Das Fürstenhaus Grimaldi ist recht kinderreich. Aber Fürst Albert II. (56) und Fürstin Charlène sind als herrschendes Fürstenpaar bisher ohne Nachwuchs. Nach der prunkvollen Hochzeit 2011 war immer wieder spekuliert worden, wann es denn soweit sein könnte. Stets wurde dabei an der häufig unglücklich wirkenden Fürstin gezweifelt. Ihr Mann ist schon zweimaliger Vater.
Der fürstliche Nachwuchs wirbelt die Thronfolge durcheinander. Bisher würde der Chefsessel auf dem fürstlichen Felsen vom noch kinderlosen Herrscherpaar auf die Linie von Alberts Schwester Prinzessin Caroline von Hannover (57) und dann ihren ältesten Sohn Andrea Casiraghi (30) übergehen.
Die beiden unehelichen Kinder des Fürsten gelten nach den monegassischen Regeln als illegitim und werden deswegen in der Thronfolge nicht berücksichtigt.
„Es“ sind sie. Nach der im Mai umjubelten Bekanntgabe der Schwangerschaft bestätigte Vater Albert im Oktober das, was schon lange spekuliert worden war: Charlène wird Zwillinge zur Welt bringen. Bis zur Geburt unklar war die Mädchen-Junge-Frage. Charlène hüte das Geheimnis selbst vor Albert: „Ich ziehe es vor, das Geschlecht der Babys nicht vor der Geburt zu kennen“, sagte der Fürst jüngst in der Zeitung „Monaco-Matin“.
Die Entscheidung fiel im Kreißsaal. Die Thronfolge ist in Artikel 10 der Verfassung Monacos geregelt. Danach ist wichtig, wer der erste legitime Nachkomme des Fürsten ist, mit Vorrang für den männlichen Nachwuchs. Wären also zwei Jungen zur Welt gekommen, wäre der Erstgeborene Anwärter auf den Thron gerückt. Bei einem Kaiserschnitt wäre es das zuerst geholte Kind.
Da es ein Junge und ein Mädchen sind, tritt unabhängig von der Reihenfolge bei der Geburt der Junge in Vaters Fußstapfen. Bei zwei Prinzessinnen hätte es dagegen erstmals nach Jahrhunderten wieder eine Fürstin in Monaco gegeben – es sei denn, Albert und Charlène hätten später noch einen Jungen bekommen.
In Monaco geht kaum etwas ohne Tamtam. Auch ein Geburtstag von Thronfolgern ist zunächst mal laut: Mit 42 Kanonenschüssen – 21 für jedes der beiden Kinder –, Läuten der Kirchenglocken für 15 Minuten sowie Tuten der Signalhörner von Schiffen im Hafen oder vor der Mittelmeerküste wurden die Neuankömmlinge willkommen geheißen.
Die Geburt soll nach Plänen des Fürstenhauses gefeiert werden wie der Nationalfeiertag am 19. November. Zudem will der Hof noch einen Termin nennen, an dem die Monegassen ihre neuen Mitbewohner nebst Eltern auf dem Schlossplatz persönlich begrüßen können. Besonderes Schmankerl für Arbeitnehmer im Millionärs-Mekka Monaco: Um auch richtig feiern zu können, gibt es extra einen Tag frei.
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