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Lenkrad-Krallen, GPS, künstliche DNA So schützen Sie Ihr Auto vor Dieben

Jeden Tag verschwinden rund 100 Autos von Deutschlands Straßen, Hunderte mehr werden aufgebrochen. Die Polizei warnt besonders vor sogenannten „Keyless“-Systemen. Mit diesen Tricks machen Sie es den Kriminellen schwer.
24.07.2016 - 12:20 Uhr
Traditionelles Diebeswerkzeug: Moderne Kriminelle setzten immer öfter auf High-Tech, wie Funkwellen-Verlängerer und Störsender. Quelle: dpa
Autodiebstahl

Traditionelles Diebeswerkzeug: Moderne Kriminelle setzten immer öfter auf High-Tech, wie Funkwellen-Verlängerer und Störsender.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Mehr als 36 000 Autos werden laut Statistik des Bundeskriminalamtes pro Jahr in Deutschland gestohlen. Das sind zwar deutlich weniger als noch vor 10 Jahren – doch immer noch verschwinden jeden Tag rund 100 Autos von Parkplätzen, aus Einfahrten und Garagen. Hinzu kommen mehr als 330 000 Fälle jährlich, in denen Autos aufgebrochen, oder an denen Ersatzteile kurzer Hand abmontiert werden.

Die Diebe selbst werden immer einfallsreicher und setzten mitunter modernste Technik ein. Manche Profi-Banden können schon wenige Wochen nach dem Erscheinen eines neuen Modells die Wegfahrsperren der Hersteller überlisten. Doch mit ein paar Tricks können Autobesitzer die Wahrscheinlichkeit reduzieren, dass ausgerechnet ihr Auto gestohlen wird. „Grundsätzlich lässt sich sagen: Alles, was Diebe Zeit kostet, hilft bei der Diebstahl-Prävention“, sagt Gerd Otter, stellvertretender Leiter der Sonderkommission „Grenze“ beim LKA Brandenburg. Sein Team hat sich auf die Aufklärung von Fahrzeug-Diebstählen spezialisiert.

Schon das Auto in einer Garage abzustellen und nicht am Straßenrand zu parken, könne helfen, sagt der LKA-Mann Otter. So werden einfache Beschaffungskriminelle abgeschreckt, die auf der Suche nach einer günstigen Gelegenheit sind, den nächsten Rausch zu finanzieren.

 Auch mechanischer Diebstahl-Schutz wie Lenkradkrallen und Gangschaltungssperren tragen vielfach dazu bei, dass der Dieb vom Auto ablässt. Aufwendigere Schalthebel-Sperren müssen allerdings vom Fachmann montiert werden – das kostet. Eine weitere Möglichkeit ist es, die Stromversorgung des Autos aus der Batterie über einen versteckten Kippschalter zu unterbrechen. Ist der Dieb ins Auto eingebrochen, lässt sich der Wagen zunächst nicht starten. Die Suche nach dem Kippschalter dauere vielen Kriminellen zu lang – sie suchten sich dann ein anderes Auto, sagt Otter.

Einen abschreckenden Effekt könne auch sogenannte künstliche DNA haben, erklärt der LKA-Ermittler. Das ist eine Flüssigkeit, die Mikropartikel enthält und unter UV-Licht im Mikroskop sichtbar wird. Die Mikropartikel enthalten einen Code, der dem Besitzer des Autos zugeordnet werden kann. Die Polizei kann jederzeit auf die Datenbanken der Anbieter solcher Sicherheitssysteme zugreifen. Der Vorteil: Die Flüssigkeit lässt sich auch auf Wertsachen im Auto auftragen, etwa Navigationsgeräte. Damit werden sie identifizierbar – das macht das Geschäft für Diebe und Hehler riskanter und weniger attraktiv.

Das sind die Geheimcodes der Einbrecher
Einbrecher
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Am Fensterbrett, der Türklingel oder der Hauswand: Einbrecher, Betrüger oder Bettler benutzen gerade in Städten mit hohen Wohnungseinbruchzahlen häufig diese Art der Kommunikation. So teilen Diebesbanden ihresgleichen mit, wo etwa nichts zu holen ist, wo ein bissiger Hund das Grundstück bewacht oder wo nur Frauen im Haus sind. Doch nicht nur Zeichnungen sind bei Einbrechern beliebt...

(Foto: dpa)
Plastikstreifen in Haustür
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Kaum zu erkennen: Mit diesem Trick testen Einbrecher, welche Häuser in der Urlaubszeit leer stehen: Stecken die Plastikstücke dort Tage später unverändert, zeigt es, dass die Bewohner verreist sind und die Einbrecher freie Bahn haben. Vor diesem neuen Trick warnt jetzt die Polizei – denn in den Ferien häufen sich die Fälle.

(Foto: dpa)
„Hier gibt es Geld“
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„Achtung, bissiger Hund“
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„Leute rufen Polizei“
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„Nur Männer im Haus“
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Auch eine GPS-Ortung des Wagens erleichtert die Arbeit der Ermittler im Fall eines Diebstahls. Zwar lässt sich das GPS-Signal mit einem Störsender unterdrücken. Doch mit dem Störer im Wagen kann der Autodieb auch nicht telefonieren, beispielsweise wenn er sich mit Komplizen absprechen muss, berichtet Otter aus der Ermittlungspraxis. „Irgendwann muss der Dieb den Störsender zumindest für eine kurze Zeit ausschalten. Dann können wir zumindest sehen, ob der Wagen schon in Polen ist, oder noch in einem Waldstück in Brandenburg auf die Übergabe wartet“.

Besonders leicht machen es den Dieben sogenannte „Keyless“-Systeme. Immer mehr Autos werden mit diesen Komfort-Schlüsseln ausgeliefert, das Mercedes im Jahr 2009 bei der S-Klasse einführte.  Das Auto erkennt, wenn sich der Fahrer mit dem Funkschlüssel in der Hosentasche nähert und entriegelt. Der Motor springt – ebenfalls ohne mechanischen Schlüssel – nach einem Druck auf die Start-Taste an. Gut ausgestattete Kriminelle können die Funkwellen verlängern und dem Wagen vorgaukeln, sein Besitzer stehe vor der Tür. So können die Diebe in Sekundenschnelle einsteigen und losfahren.

Die Polizei empfiehlt daher, die Funkschlüssel nicht im Hausflur zu lagern, während der Wagen in der Einfahrt steht – die Diebe können laut ADAC mittlerweile Distanzen von bis zu einem Kilometer zwischen Funksensor und Auto überbrücken. Auch hilft es, den Funkschlüssel in Alufolie einzupacken. Doch welcher stilbewusste Autofahrer möchte seinen Schlüssel mit Marken-Emblem in Silberfolie einwickeln?

Gerd Otter vom LKA Brandenburg betont: Auch Privat könne der Autobesitzer viel für Diebstahlprävention tun. Doch hundertprozentige Sicherheit können auch seine Kollegen nicht garantieren.  

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