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Schmallenberg-Virus Tote Lämmer in der Pathologie

In Krefeld landen derzeit täglich an die 20 tote Lämmer auf dem Seziertisch. Grund ist das mysteriöse Schmallenberg-Virus, das sich zunehmend verbreitet und dem Tierpathologen so auf die Spur kommen wollen.
28.01.2012 - 16:32 Uhr Kommentieren
Das für Schafe und Rinder gefährliche Schmallenberg-Virus bereitet Tierhaltern in Niedersachsen zunehmend Sorge. Quelle: dpa

Das für Schafe und Rinder gefährliche Schmallenberg-Virus bereitet Tierhaltern in Niedersachsen zunehmend Sorge.

(Foto: dpa)

Krefeld Ein paar Strohhalme hängen noch an dem toten Winzling. Die Beinchen sind seltsam verdreht und der kleine Kopf sitzt schief: Das sind typische Anzeichen für das Schmallenberg-Virus bei einem Lamm. Herbert Puts, der Vorarbeiter in der Sektionshalle des Veterinäruntersuchungsamts in Krefeld, bereitet den Kadaver für die Pathologie vor. Der nächste liegt schon in einer Plastikwanne - auch dieses Tier kam tot auf die Welt.

Am Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Rhein-Ruhr-Wupper in Krefeld werden dieser Tage Jungtiere wie am Fließband abgegeben. An dem großen Seziertisch begutachten Tierpathologen die toten Lämmer, nehmen Proben aus Milz, Gehirn und Blut. Gesucht wird nach Spuren des Schmallenberg-Virus. In mindestens sechs Bundesländern ist das Virus bei Schaf-, Rinder- und Ziegenhaltungen in 106 Betrieben festgestellt worden. Mehr als die Hälfte von ihnen liegt in Nordrhein-Westfalen.

Versteifte Gliedmaßen, ein fehlendes Kleinhirn, ein grotesk verbogener Hals - das können Symptome einer Infektion mit dem Erreger sein. „Sowas hatten wir noch nicht gesehen“, sagt die Tierpathologin Annette Kuczka. Es gibt eine große Variationsbreite. Manche Tiere sehen fast normal aus, andere nicht. Doch nur bei einem Teil der toten Lämmer, auch wenn sie Veränderungen hatten, wurde das Virus dann tatsächlich nachgewiesen.

Die Schafhalter sind in Sorge. Der Schafzuchtverband in Nordrhein-Westfalen weiß, dass bei Zwillingsgeburten von Schafen ein Tier tot und das andere gesund geboren werden kann. „Es gibt Betriebe mit einem Schaden von 50 Prozent, andere haben bislang keine Totgeburten gehabt“, rätselt Markus Barghausen, Berater des Verbandes in Paderborn.

Allerdings gibt es inzwischen Meldungen aus allen Regionen Nordrhein-Westfalens. Auch wenn bundesweit noch keine Meldepflicht gilt, sammelt das Landesumweltamt die Angaben.

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