. Die Sicherheitskräfte schleiften mich nach meinem Auftritt in einen Nebenraum, in dem er auch kurz war und sich mein Konfetti aus dem Haar zupfte. Ich fragte ihn, ob mit ihm alles okay sei. Von Mensch zu Mensch. Er antwortete leider nicht und wurde dann schnell woanders hingebracht.

Sie suchen also gar nicht den Dialog, sondern nur Bilder.
Gegenfrage: Glauben Sie allen Ernstes, dass ein Mario Draghi den Dialog mit Menschen wie mir überhaupt möchte?

So verlief das Handelsblatt-Foto-Shooting
Josephine Witt
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Das Fotoshooting fand in einem Hinterhof im Hamburger Schanzenviertel statt.

Josephine Witt
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Zum Fotoshooting und Interview kam die 21-jährige Politaktivistin mit dem Fahrrad.

Josephine Witt
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Nach dem Abi ging die Politaktivistin für acht Monate nach Bolivien, um mit Straßenmädchen zu arbeiten.

Josephine Witt
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Josephine Witt ist eine Art freiberufliche Spaßguerilla der Generation Twitter. Es geht ihr um Veränderung.

Josephine Witt
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Die Studentin und Politikaktivistin über sich selbst: „Ich bin sicher eher eine Einzelgängerin“.

Josephine Witt
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„Ich war ein eher komische Kind, weil meine Superhelden früher Widerstandskämpfer waren“, beschreibt sich die 21-Jährige.

Josephine Witt mit Handelsblatt-Redakteuren
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Redakteurin Nicole Bastian (r.) verlor die Lust am Protest schon nach ihrer ersten ermüdenden Amnesty-Sitzung während des Studiums. Der stellvertretende Chefredakteur Thomas Tuma (l.) kann sich nur dunkel an die Teilnahme an einer Lichterkette gegen Fremdenfeindlichkeit erinnern. So weit wie Josephine Witt. (M.) wären beide nie gegangen.

Er stellt sich der Debatte durchaus, aber eher mit Journalisten etablierter Medien.
Darauf wiederum stelle ich mich ein und suche die Überraschung. Die Überraschung ist das Bild: Es zeigt ihn in einem anderen Kontext und konfrontiert ihn zugleich mit dem Protest der Straße, vor dem sich der neue EZB-Tower vorher komplett abgeschottet hatte. Dieser Zorn hatte Draghi und seine Leute bis dahin doch gar nicht erreicht oder gar berührt.

Woher wollen Sie das wissen?
All seine früheren Aussagen waren von großer Gleichgültigkeit bis Arroganz geprägt.

Planten Sie Ihre Attacke erst nach den Ausschreitungen rund um die Einweihung der EZB-Zentrale?
Nein, schon eine Woche vorher. Dann informierte ich mich, wie man da hinkommt, meldete mich mit meinem eigenen Namen und als Journalistin an und kam zu meiner eigenen Überraschung ohne weitere Kontrollen meiner Person oder eines Presseausweises, den ich nicht habe, rein.

„Niemand hat Mario Draghi gewählt“
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