Notlandung in Sydney Riesenjumbo A380 bleibt ein Problemflieger

Ein solcher Airbus A380 der Fluggesellschaft Emirates musste wegen Motorschadens umkehren.
Sydney Triebwerksprobleme haben erneut einen Airbus -Großraumflieger A380 zur Notlandung gezwungen. Eine Maschine der Gesellschaft Emirates musste am Sonntag 20 Minuten nach dem Start in Richtung Dubai wegen des Ausfalls eines Antriebs nach Sydney zurückkehren, wie die Airline mitteilte.
Einige der 380 Passagiere an Bord berichteten von einem Ruckeln der Maschine und meterhohen Flammen, die aus einem der vier Triebwerke schossen. Er habe einen Blitz gesehen und gedacht, dass er von einem Gewitter stamme, sagte der Neuseeländer John Fothergill einer australischen Zeitung. "Aber dann haben wir Flammen gesehen, die aus dem Triebwerk kamen. Die ganze Kabine wurde hell erleuchtet." Emirates erklärte später, dass es kein Feuer gegeben habe. Nach Airbus-Darstellung war der Vorfall ebenfalls weniger schwer als befürchtet. Die Umhüllung des Triebwerks sei intakt geblieben, sagte ein Konzernsprecher der "Financial Times Deutschland" (Dienstagausgabe). Der Antrieb sei somit weder geborsten noch explodiert.
Die Maschine flog mit Triebwerken des Typs GP7200 des Konsortiums Engine Alliance, dem die US-Hersteller General Electric und Pratt & Whitney angehören. Auch die Münchener MTU Aero Engines ist daran beteiligt. Emirates betreibt weltweit die größte A380-Flotte. Der Zwischenfall ist nicht der erste dieser Art und bringt das doppelstöckige Flugzeug erneut in die Schlagzeilen. Vor zwei Jahren zwang ein Triebwerksausfall bei einem dieser Riesenflieger die australische Fluggesellschaft Qantas dazu, ihre komplette A380-Flotte für gut einen Monat stillzulegen. Qantas nutzt im Gegensatz zu Emirates Triebwerke von Rolls-Royce.
Zuletzt sorgten Haarrisse an den Tragflächen für Furore. Techniker hatten Anfang des Jahres bei Routinechecks kleine Risse entdeckt. Die europäische Flugsicherungsbehörde ordnete daraufhin an, dass alle im Flugverkehr befindlichen Maschinen aus Sicherheitsgründen auf Materialfehler untersucht werden müssten. Das brachte für Airbus weitere hohe Kosten mit sich.
Schon die Entwicklung des Prestige-Flugzeugs hat Milliarden gekostet und wesentlich länger gedauert als geplant. Bei den Reisenden ist der Jet zwar sehr beliebt, aber der Riesen-Vogel liegt bislang hinter den Nachfrageerwartungen von Airbus zurück. Der A380 ist seit vier Jahren im Einsatz. Derzeit haben ihn 18 Airlines in der Flotte, darunter die Lufthansa. Hinzu kommen Bestellungen von aktuell 262 A380-Fliegern. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres lieferte Airbus 22 Großraumflieger aus. Einer kostet nach Listenpreis 375 Millionen Dollar und ist üblicherweise für 525 Passagiere ausgerichtet.
Die ersten Airlines denken allerdings im Angesicht der Krise daran, ihre Milliardenbestellungen zu stornieren. Zuletzt hatte die chinesische Airline-Gruppe HNA öffentlich darüber gesprochen, eine Bestellung von 10 Superjumbos zurückzunehmen. Auf dem Spiel stehen 3,8 Milliarden Dollar.
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Dieser Fall hat - laut dem ORF - wohl Vogelschlag als Ursache.
Dazu mal hier lesen: http://orf.at/stories/2150657/2150655/
Dazu gibt es von einem Motorenspezialist an Bord der Maschine eine entsprechende Aussage:
---------------------------Zitat aus der Aussage------------------------------------
„Grelles Licht“
An Bord war ein Reporter der Zeitung „Sydney Morning Herald“. „Die Stewardessen rannten durch die Kabine, und irgendwann sagte der Pilot über Lautsprecher, es gebe Schaden im Triebwerk drei, und es sei abgeschaltet worden“, berichtete Matt Campbell. „Ich habe keine Flammen gesehen, aber das grelle Licht sah aus, als sei das Triebwerk explodiert“, sagte der Motorspezialist. „Ich habe es nur für den Bruchteil einer Sekunde gesehen, aber es war trotzdem sehr beängstigend.“ Außerdem habe er einen lauten Knall gehört, und das Flugzeug sei heftig durchgerüttelt worden.
Campbell berichtete, andere Passagiere hätten gehört, der Zwischenfall sei durch einen Vogel ausgelöst worden. „Ich habe keine Flammen gesehen, aber das Licht, das ich sah, würde zu einer Motorexplosion passen.“
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Wenn das Flugzeug dabei durchgerüttelt wurde, dann war es wohl ein größerer Vogel. Aber es kommt in der Tat öfters vor, dass sich Vögel im Umkreis von Flughäfen aufhalten, die nicht verbrämt wurden und sich möglicherweise auch nicht so einfach vertreiben lassen, weil es dort auch Futterplätze gibt.
Da müssen die Betreiber der Flughäfen aufpassen und hier öfters mal nach Vögeln im Umkreis gucken gehen. Aber sowas kann vorkommen und eigentlich müsste es dann in der Cabin nach verkohltem Hähnchen riechen (eigentlich ein leckerer Geruch, der an Essen erinnert).
Grüße
Mintkatze