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Nach Kachelmann-Freispruch Ex-Geliebte greift Justiz an

Nach dem Freispruch für Kachelmann geht seine Ex-Geliebte an die Öffentlichkeit. In einem Interview hält sie an den Vergewaltigungsvorwürfen gegen den Moderator fest. Außerdem spricht sie über ihre Selbstmordgedanken.
15.06.2011 Update: 15.06.2011 - 20:03 Uhr Kommentieren
Die Radiomoderatorin Claudia D. sitzt zu Beginn des Prozesses gegen Kachelmann im Landgericht Mannheim. Quelle: dapd

Die Radiomoderatorin Claudia D. sitzt zu Beginn des Prozesses gegen Kachelmann im Landgericht Mannheim.

(Foto: dapd)

Mannheim Nach dem Freispruch für Wettermoderator Jörg Kachelmann meldet sich die Ex-Geliebte mit scharfer Kritik an der Justiz erstmals öffentlich zu Wort. „Ich würde jeder Frau abraten, ihren Peiniger anzuzeigen, wenn dieser reich ist und sich mit Geld freikaufen kann“, sagte die 38-Jährige der Zeitschrift „Bunte“. In dem am Donnerstag erscheinenden Interview hält sie an ihrem Vorwurf fest, Kachelmann habe sie mit einem Messer bedroht und vergewaltigt. Das Landgericht Mannheim hatte den Moderator nach 43 Verhandlungstagen aus Mangel an Beweisen freigesprochen.

„Solange wir in einem Täterstaat leben, ist es besser, als Frau den Mund zu halten“, sagte die Ex-Geliebte, die in dem Prozess als Nebenklägerin auftrat. „Die Verteidigung durfte ungehindert Rufmord begehen und Verleumdungen über mich in die Welt setzen.“ Vor dem Plädoyer der Verteidigung habe sie Beruhigungstabletten genommen. „Ich wusste, dass sie mich fertigmachen würden.“

Auch Jörg Kachelmann hatte in der vergangenen Woche ein ausführliches Interview in der „Zeit“ gegeben. Darin hatte er der Nebenklägerin vorgeworfen, sie habe sich den Vorwurf der Vergewaltigung ausgedacht. „Das ist kriminell. Dafür gibt es keine Rechtfertigung“ , hatte Kachelmann gesagt. Die Nebenklägerin bezeichnete das Interview als „heuchlerisch“. Auch seien Lügen über sie verbreitet worden, etwa, dass sie sich nach der Urteilsverkündung lautstark mit ihrem Anwalt gestritten habe.

Gegen das Urteil hat sie - wie auch die Staatsanwaltschaft - Revision eingelegt. „Ich bin mit dem Freispruch nicht einverstanden. Deshalb möchte ich die ausführliche Begründung des Gerichts lesen.“ Über den Freispruch sei sie „völlig fassungslos“ gewesen.

Die 38-Jährige, die Kachelmann im Interview als JK bezeichnet, sagte weiter: „Ich rechne damit, dass JK und seine Anwälte alles tun werden, um mich weiter zu quälen und zu terrorisieren. Bis sie mich irgendwann komplett vernichtet und besiegt haben.“. Im Interview mit der „Zeit“ hatte Kachelmann rechtliche Schritte gegen alle angekündigt, die behauptet hatten, er sei gewalttätig gewesen.

Bis heute habe sie immer wieder Selbstmordgedanken, sagte die Ex-Geliebte der „Bunten“. Richtig bereut habe sie die Anzeige, „als nach JKs Festnahme die Medienhölle losging und diese Hexenjagd im Internet.“

  • dpa
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