Tod von fünf Bergsteigern Schweizer Polizei sucht nach Unglücksursache

Ein Hubschrauber der Air Zematt im Einsatz am Lagginhorn in den Walliser Alpen 2007.
Frankfurt/Main Nach dem Tod von fünf deutschen Bergsteigern in den Schweizer Alpen erhofft sich die örtliche Polizei von den Rettern vor Ort Hinweise auf die Unglücksursache. Ein Flug über die Region habe keine neuen Erkenntnisse gebracht, sagte die Polizei des Kantons Wallis am Donnerstag der Nachrichtenagentur dapd. Es sei davon auszugehen, dass die Alpinisten ausgerutscht seien, Abbruchstellen seien jedenfalls keine entdeckt worden. Nun sollten die Retter, die als erste vor Ort gewesen seien, erneut befragt werden. Sollten diese auch keinen Aufschluss über die Absturzursache geben können, werde ein abschließender Bericht erstellt. Alles Weitere liege dann in den Händen der Staatsanwaltschaft vor Ort, hieß es. Unterdessen seien die Angehörigen der Opfer vor Ort, um den Rücktransport zu organisieren.
Der Unfall der deutschen Bergsteiger gehört zu den Schlimmsten seit Jahren. Zu der Gruppe gehörten zwei Väter mit zwei erwachsenen Söhnen und einer minderjährigen Tochter, hieß es. Die Angaben der Schweizer Polizei und des Auswärtigen Amts waren noch genauer. Unter den Opfern seien die 14-jährige Tochter sowie der 19-jährige Sohn des einzigen Überlebenden der Gruppe. Außerdem kamen ein 44-Jähriger und dessen 19-jähriger Sohn sowie ein 20-jähriger Mann um, teilte Polizeisprecher Renato Kalbermatten am Mittwoch mit.
Einer der Alpinisten habe 100 Meter vor dem Gipfel einen Schwächeanfall erlitten und sei zurückgeblieben. „Dieser Mann hat mich angerufen und gesagt, was passiert ist“, sagte Norbert Burgener, Mitarbeiter der Weissmieshütte. „Ich habe dann sofort den Rettungsdienst alarmiert.“ Die Bergretter flogen umgehend mit zwei Hubschraubern zu der Unglücksstelle, fanden aber nur noch die Leichen.
Von der Hütte im Saastal waren die Deutschen am Dienstagmorgen aufgebrochen, um den 4010 Meter hohen Gipfel des Lagginhorns zu erklimmen. Die Tragödie geschah laut Polizei gegen 13 Uhr, als die Bergsteiger auf dem Rückweg vom Gipfel nahe der Ortschaft Saas-Grund im Wallis waren. Der Bergführer Rolf Trachsel, der die Rettungsoperation leitete, sagte, die Opfer seien angeseilt gewesen. „Ich gehe von einem Mitreißunfall aus.“ Eine Lawine wollte Trachsel aber nicht ausschließen.
Die Hobby-Alpinisten seien etwa 400 Meter tief in Richtung des Fletschhorns gestürzt, erläuterte er der Schweizer Zeitung „Blick“, die bereits Dienstagabend berichtet hatte, die Opfer seien Deutsche aus dem Raum Berlin.
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