Katholische Kirche Papst ändert Kirchenlehre und erklärt Todesstrafe für unzulässig

Das Kirchenoberhaupt setzt sich für die Abschaffung der Todesstrafe weltweit ein.
Rom Papst Franziskus hat die Todesstrafe für unvereinbar mit dem katholischen Glauben erklärt. Der Vatikan teilte am Donnerstag mit, der Papst habe den Katechismus entsprechend überarbeitet. Die Todesstrafe sei unzulässig, weil sie gegen die Würde des Menschen verstoße, heißt es nun darin.
Bisher hat die katholische Kirche die Todesstrafe nicht ausgeschlossen, wenn sie die letzte Möglichkeit zur Verteidigung menschlichen Lebens gegen einen ungerechten Angreifer sei. Diese Einstellung beschrieb die Kirche nun als veraltet. Es gebe andere Möglichkeiten, die Gesellschaft zu schützen.
„Deshalb lehrt die Kirche im Licht des Evangeliums, dass die Todesstrafe unzulässig ist“, heißt es nun im Katechismus Nummer 2267. Die katholische Kirche setze sich mit Entschiedenheit für deren Abschaffung in der ganzen Welt ein. Der neue Text wurde bereits im Mai vereinbart, aber erst am Donnerstag veröffentlicht.
In einem Begleitbrief erklärte der Präfekt für die Kongregation für die Glaubenslehre, Kardinal Luis Ladaria, die neue Formulierung stehe nicht im Widerspruch zur alten Lehre, sondern stelle eine Evolution dar. Falls politische oder soziale Situationen in der Vergangenheit die Todesstrafe zu einer akzeptablen Möglichkeit zum Schutz des Gemeinwohls gemacht hätten, herrsche heute der Gedanke vor, dass ein Mensch seine Würde niemals verliere, selbst wenn er ein schweres Verbrechen begangen habe, erklärte Ladaria.
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
Papst Franziskus hat in der Vergangenheit die Todesstrafe wiederholt abgelehnt und erklärt, sie sei nie gerechtfertigt. Im vergangenen Oktober kündigte er an, den Katechismus entsprechend zu verändern. Die Todesstrafe bedeute, menschliches Leben zu töten, das in den Augen des Schöpfers heilig sei, sagte er.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.