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Stellungnahme Gladbecker Geiselnehmer Rösner: „Bereitet mir tiefe Schuldgefühle“

Der Gladbecker-Geiselnehmer Rösner hat sich 30 Jahre nach seiner Tat zu seinen Schuldgefühlen geäußert. Damals starb die 18-jährige Silke Bischoff.
15.08.2018 - 17:21 Uhr Kommentieren
„Wenn jemandem sein Kind genommen wird, ist das nicht mit einer läppischen Entschuldigung abgetan“, stellte Rösner (r) fest. Quelle: dpa
Gladbecker Geiseldrama

„Wenn jemandem sein Kind genommen wird, ist das nicht mit einer läppischen Entschuldigung abgetan“, stellte Rösner (r) fest.

(Foto: dpa)

Aachen 30 Jahre nach dem Gladbecker Geiseldrama mit drei Toten hat sich der verurteilte Geiselnehmer Hans-Jürgen Rösner zu seinen Schuldgefühlen geäußert. „Ein solch heftiges Erlebnis kann man nicht vergessen, es drängt sich auch immer wieder auf und es bereitet mir tiefe Schuldgefühle“, stellte Rösner in einem schriftlich geführten Interview des Redaktionsnetzwerks Deutschland fest. Er habe sich aber bei den Opfern der Geiselnehmer bis heute nicht förmlich entschuldigt. „Wenn jemandem sein Kind genommen wird, ist das nicht mit einer läppischen Entschuldigung abgetan“, stellte er fest.

Am dritten Tag der Flucht Rösners mit dem mittlerweile aus der Haft entlassenen Dieter Degowski war die damals 18 Jahre alte Geisel Silke Bischoff bei der Befreiungsaktion der Polizei durch eine Kugel aus Rösners Waffe gestorben. Die Richter werteten das als Geiselnahme mit Todesfolge. Vorher hatte Degowski einen 15-jährigen Jungen als Geisel erschossen.

Dem Jungen würde Rösner heute sagen, wie stark ihn dessen Tod heute belaste und dass „das“ von seiner Seite her niemals hätte geschehen dürfen. „Wenn ich mit Silke sprechen könnte, dann würde ich ihr sagen, dass mir alles sehr leid tut. Weil ich mein Wort, sie und ihre Freundin Ines V. in Frankfurt freizulassen, nicht einhalten konnte“, heißt es in dem Interview.

Rösner lebt nach Angaben der JVA Aachen seit Mai in einer sogenannten Behandlungswohngruppe mit einer intensiven Betreuung. In der offenen Abteilung müssten sich die Inhaftierten mit sich und den anderen Bewohnern auseinandersetzen, wie die JVA-Leiterin Elke Krüger sagte.

Es würden Konflikte und Alltagsprobleme besprochen. Das sei als Zeichen für eine positive Entwicklung Rösners zu sehen. Wann allerdings der Zeitpunkt für einen offenen Vollzug sei, könne sie nicht sagen. Rösners Anwalt Rainer Dietz hatte unlängst noch betont, dass der offene Vollzug das Ziel sei.

  • dpa
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