Missglückte PR-Aktion Spott für Hamas wegen Twitter-Kampagne

Auch Ismail Hanija wollte der Internetgemeinschaft Rede und Antwort stehen: Dass sich viele Nutzer über die Twitter-Aktion lustig machen würden, hatte der Hamas-Anführer wohl nicht erwartet.
Gaza Mit beißendem Spott haben viele Nutzer auf eine neue PR-Kampagne der palästinensischen Hamas im Online-Dienst Twitter reagiert. Unter dem Stichwort #AskHamas sollen Vertreter der radikalislamischen Organisation den Nutzern fünf Tage lang Rede und Antwort stehen, um zu zeigen, dass die Hamas „keine Terrororganisation, sondern eine nationalistische Befreiungsbewegung ist“, wie Hamas-Sprecher Taher al-Nunu am Freitag auf seiner Facebook-Seite ankündigte.
Auch Hamas-Anführer Ismail Hanija stand bereit, um Auskunft zu geben. Aber noch vor dem offiziellen Start der Aktion erntete die Hamas sarkastische Reaktionen im Netz.
Unter dem Hashtag #AskHamas machten sich Twitter-Nutzer über die Aktion lustig. „Falls in einem Wald ein Baum umfällt und niemand dies mittbekommt, ist dann trotzdem Israel daran schuld?“, lautete eine Frage. „Würde die Hamas lieber eine Ente von der Größe eines Pferdes oder hundert entengroße Pferde bekämpfen?“, fragte ein anderer Nutzer.
Die Hamas hatte kritische Reaktionen offenbar erwartet und bereits vorsorglich getwittert: „Zionistische Propagandisten werden versuchen, euch davon zu überzeugen, dass dies kein Tweet, sondern eine Bombe ist. Fallt nicht darauf herein.“
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Die Palästinenserorganisation ist derzeit darum bemüht, ihre diplomatische Isolierung zu durchbrechen und von der EU-Liste der Terrororganisationen gestrichen zu werden. Die EU hatte den militärischen Arm der Hamas Dezember 2001 auf die Terrorliste gesetzt, 2003 folgte auch der politische Teil der Organisation.
Der Europäische Gerichtshof erklärte die Aufnahme der Hamas in die EU-Liste Ende 2014 jedoch aus Verfahrensgründen für nichtig. Die EU-Außenminister kündigten Mitte Januar an, Widerspruch einzulegen.
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