Oscar Pistorius wird mit einem Gendefekt geboren, wodurch er keine Wadenbeine besaß. Deshalb wurden ihm im Alter von elf Monaten beide Beine unterhalb der Knie amputiert. Durch eigens für ihn angefertigte Karbon-Stelzen kann er aber dennoch laufen.
2004 gewinnt Pistorius bei den Paralympics in Athen Gold über 200 Meter und Bronze über 100 Meter. 2008 möchte er an den Olympischen Spielen in Peking teilnehmen, ein Gutachten bescheinigt ihm aber zu viele Vorteile durch seine Karbon-Stelzen. Sechs Wochen vor den Spielen wird das Gutachten durch den Sportgerichtshof CAS aufgehoben, doch Pistorius verpasst durch die kurze Vorbereitungszeit alle Qualifikationsnormen. Bei den Paralympics im gleichen Jahr gewinnt er drei Mal Gold.
2011 qualifiziert sich Pistorius als erster Behinderter für Leichtathletik-Weltmeisterschaften. Mit der 4-mal-400-Meter-Staffel gewinnt er die Silbermedaille. Im Halbfinale läuft er südafrikanischen Landesrekord. Im Finale wird er allerdings nicht eingesetzt.
2012 durfte Pistorius als erster beidseitig amputierter für Olympische Sommerspiele nominiert. Er durfte in London in der 4-mal-400-Meter-Staffel starten. Bei den Paralympics gewann er Gold über 400 Meter und in der 4-mal-100-Meter-Staffel.
Seit Herbst 2012 war Pistorius mit dem südafrikanischen Model Reeva Steenkamp zusammen. Die beiden werden zu einem Glamour-Paar des Sports. Sie ist unter anderem auf dem Titel der FHM.
Am 14. Februar 2013 wird Reeva Steenkamp tot in Pistorius' Haus in Pretoria aufgefunden. Sie erlag vier Schüssen in Kopf und Arme. Der „Blade Runner“ gerät unter Mordverdacht und wird verhaftet. Daneben gibt es auch die Theorie, dass Pistorius seine Freundin irrtümlich für einen Einbrecher hielt und sie deshalb erschoss. Sie wollte ihn angeblich zum Valentinstag überraschen. Der Mord-Prozess beginnt ein Jahr später: am 3. März 2014.
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@K.Tastrophe
"Herr Pistolius soll seine Freundin durch die Badezimmertür erschossen haben."
Nomen est omen ... und besten Gruß von Siegmund! Herrlich :)
Herr Pistolius soll seine Freundin durch die Badezimmertür erschossen haben. Sollte das wahr sein, wird der Herr den Rest seines Lebens hoffentlich im Knast verbringen.
@Debbie: Danke für Deinen Kommentar! Wir hier in Deutschland machen es uns leicht, schnell nach unseren Maßstäben zu urteilen. Also alle erstmal runterfahren und, bevor geurteilt wird, die Ermittlungen respektive das gerichtliche Verfahren abwarten.
@ Freidenker
"Fakt ist das auch sehr viele Deutsche Männer immer noch keine Achtung vor einer Frau haben!!!"
Dem Statement kann sich meine Familie und ich zu 100% anschließen.
Wir, Mann/Frau + kidds haben in unserer Familie darüber diskutiert und sind der Meinung, dass der Chauvinismus resp. die Respektlosikeit den Frauen gegenüber nach wie vor sehr verbreitet ist.
Wir sind sogar der Meinung, dass es im Zuge der Wirtschaftskrise und der Knappheitvon guten Jobs, wieder zugenommen hat!
Besonders im südlichen Teil Deutschlands ist der Gedanke der "alten Rollenverteilung" noch sehr verbreitet.
@ Ernst
Sehe ich auch so. Wir wissen doch nur, was derzeit über die Presse reinkommt, und das sind zu 99% Mutmaßungen.
Also mal den Ball flachhalten und die Behörden ihre Arbeit machen lassen!
Im übrigen, wenn bei mir auf einmal nachts um viere einer in der Bude rumort, dann geht es ebenfalls rund. Da würde ich auch nicht lange fackeln...
Ich bin Südafrikanerin, die seit 2002 in Deutschland lebe. Die Nachricht über Oscar Pistorius hat mich tief schockiert. Südafrika ist tatsächlich ein Sportverrücktes Land in dem viel Gewalt vorkommt und Menschen nach Helden suchen, weil Helden Hoffnung bedeuten. Die Möglichkeit, dass einen ihrer Hoffnungsträger selbst an der Gewaltswahnsinn teilhat, führt deshalb bei vielen Südafrikanern zu Fassungslösigkeit.
Auch ich suche immer noch hier aus der Ferne nach Zeichen, dass Südafrika sich als gesunde und sichere Demokratie entwickeln wird. Meine Eltern leben noch dort und ich bin oft mit ihrer Angst, irgendwann selbst Opfer zu werden, konfrontiert.
Da ich selbst zweimal Opfer war, möchte mein Vater überhaupt nicht, dass ich wieder dorthin zurück kehren und auch er schläft nachts mit einem Waffen neben dem Bett.
Ich empfinde deshalb eine tiefe Dankbarkeit darüber, dass ich in Deutschland leben und arbeiten kann. Hier erlebe ich Sicherheit und Respekt. Vielleicht hatte ich bislang nur Glück und selbstverständlich gibt es Dingen, die man noch verbessern kann, aber ich glaube, dass jeder/jede, der/die Südafrika besser kennt, verstehen wird, was ich meine.
Ich empfinde auch tiefes Mitleid für die Familien von Reeva Steenkamp und Oscar Pistorius und auch for Oscar selbst. Wir wissen noch nicht sicher, ob er vorsätzlich gehandelt hat oder, ob es einen tragischen Versehen war, der nicht zum ersten Mal in Südafrika passierte.
So oder so, jeder Täter war irgendwann Opfer. Das bedeutet überhaupt nicht, dass Täter nicht die Verantwortung für ihre Taten tragen sollen. Es bedeutet jedoch, dass man versuchen muss die Beweggründe zu verstehen und sich mit diesem Verständnis weiter darum bemühen muss, eine Gesellschaft zu bilden, wo solche Beweggründe keinen Platz finden.
Debbie Coetzee
Nun wischen Sie sich mal den Schaum vom Mund und werden objektiv: Ob dieses Tötungsdelikt überhaupt etwas mit Sexismus oder Frauenfeindlichkeit zu tun hat, das ist bisher noch völlig offen. Ob es nun Mord, Totschlag oder doch ein Irrtum war - jedenfalls hat es bisher kein Anzeichen für eine Vergewaltigung in dem Fall gegeben.
Es ist unsinnig, dieses Ereignis als Anlaß zu nehmen, in einen Rundschlag gegen Männer oder Südafrika auszuholen. Aber es ist billige Effekthascherei, das sollte auch das HB wissen.
Ähnelt dem Fall Bubi Scholz, der ist damals wegen seinem Vollrausch sehr glimpflich davongekommen.
Genderfrage hin, Sexismus her: Jedenfalls war der Valentinstag diesmal ein Volltreffer.
Interessant für mich wäre ja noch, ob der Sportler Medikamente einnehmen muß/te! Könnte ich mir jedenfalls sehr gut vorstellen.
Die Deutschen leiden ja unter Depressionen und bekommen oft sehr schnell Psychopharmaka verordnet. In den Medikamenten steckt viel Aggressionspotenzial drinn. Laut Beipack macht es emotionsloser und unterdrückt Gefühlswahrnehmungen. Da ich selber mal eine Zeit Psychopharmaka nehmen mußte, kann ich dem nur zustimmen. Dieser ganze Medikamentenmarkt ist für mich auch die Ursache für so manchen Ausraster einiger Menschen. Und auch Kinder werden ja heute mit Psychopharmaka voll gepumpt.