Ort „Tod den Juden“ Gemeinde will Weiler nicht umbenennen

Er muss sich nun mit der Forderung der jüdischen Organisation auseinandersetzen: Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve.
Paris Als „äußerst schockierend“ hat das Simon-Wiesenthal-Zentrum das Fortbestehen des französischen Ortsnamen „La-mort-aux-Juifs“ (Tod den Juden) angeprangert. In einem Schreiben an Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve forderte die jüdische Organisation die Umbenennung des Ortes.
Dass ein solcher Name während der 70 Jahre seit der Befreiung Frankreichs vom Nationalsozialismus unbemerkt geblieben sei, sei „äußerst schockierend“, hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung des Zentrums zu dem Brief.
Die Gemeinde Courtemaux im zentralfranzösischen Département Loiret lehnte eine Umbenennung des zu ihrem Gebiet gehörenden Weilers jedoch ab. Dies sei nicht die erste Forderung dieser Art, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin Marie-Elizabeth Secretand auf Anfrage. Schon vor mindestens 20 Jahren sei dies abgelehnt worden.
„Das ist lächerlich, den Namen hat es immer gegeben“, sagte sie. Niemand habe etwas gegen Juden. Der Name des Weilers, der aus einem Bauernhof und zwei Häusern bestehe, gehe mindestens auf das Mittelalter zurück.
In Spanien hatten die Einwohner eines Dorfes erst im Mai der Änderung ihres Ortsnamens zugestimmt. Der Ort Castrillo Matajudíos (etwa: Befestigte Siedlung Tod den Juden) hatte sich in einer Abstimmung für die Umbenennung von Matajudíos in Mota de Judíos ausgesprochen, was Judenhügel bedeutet.
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