In Shanghai brach am Silvesterabend eine Massenpanik aus, die 36 Menschen in den Tod riss und Dutzende weitere verletzte. Die Katastrophe trifft die ostchinesische Hafenmetropole eine halbe Stunde vor Mitternacht, als einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge dollarscheinähnliche Coupons aus einem Fenster geworfen werden. Mitten in der beliebten Flussufergegend Bund geschieht das schlimmste Unglück, das eine der größten Städte der Volksrepublik in den vergangenen Jahren erlebt hat.
Bei zwei Unfällen mit Silvesterböllern kamen in Dänemark drei Menschen ums Leben. Zwei weitere wurden verletzt. Auch in Deutschland gab es wegen der Knallerei Tote: In Sachsen kam in Striegistal ein 19-Jähriger beim Versuch ums Leben, illegale Feuerwerkskörper abzufeuern. In Alveslohe in Norddeutschland starb ein 18-Jähriger, nachdem er von einem Feuerwerkskörper getroffen worden war.
Der Absturz des Air-Asia-Flugzeugs 8501 und eine todbringende Schlammlawine in Zentraljava trübten in Indonesien die Feierlichkeiten. In der Hauptstadt Jakarta gab es Gebete für die Opfer der Katastrophen. Es fand aber auch das jährliche Jakarta Night Festival statt. In Surabaya, wo der Unglücksflieger der Fluglinie Air Asia mit 162 Menschen an Bord am Sonntag startete und dann auf halbem Weg nach Singapur abstürzte, wurden alle Feiern untersagt.
Rund eine Million Menschen pilgerten an den New Yorker Times Square, um zum Jahreswechsel um Mitternacht traditionell die sogenannte Waterford Kristallkugel fallen zu sehen. Viele US-Städte kopieren das inzwischen - auf ihre Weise. In Las Cruces in New Mexico fällt eine Chilischote, in Atlanta ein Pfirsich, in Nashville eine stilisierte Musiknote. Die Polizei war wegen der Massenaufläufe zu den Silvesterfeiern auf Habachtstellung, weil es nochmals Proteste gegen den Tod zweier unbewaffneter schwarzer Männer bei Polizeieinsätzen geben sollte. In Boston nahmen Dutzende Menschen an einer kurzen Demonstration vor der öffentlichen Bibliothek teil. Zu Festnahmen kam es nicht.
In Sydney versammelten sich mehr als 1,5 Millionen Menschen bei warmem Sommerwetter im berühmten Hafen der Stadt, um sich das Feuerwerk über der Harbour Bridge, der Oper und anderen Orten am Wasser anzusehen. Erst vor wenigen Wochen hatte ein Gewalttäter mit einer Geiselnahme in einem Café in Sydney Australien erschüttert. Bei der Silvesterparty wurde an die beiden Todesopfer erinnert.
Im vergangenen Jahr hatte Dubai laut dem „Guinness-Buch der Rekorde“ den Titel für das weltgrößte Feuerwerk gewonnen - diesmal wollte das Golfemirat zum Jahreswechsel den Weltrekord für die größte mit LED-Lampen beleuchtete Fassade brechen. Dazu leuchteten rund 70 000 Lämpchen am mit 828 Metern höchsten Gebäude der Welt, dem Burdsch Chalifa. Als die Uhren Mitternacht anzeigten und ein abermals riesiges Feuerwerk startete, projizierten die Leuchten Bilder der Anführer des Emirats - laut der Eigentümerfirma Emaar Properties unter den Augen eines Teams vom Guinness-Buch, das den Rekord nun prüft.
Bei den Silvesterfeiern im Inselstaat kam es zu mindestens 17 Bränden. Die Behörden registrierten dieses Jahr zum Jahreswechsel mehr als 350 Verletzte. Bei einem wohl von Silvesterböllern entfachten Großbrand in einem Elendsviertel der Hauptstadt Manila verloren drei Menschen ihr Leben. Fast 1000 Hütten in dem Slum Quezon City brannten nieder, wie die Behörden am Donnerstag mitteilten.
In der kriegsverwüsteten irakischen Hauptstadt hoben die Behörden die seit mehr als zehn Jahren geltende nächtliche Ausgangssperre für einen Abend auf, damit die Bewohner von Bagdad lange auf den Straßen bleiben können. Das Verkehrsaufkommen in der Stadt war kurz nach Sonnenuntergang ungewöhnlich hoch. Wichtige Straßen wurden von der Polizei aus Sorge vor Selbstmordanschlägen von Kämpfern der Terrormiliz Islamischer Staat für Fahrzeuge geschlossen.
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